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Wieso die Hersteller nicht mehr in die Formel-1 kommen

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Die Zahlen sind eindeutig: Zwar gibt es mit Honda seit diesen Jahr wieder einen neuen Automobilgiganten in der Formel-1, aber mit vier Herstellern gibt es so wenige wie selten zuvor in der Geschichte des GP-Sports.

Für Privatteams ist es nahezu unmöglich geworden, in die Formel-1 aufzusteigen. Aber nicht nur die Privatteams machen einen Bogen um die Formel-1, der GP-Sport zieht auch die großen Hersteller nicht mehr in den Bann. 1991 gab es mit Honda, Renault, Ferrari, Ford, Lamborghini, Porsche, Yamaha, Ilmor und Judd noch neun verschiedene Hersteller, der Rekord liegt bei deren zehn (1985 und ’86). Mit der Honda-Rückkehr zählt die Formel-1 2015 nur vier Hersteller (Ferrari, Renault, Honda und Mercedes).

Weitere Neuzugänge deuten sich derzeit auch nicht an. Audi hat bereits die Gerüchte dementiert, wonach man 2016 als Red-Bull-Partner in die Formel-1 einsteigen wird. Derzeit tritt Audi in der Sportwagen-Weltmeisterschaft gegen den Konzern-Bruder Porsche an. Zwei Werke aus dem Volkswagen-Konzern in der gleichen und auch nicht billigen Serie: Macht das wirklich Sinn?

Volkswagen will nicht

Volkswagen macht derzeit aber noch einen Bogen um die Formel-1. Grund soll auch der Führungsstil von F1-Zampano Bernie Ecclestone sein, dem Volkswagen missfällt. VW vereint neben Audi und Porsche auch die beiden Edelmarken Bugatti und Lamborghini – also fällt auch ein F1-Projekt von diesen Marken flach.

Immer mehr Automobilkonzerne spannen inzwischen zusammen. Nicht nur der renommierte F1-Journalist Joe Saward fragte sich kürzlich auf seiner Internetseite, wieso die Hersteller das nicht nutzen und mit den Kundenteams Werbung für die anderen Hersteller machen? Wieso lässt also Ferrari-Mutterkonzern Fiat die Kundenmotoren bei Sauber zum Beispiel nicht Chrysler, Maserati oder Alfa Romeo nennen? Und Renault die Motoren bei Toro Rosso zum Beispiel nicht Dacia oder Nissan? Vermutlich liegt die Antwort darin begründet, dass die Kundenteams dann die Motorenkosten nicht tragen müssten, den großen Werksteams also Einnahmen fehlen und die Kundenteams in der Regel nicht so gut sind, so dass die Gefahr eines Imageschadens größer ist als ein möglicher Gewinn durch Werbung und Marketing.

Welche großen Hersteller gibt es außer Fiat-Chrysler, Renault, Mercedes, Honda und Volkswagen sonst noch? Toyota, Peugeot-Citroën, BMW und Ford waren schon einmal in der Formel-1, bei BMW gibt es immer wieder Jahre in und außerhalb der Formel-1. Ein künftiges F1-Projekt ist durchaus denkbar, vor allem müssten aber selbst für die Werke die Kosten und die Ansprüche für ein F1-Projekt runter. Derzeit verliert die Formel-1 aber auch an Interesse bei den Fans, die Einschaltquoten und Zuschauerquoten an den Strecken sind rückläufig.

Chinesische Hersteller mit eigenem Absatzmarkt

Ein anderer großer Konzern ist Chevrolet in Amerika. Selbst das NASCAR-Team Haas konnte Chevrolet nicht überzeugen, als Partner in das F1-Projekt einzusteigen. Chevrolet war bisher noch nie in der Formel-1 vertreten. Haas hat inzwischen Ferrari als Partner gewonnen, Ferrari hat ein gewisses Interesse am US-Markt und Haas hat den Vorteil, dass Ferrari als bestehendes F1-Werksteam nicht nur Motoren bereitstellt, sondern auch alle Chassisteile, die per Reglement an Kundenteams geliefert werden dürfen. Ganze Kundenfahrzeuge sind im GP-Sport inzwischen nicht mehr gestattet.

Warum kommen dann die Werke nicht in die Formel-1? Technisch ist die Formel-1 nicht mehr so innovativ wie etwa die Sportwagen-WM. Verschiedene Konzepte, verschiedene Innovationen, Forschung und Entwicklung – all das läuft derzeit in Le Mans, aber nicht mehr im GP-Sport. Hier gibt es ein Einheitsreglement, das zusätzlich auch kaum Weiterentwicklungen zulässt. Auch die über Jahre eingefrorenen Motoren helfen also nicht, die Hersteller anzulocken. Le Mans zieht dagegen die Autokonzerne an: Neben Audi, Toyota und Porsche entwickelte Nissan einen LMP1-Sportwagen für 2015, auch über einen Subaru-Einstieg wird unter anderem gemunkelt.

