In der Formel BMW Europa führte in der Saison 2009 kein Weg an Luiz Felipe Nasr vorbei. Der schnelle Brasilianer fuhr mit fünf Siegen und über 100 Punkten Vorsprung mit aller Deutlichkeit zum Meistertitel. Im Laufe der 16 Rennen sammelten sich in seinem brasilianischen Heim jede Menge Pokale an: nur in zwei Rennen stand der 17-Jährige nicht auf dem Podium.

Bereits der Saisonauftakt in Barcelona verlief ganz nach dem Geschmack des späteren Meisters. In seinem dritten Rennen in einem Formel-Boliden - zuvor hatte Nasr nur zwei Läufe in der Formel BMW Amerika bestritten - fuhr er auf die Pole. Zwar beendete er das Premiere-Rennen hinter Michael Christensen nur auf der zweiten Position, doch schon bald sollte er den schnellen Dänen im Griff haben.

Christensen kämpfte bis zum Sommer gegen Nasr, Foto: Sutton
Christensen kämpfte bis zum Sommer gegen Nasr, Foto: Sutton

Mit zwei Siegen übernahm er schon kurze Zeit später die Gesamtführung - und sollte diese auch beim Finale in Monza inne halten. Einen Rückschlag erlebte Nasr nur in Silverstone, als er beide Rennen von der letzten Startposition in Angriff nehmen musste - und trotzdem bis auf den achten Rang nach vorne fuhr.

So wurde es in der Gesamtwertung immerhin kurzzeitig spannend. Christensen verkürzte seinen Rückstand in England bis auf einen Zähler. Als der Däne auf dem Nürburgring vor Nasr als Sieger ins Ziel kam, konnte er die Tabellenführung sogar übernehmen - fiel einen Tag später aber schon wieder auf den zweiten Rang zurück.

Juncadella wird Vizemeiser

Mit dem Ausgang der Meisterschaft hatte der 19-Jährige aus Karlslunde wenig später ohnehin nichts mehr zu tun. Er und seine beiden Teamkollegen wurden ihn mehreren Rennen disqualifiziert, da Mücke Motorsport Ölüberdruckventilfedern mit einer anderen Charakteristik benutzte, als es bei den Standardfedern der Fall gewesen wäre.

Während Nasr an der Spitze weiter unbeeindruckt erste und zweite Plätze sammelte, rutschte Daniel Juncadella auf den zweiten Gesamtrang auf und wurde am Ende Vize-Meister. Dabei setzte sich der Spanier, der bereits in seiner zweiten Saison war, erst am letzten Rennwochenende auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza gegen den Rookie Robert Frijns durch.