Nach ihrem Gastspiel auf dem Slovakiaring reist die FIA WTCC nach Ungarn, wo nahe der Hauptstadt Budapest die Läufe sieben und acht auf dem Hungaroring stattfinden. Die Tourenwagenweltmeisterschaft trägt das Rennen auf dem 4,318 Kilometer langen Kurs bereits seit 2011 aus, in vier Wertungsläufen gab es drei Chevrolet-Sieger. Yvan Muller konnte bereits zweimal in Mogyoród gewinnen, sein ehemaliger Markenkollege Alain Menu gelang dieses Kunststück einmal.

Die Chevrolet Cruze dominierten in den Vorjahren auf dem Hungaroring, Foto: WTCC
Die Chevrolet Cruze dominierten in den Vorjahren auf dem Hungaroring, Foto: WTCC

Im vergangenen Jahr sorgte Lokalmatador Norbert Michelisz für eine faustdicke Überraschung, als er mit seinem BMW im zweiten Lauf von Rang fünf startete und unmittelbar nach dem Start die Führung übernahm und diese bis zum Ziel nicht mehr hergab. Um das Rennen am Wochenende der ungarischen Bevölkerung näher zu bringen, wurde am 1. Mai temporär ein Straßenkurs mitten in Budapest errichtet, auf dem Michelisz und einige Kollegen mit ihren Boliden durch die Donau-Stadt brausten. Rund 500.000 Besucher fanden sich ein, um ihren Helden zu bejubeln, das ungarische TV übertrug sogar live.

Eine Wiederholung des Vorjahreserfolgs für Michelisz wird allerdings schwierig. Nach den dominanten Leistungen der Hondas im bisherigen Saisonverlauf erhalten die Civics für die kommenden Läufe zehn Kilogramm Extragewicht, so dass sie nun insgesamt 30 Kilogramm Ballast an Bord haben. Somit sind sie nur noch zehn Kilogramm leichter als die im Vorjahr dominierenden Chevrolet Cruze. Ebenfalls zehn Kilogramm mehr erhalten die Seat-Piloten. Unverändert bleibt das Gewicht bei Lada und BMW, beide Fahrzeuge starten mit 20 Kilogramm unter deren Mindestgewicht.

Der Kurs in Ungarn ist der langsamste im Kalender, Foto: Sutton
Der Kurs in Ungarn ist der langsamste im Kalender, Foto: Sutton

Wegen der Charakteristik des Hungarorings - mit unter 140 Stundenkilometer Durchschnittsgeschwindigkeit ist er die langsamste Strecke im WTCC-Kalender - ist das Zusatzgewicht aber nicht so gravierend wie auf Strecken mit schnellen Kurvenpassagen, wie etwa Suzuka. Weil die ersten sechs Saisonläufe auf schnellen bis sehr schnellen Kursen ausgetragen wurden, ist es schwer, einen klaren Favoriten für das bevorstehende WTCC-Wochenende auszumachen. In der Meisterschaftswertung reist Yvan Muller mit 120 Punkten als Führender nach Ungarn, gefolgt von Gabriele Tarquini (96 Punkte) und dem Dänen Michel Nykjær, der allerdings schon 63 Punkte Rückstand auf Muller aufzuweisen hat. In der Herstellerwertung führt Honda (240) deutlich vor Lada (129).