Was ist mit chinesischen Werken wie Geely oder SAIC, indischen Werken wie Tata oder südkoreanischen Werken wie Hyundai? Fehlendes Know-How kann als Argument nicht gelten, denn denkbar wäre zum Beispiel auch die Triebwerke bei Motorenschmieden wie Judd, Cosworth oder Zytek in Auftrag zu geben. Selbst Mercedes begann vor 20 Jahren mit Ilmor als Partner. Der Grund ist ein anderer: Sie haben im eigenen Land noch einen riesigen Absatzmarkt, dass der größte Vorteil eines F1-Projekts, nämlich die weltweite Präsenz (auch in allen wichtigen Märkten Europas, Amerikas und Asiens) gar nicht nötig ist. Chinesische Hersteller haben gar nicht das Interesse, ihre Fahrzeuge in Europa bekannter zu machen, der heimische Markt ist noch auf Jahre hin völlig ausreichend.

Bleibt die Formel-1 auf dem Öko-Tripp könnte sie möglicherweise aber ganz neue Hersteller anlocken. Tesla oder Venturi sind innovativen Zukunfts-Technologien aufgeschlossen, Venturi stellt das auch mit dem Einstieg in die Formel-E-Meisterschaft für Elektro-Formel-Fahrzeuge unter Beweis. Venturi hatte aber auch an der Formel-1 schon Interesse: 1992 war man bereits Mehrheitsbesitzer des Larrousse-Rennstalls.

GP-Siege Hersteller seit 1906
1. Ferrari 271
2. Ford 204
3. Renault 169
4. Mercedes 166
5. Alfa Romeo 95
6. Climax 83
7. Honda 72
8. Maserati 60
9. BRM 29
9. Bugatti 29
11. Porsche 27
12. Auto Union 21
13. BMW 20
14. Talbot Lago 14
15. Offenhauser 11
15. Repco 11
17. Vanwall 10
18. Delage 8
18. Fiat 8
20. ERA 7
20. Peugeot 7
22. Gordini 4
22. Mugen Honda 4
24. Matra 3
24. Sunbeam 3
26. Benz 2
26. Isotta-Fraschini 2
26. Lancia 2
26. Weslake 2
30. Alta 1
30. Ballot 1
30. Darracq 1
30. Duesenberg 1
30. Itala 1
30. Lorraine Dietrich 1
30. Mercer 1
30. Minerva 1
30. Salmson 1
30. Steyr 1


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Interessanter Post Michael, ja leider ist sind das Tatsachen die Du schreibst. Die Leute bzw. die Gesellschaft hat sich eben auch verändert, ich sehe da die Gründe. Ein Autofahrausweis bedeutet heute z.B. einem jungen Menschen nicht mehr soviel, als ich so 16 Jahre alt war, könnt ich es kaum erwarten, rede ich aber mit Lehrlingen darüber, dann sagen sie oft, ja ich habe eine gute Zugverbindung oder ein gutes Fahrrad.


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Im großen und ganzen kann ich dem zustimmen was du geschieben hast.
Nur habe ich ein Problem mit deiner Liste zu den Herstellern.

Climax? Coventry Climax! Ein Gabelstaplerhersteller der mal Motoren gefertigt hat.
Repco? Ein Ersatzteilhändler der mal Motoren gefertigt hat in Auftrag von Jack Brabham.
BRM? Ein reiner Rennstall.
Ford? du meinst warscheinlich Cosworth. Ford Motor Companie hat nicht soviele Teilnahmen.
Vanwall? Tony Vandervell war ein britischer Industrieller der unteranderem Lager für Motoren herstellte, aber in erster Linie ein Mäzen im Motorsport der als Industrieller wenig Berührungspunkte mit Hersteller im eigentlichen Sinne hatte. Zulieferer würde es eher treffen.
Weslake? Auch ein Zulieferer, der heute Flugzeug Motoren herstellt und früher für Vanwall die Zylinderköpfe fertigte und auch für Jaguar. Dann bekam man den Auftrag von Gurney zum F1 Motor.
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Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
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Und was genau will z.b General Motors in der F1?

In der Zeit, als mit BMW, Mercedes, Ferrari, Honda, Toyota und Renault noch 6 Hersteller da waren wurde den Herstellern nachgesagt, sie würden die F1 kaputtmachen. Als dann da auf einmal 3 davon weg waren merkte man halt, daß man die vielleicht doch gebraucht hätte....

