Mit einem riesigen Vorsprung von 1,826 Sekunden hat Gabriele Tarquini das WTCC-Qualifying in Oschersleben für sich entschieden. Bei schwierigen Wetterbedingungen behielt der italienische Routinier die Nerven und setzte sich überraschend gegen Privatier Marin Colak durch. Hinter Rickard Rydell überzeugte auch Jaap van Lagen - im unterlegenen Lada fuhr er auf den vierten Platz. Die besten BMW-Piloten stehen auf den Rängen acht bis zehn: Jörg Müller, Augusto Farfus und Alex Zanardi.

Mehrere kleine Regenschauer machten bereits das erste Qualifying zu einer kleinen Lotterie. Auf den profillosen Slick-Reifen rutschten die Fahrer rund um die knapp vier Kilometer langen Strecke, bis es gut zehn Minuten vor dem Ablauf der Zeit richtig anfing zu schütten. Ohne Chancen auf weitere schnelle Runden schieden so gleich mehrere prominente Namen aus - gleichzeitig schafften es einige Fahrer, die sonst nicht so weit vorne stehen, unter die besten Zehn und damit in das Finale des Qualifyings.

Frühes Aus für die Weltmeister

Für Andy Priaulx, Yvan Muller und Alain Menu war beispielsweise schon nach 20 Minuten Schicht am Schacht. Priaulx versuchte zwar noch, auf der feuchten Strecke eine bessere Zeit zu fahren, blieb aber auf der 15. Position hängen. Der amtierende Weltmeister Yvan Muller wurde ebenso vom Regen überrascht und landete auf Platz 17. Freude dagegen bei Lada - mit Jaap van Lagen und dem achten Rang in der ersten Session schaffte es erstmals einer der russischen Boliden in die zweite Runde.

"Das war wirklich eine Lotterie", berichtete Tiago Monteiro gegenüber dem Fernsehsender Eurosport. "Ich bin einfach zum falschen Zeitpunkt auf die Strecke gegangen. Ganz vorne musste ich in jeder Kurve das Schlimmste erwarten, die Leute hinter mir konnten sich dagegen am Vordermann orientieren. Jetzt bin ich Letzter oder so. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll..."

In der zweiten Qualifying-Session über zehn Minuten ging es kaum weniger turbulent zu. Während die Strecke immer weiter abtrocknete, zogen über der Magdeburger Börde bereits die nächsten Regenwolken auf. Mit jeder Sekunde wurde die Strecke schneller, die Fahrer verbesserten ihre Zeiten immer weiter. So entschied Gabriele Tarquini das Qualifying erst in den letzten Sekunden für sich.