Der Honey Badger, er kann es doch noch. Dank seiner besten Performance seit vielen Monaten wird Daniel Ricciardo den Sprint für den Miami GP vom vierten Startplatz aus bestreiten. Wie bereits beim vergangenen China GP, bei dem der bis dahin strauchelnde Ricciardo ein neues Chassis bekam, konnte der Australier seinen Teamkollegen Yuki Tsunoda auch in Miami deutlich schlagen - zumindest bisher. Der Japaner verabschiedete sich bereits im SQ2 auf Platz 15. Sogar Carlos Sainz im eigentlich deutlich überlegenen Ferrari hatte an diesem Nachmittag das Nachsehen.

Daniel Ricciardo: Mit zwei Wandküssen in Startreihe zwei

Der Australier, der auch in schweren Zeiten sein markantes Lächeln nie verlor, strahlte angesichts seines Miami-Erfolgs noch ein bisschen mehr. "Ich bin sehr glücklich mit der zweiten Startreihe. Es ist großartig", sprach Ricciardo, der zugab, auf dem Weg zu Startplatz vier mehrmals die Wände des engen Miami-Stadtkurses berührt zu haben. "Ich habe in beiden Runden die Wand berührt. Deswegen habe ich dem Team gesagt, dass ich wirklich alles versucht habe. Ob es mich schneller gemacht hat, weiß ich nicht."

Für den Sprint hat Ricciardo aufgrund seiner Ausgangslage die Punkteränge fest im Blick. In der Formel-1-Saison 2024 konnte der Australier bisher noch kein einziges Mal anschreiben. "Ich wäre gerne noch besser als Platz acht, um ein paar Punkte mitnehmen zu können", erklärte Ricciardo. "Wir werden sehen was passiert. Aber alleine weiter vorne zu starten, wie ich es bereits in Mexiko gemerkt habe, ist einfach deutlich besser. Man ist nicht so sehr im Chaos von Kurve 1 wie auf den Plätzen 12 - 15."

Nach China und Miami: Daniel Ricciardo in der Trendwende?

In Shanghai vor knapp zwei Wochen bekam Daniel Ricciardo seinen lang ersehnten Chassis-Wechsel. Dieser sollte die Performance-Lücke zu Yuki Tsunoda, die sich der ehemalige Red-Bull-Pilot kaum mehr erklären konnte, verringern. In China ging der Plan prompt auf, lediglich eine unplanbare Stroll-Kollision stand einem guten Ergebnis in China im Weg. Im Miami scheint sich der Aufwärtstrend seit dem Chassis-Wechsel fortzusetzen. Ricciardo selbst war sogar bereit, es als Trendwende zu bezeichnen.

"Das Team hat die letzten Rennen viele Updates geliefert. Beim letzten Rennen in China habe ich das Chassis gewechselt, und hier in Miami habe ich einen neuen Boden eingebaut. Es sieht so aus, als würde sich das Blatt wenden, und ich bin sehr stolz auf das, was das Team und ich heute geleistet haben", erklärte Ricciardo.

Raus im SQ2: Yuki Tsunoda enttäuscht erneut

Am anderen Ende der Fahnenstange rangiert aktuell Yuki Tsunoda. Nach einem vielversprechenden Saisonstart, in dem einige im Fahrerlager sogar bereits um Daniel Ricciardos Formel-1-Zukunft bangten, hat der Japaner den ersten Durchhänger in dieser Saison. Er wird den Sprint von Platz 15 aus starten, wurde im SQ2 von Ricciardo um gut sieben Zehntel geschlagen. Nächster Rückschlag für Tsunoda.

"Die SQ1 war gut, das Auto war da, aber am Ende waren wir nicht in der Lage, die Leistung zu maximieren. Wir haben es mit einem Push versucht, aber es hat nicht geklappt", musste Tsunoda eingestehen. "Auch ich habe meine Runde nicht sauber hinbekommen. Im Nachhinein betrachtet hätten zwei Push-Versuche vielleicht besser funktioniert, aber die Pace, die das Auto gezeigt hat, stimmt mich zuversichtlich für den Rest des Wochenendes."