Toyota wird nicht wiederkommen, VW wird nicht kommen solange Bernie die ganze Kohle einschiebt und jeden Tag irgendwelchen Blödsinn labert. BMW hat sich auch schon blamiert ohne Ende, die kommen nicht wieder, PSA wird eher pleite gehen als ind ie F1 zurück und für die Amis ist die F1 zu weit weg.

Honda ist da, Mercedes ist da, Fiat Chrysler ist da, Renault ist da.

am ehesten könnte ihr wohl noch Hyundai/Kia vorstellen in der F1.....

wobei ich den Weg der F1 gut finde - in drei Jahren fallen alle Teams mit Mercdes Motoren, dann wirds lustig.
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automatix hat geschrieben:
In der Zeit, als mit BMW, Mercedes, Ferrari, Honda, Toyota und Renault noch 6 Hersteller da waren wurde den Herstellern nachgesagt, sie würden die F1 kaputtmachen. Als dann da auf einmal 3 davon weg waren merkte man halt, daß man die vielleicht doch gebraucht hätte....


Naja es gibt einen Unterschied, wie die Hersteller in den 00er Jahren F1-Sport betrieben oder etwa in den 80er Jahren, als es ja teilweise zehn verschiedene Motorhersteller gab. Und in den 00er Jahren haben sie die F1 schon eher kaputt gemacht.


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eben, in den 80ern wars den Herstellern wurscht, da lies sich BMW noch von Bernie verarschen nach Strich und Faden oder Porsche von Dennis eiskalt abservieren - die Hersteller hatten aus diesen Erfahrungen gelernt und traten professioneller an - das war dann natürlich für die Teams schlecht....
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Und für die Formel-1...


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für die F1 ist schlecht, daß die, die das sagen haben nur von Gier getrieben sind und ihr Fähnchen nach dem Wind drehen, wie es gerade passt.

Es wäre für die F1 am besten gewesen, wenn sie eine reine Teamserie geworden wäre, mit der Ausnahme Ferrari und man eine klare Trennung Team/Motorenhersteller verlangt hätte.

Dann wäre heute noch das Feld voll.
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Stimmt, aber sowas umzusetzen ist halt auch schwierig. Wieso eine Ausnahme für Ferrari? Wieso eine solche Regel, wo es sowas doch jahrzehntelang nicht gegeben hat etc.


Beiträge: 179
Was die Automobilhersteller abschreckt ist die riesige Investition, die nötig ist, um realistisch vorne mitfahren zu können. Da sprechen wir pauschal erstmal über geschätzt mindestens 700 Mio, eher 1 Mrd EUR, bis das ganze anfängt Früchte zu tragen. Das ist dann natürlich über 3-4 Saisons hinweg und inklusive teilweise neuen Gebäuden, aber trotzdem muss man das erstmal stemmen können bzw. man muss gegenüber dem Controlling verdammt kreativ werden.
Das Problem ist einfach, dass im Zuge der letzten OEM-Phase die jährlichen Kosten für ein Top-3 Team so brutal eskaliert sind, dass sich das keiner mehr als Neueinstieg leisten kann. Und mit kleinem Budget einzusteigen klappt auch nicht bzw. wird zur Blamage, siehe Mercedes in den ersten Jahren. Und die hatten sogar ein bestehendes Team.
Neue Privat-Teams sind damit eigentlich von vornherein ausgeschlossen bzw. nur durch massiven Zukauf von Teilen und einen extrem guten Kapitalhintergrund möglich (Haas). Wobei die Privat-Teams noch den Luxus haben, dass man sich mit nem Mittelfeldplatz guten Gewissens zufrieden geben kann, wohingegen die Werke immer als Ziel die Weltmeisterschaft haben müssen. Im Mittelfeld kann man ja zum Glück noch mit so grade vertretbaren Summen mitfahren.

Läuft letztlich auf etwas hinaus, das schon ewig erwähnt wird: Wir brauchen die Budget-Deckelung für die Teams und insbesondere auch eine Preis-Fixierung für die Motoren. Dann ist sowohl ein Engagement als Team finanziell sinnvoll planbar, als auch ein Engagement als Motorenhersteller.

Aktuell steht einfach die Investitionssumme in keinem sinnvollen Verhältnis zur Wahrscheinlichkeit eines Marketing-Erfolgs. Sowohl für ein Team als auch für einen Motorenhersteller. Wenn man dann auch noch bedenkt, dass ein schlechtes Abschneiden nicht nur zu ausbleibendem Marketing-Erfolg sondern sogar extrem negativer Presse (Honda, McLaren, Renault) führt, ist das Risiko nochmal deutlich höher und die Investition einfach nicht mehr sinnvoll.

Was der VW Konzern in der WEC macht ist sehr gut kalkuliert und macht unglaublich viel Sinn. Audi tritt dort mit einem Diesel-Auto an, Porsche mit einem Ottomotor. Dazu sind die Autos darüber hinaus technisch unglaublich unterschiedlich und auch optisch nicht zu verwechseln, selbst ohne Lackierung. Man positioniert sich da mit Audi in Richtung des Massenmarkts bzw. der gehobenen Mittelklassefahrzeuge mit hohem technologischem Anspruch. Porsche hingegen geht einfach voll in Richtung Sportwagen und absoluter Spitzentechnologie im Antriebsbereich. Was die Technologie angeht, deckt sich das ja mit dem Anspruch, den Porsche in den Seriensportwagen auch hat und vertritt.
Das was Audi macht, schwappt noch zu nem sinnvollen Stück in die Meinung über VW und vielleicht ein bisschen Richtung Seat und Skoda rüber. Porsche dahingegen ist wirklich für Porsche und niemand wird einen Erfolg von Porsche in der WEC mit Fahrzeugen aus dem Rest des VW-Konzerns, insbesondere Audi oder VW, in Verbindung bringen. Außerdem war es auch wieder an der Zeit, dass Porsche den eigenen Motorsport-Ambitionen nicht nur in den GT-Klassen sondern auf oberster Ebene gerecht wird.


Beiträge: 9403
MichaelZ hat geschrieben:
Stimmt, aber sowas umzusetzen ist halt auch schwierig. Wieso eine Ausnahme für Ferrari? Wieso eine solche Regel, wo es sowas doch jahrzehntelang nicht gegeben hat etc.


weil sich zeiten ändern?
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Bald nur noch zwei Motorenhersteller in der Formel-1? Ich schließe es nicht aus. Wieso, das hab ich hier ausführlich analysiert und auch versucht zu prognostizieren, was als nächstes passieren wird. Was sagt ihr dazu?

Renault und Honda blamieren sich in der Formel-1 bis auf die Knochen. Beide werden das nicht auf ewig so mitmachen und weil das Reglement das Aufholen enorm erschwert, ist die einzige Alternative der Ausstieg. Damit wären nur noch Ferrari und Mercedes in der Formel-1 und die Königsklasse des Motorsports wäre über sich selbst gestolpert. Welche Auswege gibt es aus der Misere?

Das aktuelle F1-Motorenreglement könnte zum Rohrkrepierer werden. Die Technik ist komplex, die Kosten enorm hoch, das Interesse der Hersteller äußerst begrenzt. Und die Fans sind damit auch nicht glücklich, wie der Zuschauerschwund vor allem bei der TV-Übertragung belegt.

Das neue Motorenreglement bringt nur Verlierer. Mit ihr wollte man der Formel-1 einen grünen Anstrich verpassen. Doch das Konzept ist in sich nicht stimmig: Auf der einen Seite versucht man effiziente und ökologische Motoren zu bauen, auf der anderen Seite entwickelt man Reifen als Wegwerfprodukte um die Show anzuheizen. Die Formel-1 ist in sich so aufgebläht, dass ihr die Öko-Nummer nicht abgekauft wird.

Überall nur Verlierer

Die Fans zeigen sich enttäuscht, weil die Motoren pfeifen wie Spatzen statt brüllen wie Löwen. Die Fans haben durchaus ein Interesse für effizienten Motorsport samt Benzin sparen und Reifen schonen – aber eher bei Langstreckenrennen wie dem 24-Stundenrennen von Le Mans als bei Sprintrennen in der Formel-1. Mit der komplexen Ingenieurstechnologie, die sogar die Fahrer nicht mehr verstehen, können sie kaum etwas anfangen. Oft ist einfach besser, weil es Motorsport für Jedermann ist, quasi zum Anfassen.

Gerade die Privatteams zerbrechen unter den enormen Kosten, die die neuen Motoren mit sich bringen. Mit Lotus kämpft ein Rennstall seit Wochen ums nackte Überleben – vor den Augen Millionen von Fans. Die Formel-1 ist eh schon viel zu teuer, die sündhaft teuren Motorenkosten brachen Caterham das Genick, führten Manor zwischenzeitlich in die Insolvenz und Lotus vor die Wahl: Verkauf an Renault oder Schließung des Teams nach 34 Jahren F1-Sport.

Und auch unter den Herstellern gibt es nur Verlierer. Selbst Mercedes kann sich im Glanz des Erfolges kaum Sonnen: Zu viel wird über die Langweile durch die Überlegenheit geschimpft, zu wenig begeistert die neue Formel-1 die Fans. Und die Verlierer blamieren sich bis auf die Knochen. Honda und Renault erleben gerade einen Marketing-Graus mit Pauken und Trompeten.

Reglement nur ein Kompromiss

Und immer wieder heißt es: Die Hersteller haben das Reglement doch gewollt. Mitnichten. Sie wollten ein anderes Reglement, als jenes, das bis 2013 griff. Weil die eingefrorenen V8-Motoren quasi Einheitsmotoren waren, mit denen sich die Hersteller nicht rühmen konnten. Zu sehr stellten sie die Aerodynamik in den Vordergrund, zu viel Einfluss auf Erfolg oder Nichterfolg lag daher bei den Rennställen selbst. Und das Kräfteverhältnis war ohnehin festzementiert.

Und ja, die Hersteller wollten auch einen grünen Anstrich. Doch dies war vor allem ein Bestreben des Automobilweltverbandes FIA. Noch unter Präsident Max Mosley schwebte ihr vor: Ein Vierzylinder-Turbo als Weltmotor, der als Basis für sämtliche FIA-Rennserien gelten sollte, gleich ob Formel-1, Formel-2, Formel-3 – oder gar Rallye-WM oder Tourenwagen-WM. Im Detail sollten sie sich natürlich voneinander unterscheiden, auch in Leistung und Effizienz, aber vom Prinzip her sollte es einem Hersteller leicht fallen, aus einem Tourenwagen-Motor durch die Konzeptähnlichkeit relativ leicht einen F1-Motor zu entwickeln und umgekehrt. Doch viele fürchteten um die Stellung der Königsklasse und gerade bei Ferrari schrillten die Alarmglocken: Ein Vierzylinder in der Serie, in der gerade Ferrari jahrelang einen V12 zur Pflicht machte? Niemals. Die Hersteller forderten einige Änderungen und heraus kam der Kompromiss, die 6-Zylinder-Turbo-Hybrids von heute.

Und die haben jetzt ihren Preis. Von den Kosten genauso, wie von den Auswirkungen. Außer Honda interessiert sich kein neuer Hersteller für die Formel-1. Stattdessen sind private Motorenbauer wie Cosworth endgültig aus dem GP-Sport gedrängt worden. Gerade sie sind unglaublich wichtig. Dann nämlich, wenn die Hersteller der Formel-1 den Rücken kehren. Und das dürfte nicht mehr lange dauern. Verlieren ist verboten, vor allem wenn Verlieren hunderte von Millionen Euro kostet.

Renault und Honda bald raus?


Renault-Geschäftsführer Carlos Ghosn hat auf der Internationalen Automobilausstellung IAA enthüllt: Renault wird sich als Motorenlieferant aus der Formel-1 zurückziehen. Jetzt heißt es: Top oder Flop – Einstieg mit einem Werksteam oder kompletter Rückzug aus der Formel-1. Die Verhandlungen zur Übernahme des Lotus-Teams sind weit fortgeschritten und dürften noch in dieser Woche zum Abschluss kommen. Aber ob das die dauerhafte Rettung Renaults ist? Man würde keine Schelten mehr von Partner Red Bull einstecken. Aber weiterhin von der Presse. Und es spricht nichts dafür, dass es bei Renault bergauf geht: Der Spielraum für die Weiterentwicklung und damit für das Aufholen wird von Jahr zu Jahr kleiner – und den Spielraum, den man noch hat, nutzt Renault nicht: Keine der zwölf übrigen Tokens hat Renault bis heute gezogen. Ein Indiz dafür, dass man die eigenen Probleme nicht wirklich versteht.

Noch schlimmer steht nur Honda da. Die Japaner haben bei der Rückkehr völlig danebengegriffen. Wirkliche Verbesserungen gibt es bislang auch nicht. Inzwischen wird sogar schon über eine vorzeitige Trennung von McLaren spekuliert, aber McLaren-Rennleiter Eric Boullier dementiert gegenüber „CNN“: „Wer gewinnen will, muss ein Werksteam sein.“ McLaren will keine Kundenmotoren von Mercedes oder Ferrari – und andere gibt es nicht am Markt. Und wird es auch kaum geben, eben weil die Entwicklung immer weiter eingefroren wird. Doch Honda wird kaum jahrelang mit einem so deutlich unterlegenen Motor fahren. Auch hier droht der erneute Rückzug aus der Formel-1.

Was sind Auswege aus der Situation? Realistischerweise wird es die Formel-1 nicht drauf ankommen lassen, dass es nur noch Mercedes und Ferrari als Motorhersteller gibt. Bislang ist das aktuelle Motorenreglement bis 2020 angelegt. So lange wird es nicht überleben. Wahrscheinlich wird man das Tokensystem nicht wie derzeit geplant immer weiter einschränken, sondern stattdessen es zumindest für bestimmte Bereiche, in denen die Hersteller aktuell Probleme haben, weiter öffnen. Viellicht auch nur für Renault und Honda, damit sie wie 2008 schon unter dem V8-Reglement aufholen können und die Leistung in etwa wieder ausgeglichen ist.

Wie geht es weiter?


Doch damit beißt sich der Hund in den Schwanz: Dann stehen wir wieder da, wo wir schon 2009 standen: Die Hersteller sind unzufrieden, weil die Motoren dann annähernd gleich sind und die Entwicklung nicht mehr stattfindet. Dann werden plötzlich wieder Serien wie die Sportwagen-WM interessanter, weil da Platz für Innovationen ist. Die braucht es eigentlich in der Königsklasse des Rennsports, also in der Formel-1.

Der wirkliche Ausweg aus der Misere kann daher nur einer sein: Ein kostengünstiges Reglement mit Spielraum für Weiterentwicklungen und Innovationen, das aber unter einer Budgetobergrenze gedeckelt wird. Das Reglement muss diverse Hersteller anziehen, auch unabhängige, private Motorenbauer. Und es muss die Fans begeistern, dann kommen die Hersteller ohnehin von alleine, weil sie sich eine günstige, weltweite Marketingbühne nicht entgehen lassen werden. Doch bis die entscheidenden Leute diesen Ausweg erkannt haben, wird es noch lange dauern. Man darf nur hoffen, dass bis dahin nicht zu viel Unheil angerichtet worden ist.


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Renault, Citroen, Audi, Jaguar, jetzt BMW - und von den Herstellern, die hierzulande unbekannt, aber weltweit durchaus groß sind (wie Mahindra) ganz zu schweigen. Die Formel E zieht en masse Hersteller an und das kann doch nicht nur an dem Elektro-Antrieb liegen. Ich bin mir sicher: Wenn die Formel 1 endlich mal wieder die Kosten senken würde, würden auch die Hersteller wieder in die Formel 1 kommen...


Beiträge: 10726
Die Formel E ist künstlich gehyped, das ist momentan einfach "in" dort zu sein - streng kalkuliert macht das wohl eher wenig Sinn. Man versucht halt auf Krampf eine Technologie zu pushen und den Zuschauern als alltagstauglich zu verkaufen die davon weit entfernt ist... Und gerade BMW macht sich heute mit der sogenannten "Neuausrichtung" ja m.M.n. ziemlich lächerlich...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "


Beiträge: 25693
Mav05 hat geschrieben:
Die Formel E ist künstlich gehyped, das ist momentan einfach "in" dort zu sein - streng kalkuliert macht das wohl eher wenig Sinn. Man versucht halt auf Krampf eine Technologie zu pushen und den Zuschauern als alltagstauglich zu verkaufen die davon weit entfernt ist... Und gerade BMW macht sich heute mit der sogenannten "Neuausrichtung" ja m.M.n. ziemlich lächerlich...


Eine solche Neuausrichtung hat aber auch VW angekündigt.

Warst du nicht derjenige der sich immer voll des Lobes über Toyota als Vorreiter in Sachen Antriebskonzepte (Hybrid) geäußert hat? Bin mir relativ sicher dass du in der Vergangenheit die deutschen Hersteller kritisiert hast weil sie bestimmte Entwicklungen verpennt haben.

Jetzt kritisierst du einen Hersteller, der mutig vorangeht. BMW ist in Sachen Elektroautos unter den deutschen Herstellern momentan führend.

Dass die Technik noch nicht so alltagstauglich und günstig ist stimmt natürlich. ABER daran arbeiten derzeit nahezu alle Hersteller zusammen mit ihren Batterielieferanten.

Vor einigen Jahren war man sich noch unsicher was der Antrieb der Zukunft ist. Gas, Brennstoffzelle, Wasserstoff....es zeichnet sich aber jetzt definitiv ab, dass der Elektroantrieb die Zukunft ist. In 10 Jahren wird der Anteil deutlich höher sein und auch die Alltagstauglichkeit.

Natürlich ist auch die Politik gefordert, das Ladenetz auszubauen.
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Volkswagen hat im Augenblick andere Probleme wie Motorsport. Ich würde mich nicht wundern wenn VW, mit Ausnahme von Porsche, den Stecker am Ende des Jahres ziehen würde in Sachen Motorsport, Langstrecke, Tourenwagen und evt. auch Rallye.
Die Formel E sehe ich auch eher skeptisch. Sie zeigt überdeutlich woran es bei Elektroautos happert: Reichweite und Ladezeiten!

Toyota und BMW sind aus Kostengründen aus der F1 raus und die ist in der Zwischenzeit nicht billiger geworden.

Technisch sind andere Serien innovertiver. WEC, WRC oder auch die WTCC. Die F1 ist zur Einheitsserie verkommen wie der Renault Clio Cup mit dem Unterschied das sin in der F1 für 100 Mio € ein Aerodynamikvorteil von 0,2 Sekunden kaufen lässt.
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Daniel B. hat geschrieben:
Technisch sind andere Serien innovertiver. WEC, WRC oder auch die WTCC. Die F1 ist zur Einheitsserie verkommen wie der Renault Clio Cup mit dem Unterschied das sin in der F1 für 100 Mio € ein Aerodynamikvorteil von 0,2 Sekunden kaufen lässt.


Da muss ich widersprechen. Die heutige F1-Hybrid-Technik ist extrem komplex und anspruchsvoll.

Das ist ja auch der Grund, weshalb sich Renault und Ferrari anfangs sehr schwer taten und auch bis heute noch nicht auf Mercedes-Niveau liegen. Honda muss ich da wohl auch gar nicht groß erwähnen. Das sind ja alles keine Nasenbohrer-Konzerne, sondern ehemalige Weltmeister-Hersteller. Die sich aber bei der aktuellen Technik sehr schwer taten und teils noch immer tun.

Und die Kosten kommen u.a durch die hoch innovativen Units zustande. Natürlich auch durch die Aerodynamik, keine Frage.
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Beiträge: 10726
formelchen hat geschrieben:
Warst du nicht derjenige der sich immer voll des Lobes über Toyota als Vorreiter in Sachen Antriebskonzepte (Hybrid) geäußert hat? Bin mir relativ sicher dass du in der Vergangenheit die deutschen Hersteller kritisiert hast weil sie bestimmte Entwicklungen verpennt haben.

Eher nicht, mich interessiert der Hybrid-Scheiss nicht sonderlich.
formelchen hat geschrieben:
Jetzt kritisierst du einen Hersteller, der mutig vorangeht. BMW ist in Sachen Elektroautos unter den deutschen Herstellern momentan führend.

Unter den deutschen mag das sein - man sagt aber auch dass das keine große Kunst wäre... Noch dazu wenn man es mit dieser völlig überteuerten zum Auto gewordenen Hässlichkeit namesns I3 betreibt... Im übrigen richtet sich meine BMW-Kritik jetzt nicht so sehr gegen die Formel E - wenn die meinen dass die dort ein bisschen Formula Student spielen müssen sollen die das tun - sondern eher dagegen dass man sich aus allen wirklich bedeutenden Rennserien verabschiedet hat bzw. selbigen fernbleibt - das betrifft den F1-Ausstieg ebenso wie die Superbike-WM, der Traum von MotoGP oder (was mich persönlich heute am meisten genervt hat) dass man grossspurig von einer LeMans-Rückkehr faselt und dann kleinmütig mit nem 3.Liga-GTE daherkommt statt sich der LMP1 zu stellen...
formelchen hat geschrieben:
Dass die Technik noch nicht so alltagstauglich und günstig ist stimmt natürlich. ABER daran arbeiten derzeit nahezu alle Hersteller zusammen mit ihren Batterielieferanten.
Vor einigen Jahren war man sich noch unsicher was der Antrieb der Zukunft ist. Gas, Brennstoffzelle, Wasserstoff....es zeichnet sich aber jetzt definitiv ab, dass der Elektroantrieb die Zukunft ist. In 10 Jahren wird der Anteil deutlich höher sein und auch die Alltagstauglichkeit.

Dann kann man ja DANN drüber nachdenken ob es auch Sinn und Spaß macht damit Rennen zu fahren...
formelchen hat geschrieben:
Natürlich ist auch die Politik gefordert, das Ladenetz auszubauen.

Yepp, vielleicht reicht das ja dann auch für die Formel E - dann braucht man keine überdimensionierten Biodiesel-Aggregate mehr um dieses Slapstick-Formel zum Laufen zu bringen...
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Wie gesagt, BMW ist seit Jahren vor Mercedes und Audi was Absatz und Gewinn angeht. Und das trotz eher schmalem Motorsport-Engagement. Insofern scheinen sie ja irgendwas richtig zu machen.

Natürlich würde ich als BMW-Fahrer sie auch gern wieder in der F1 sehen, aber solche Konzerne sind gewinnorientiert.

Der I3 ist international übrigens erfolgreicher als in Deutschland. Also scheint BMW da auch im Kampf mit ausländischen Konkurrenten nicht sooo schlecht aufgestellt zu sein. Ob man das Design nun mag oder nicht, technisch gesehen ist das Auto top und vor allem wird es zum Großteil aus recyclebarem Material hergestellt.

Der hohe Preis liegt natürlich u.a. am aufwendigen Kohlefaser-Chassis. Bei BMW hat man aber eingesehen, dass man in Zukunft einen anderen Weg gehen muss, um die E-Autos günstiger anbieten zu können.

Die Formel E wird als Technologieträger genutzt. Ich finde es gut und richtig, Dinge im Motorsport zu erproben und weiterzuentwickeln, um sie dann auf die Serie zu übertragen. Hat sicher seine Gründe, dass dort mehr Hersteller aktiv sind als in der F1.
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Mav05 hat geschrieben:
Die Formel E ist künstlich gehyped, das ist momentan einfach "in" dort zu sein - streng kalkuliert macht das wohl eher wenig Sinn. Man versucht halt auf Krampf eine Technologie zu pushen und den Zuschauern als alltagstauglich zu verkaufen die davon weit entfernt ist... Und gerade BMW macht sich heute mit der sogenannten "Neuausrichtung" ja m.M.n. ziemlich lächerlich...


Aber wenn es keinen Grund gibt, die Serie zu hypen und da einzusteigen, wieso machen es dann alle?


Beiträge: 10726
MichaelZ hat geschrieben:
Aber wenn es keinen Grund gibt, die Serie zu hypen und da einzusteigen, wieso machen es dann alle?

Ich sag doch - weil es "in" ist... Und - zumindest momentan - quasi kaum Aufwand bereitet und Geld kostet aber trotzdem irgendwo zur Kenntnis genommen wird...
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siehst du, genau darum gehts: Zu günstigen Konditionen Rennsport betreiben, der zur Kenntnis genommen wird. Es gibt hgalt kaum mehr günstige Rennserien...


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Darum gehts auch nicht, wie gesagt, wenn sie das machen wollen sollen sie doch, sie beteiligen sich ja schließlich auch an anderen (für mich wenig zielführenden) Aktivitäten wie z.B. dem Americas Cup...
Was mich an der Story eher stört ist dass man sich einerseits ja als einer der Premium-Hersteller sieht der (zumindest früher) seine Tradition sehr stark auf dem sportlichen Bereich aufbaute, dann daher kommt und großspurig "Neuausrichtungen" wie die LeMans-Rückkehr verkündet und dabei dann ein halbherziges Formel E Engagement und ein drittklassiger GTE-Werkseinsatz rauskommt und man dem wirklichen Spitzensport mit den Marktkonkurrenten standhaft aus dem Weg geht - eine Tendenz die sich leider seit ein paar Jahren konsequent durch die BMW-Strategie zieht (F1-Ausstieg, Superbike-Ausstieg, MotoGP auf Eis usw.) und die irgendwie nicht zu dem passt als was ich BMW früher mal wahrgenommen habe - da finde ich selbst das Scheckheft-Racing von Mercedes irgendwie authentischer!
Dass das mit den jeweils realen Verkaufszahlen recht wenig zu tun hat liegt auf der Hand, man sollte den Wert des Motorsports da nicht überschätzen. Porsche hatte die besten Jahre als man auf Werkssport komplett verzichtete. Ich selbst fahre privat auch gerne weiter BMW - auch wenn ich hinsichtlich ihrer "Neuausrichtungsstrategien" seit 2009 von ihrer Imagebildung reichlich enttäuscht bin...
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Dass BMW den großen Gegnern aus dem Weg geht, sehe ich nur bedingt so. Man ist ja in die DTM eingestiegen, wo die zwei größten Gegner, die man auf dem Serienmarkt hat, bereits seit Jahren aktiv waren. Und man fuhr ihnen gleich in der 1. Saison um die Ohren als Neueinsteiger.

Da ist VW bzw. Audi für mich der größere "Drücker". Seit Jahren fährt man in Le Mans, wo der einzige Gegner Toyota ist. Porsche gehört zum Konzern, zähle ich daher nicht als Gegner. Vor der F1 drückt man sich seit jeher, BMW oder auch Toyota haben es wenigstens mal versucht.
Zuletzt geändert von formelchen am Donnerstag, 29. September 2016, insgesamt 1-mal geändert.
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Mav05 hat geschrieben:
Was mich an der Story eher stört ist dass man sich einerseits ja als einer der Premium-Hersteller sieht der (zumindest früher) seine Tradition sehr stark auf dem sportlichen Bereich aufbaute, dann daher kommt und großspurig "Neuausrichtungen" wie die LeMans-Rückkehr verkündet und dabei dann ein halbherziges Formel E Engagement und ein drittklassiger GTE-Werkseinsatz rauskommt und man dem wirklichen Spitzensport mit den Marktkonkurrenten standhaft aus dem Weg geht


Die Formel1 und die LMP1 sind einfach viel zu teuer. Wozu 200 Millionen in der LMP1 verfeuern, wenn man doch nur in Le Mans ein halbgroßes Publikum erreicht und ansonsten kaum wahrgenommen wird? Hast du dir mal die Nachrichten nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans angeschaut? Beispiel ZDF: 30 Sekunden oder so ein Bericht. 20 Sekunden davon gingen um Brad Pitt. Die anderen zehn, dass Toyota das Rennen verloren hat. Vielleicht wurde Sieger Porsche mal erwähnt, das wars dann aber auch.

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