Mark Webber beendet mit Saisonende endgültig seine aktive Rennfahrer-Karriere. Der 40-jährige Australier wird noch exakt drei Langstrecken-Rennen für Porsche in der WEC bestreiten und sich dann neuen Aufgaben widmen.

"Ich werde den schieren Speed, Downforce und Wettkampf vermissen. Aber ich will gehen, wenn es am schönsten ist", wird Webber in einer Porsche-Aussendung zitiert. Künftig wird der Australier dem Unternehmen als Repräsentant und Berater für das Motorsport-Programm zur Seite stehen.

"Mark hat das Programm mit seiner ganzen Erfahrung schon in der wichtigen Aufbauphase gestärkt und sich nahtlos ins Team integriert. Hinter dem Steuer zeigt er sich als fairer Kämpfer, der kein noch so hartes Rad-an-Rad-Duell scheut. Gleichzeit denkt er strategisch und teamorientiert. Dieser Mix macht ihn als Langstreckenpilot besonders wertvoll", lobt Porsches LMP1-Leiter Fritz Enzinger.

Webber trumpft in der WEC auf

Webber hatte sich direkt nach seinem Formel-1-Karriereende 2013 zu Porsche auf die Langstrecke begeben. Als Werksfahrer der ersten Stunde bestritt er für den deutschen Hersteller seither 22 WEC-Rennen, darunter auch dreimal die "24 Stunden von Le Mans". Bei diesen holte er im Vorjahr gemeinsam mit Brendon Hartley und Timo Bernhard den zweiten Platz.

In den anderen WEC-Läufen lief es für Webber noch besser: Insgesamt sieben Siege und fünf weitere Podestplätze konnte er bislang erringen. Im Vorjahr sicherte er Porsche mit Hartley und Bernhard sogar den ersten Gesamtsieg in der Langstrecken-WM. Zuletzt konnte das Trio dreimal in Folge siegen und hat als Vierter der Gesamtwertung vor den abschließenden drei Rennen noch Titelchancen. Webbers letzte drei Renneinsätze finden am 16. Oktober in Fuji, am 6. November in Shanghai und am 19. November in Bahrain statt.

Bei Red Bull Racing zum Siegfahrer

Bekannt wurde Webber einer großen Öffentlichkeit 1999, als er im Alter von 22 Jahren in einem Mercedes-Prototypen im Vorfeld zum 24-Stunden-Rennen gleich zweimal in Le Mans spektakulär von der Strecke abhob und crashte. Den sportlichen Durchbruch schaffte er allerdings in der Formel 1, wo er sich ab 2002 seine Sporen verdiente. Nach einem Jahr bei Minardi und zwei bei Jaguar, heuerte er bei BMW-Williams an, wo er in Monte Carlo 2005 als Dritter zum ersten Mal am Podest stand.

2007 wechselte er zu Red Bull Racing, wo er 2009 gemeinsam mit seinem Arbeitgeber zum Sieganwärter aufstieg. Am Nürburgring holte er am 12. Juli 2009 seinen ersten Sieg. Acht weitere sollten in den kommenden Jahren folgen. 2013 beendete er nach 215 GP-Starts in der Formel 1 seine Karriere und verabschiedete sich beim Saisonfinale in Sao Paulo nach dem Rennen mit einer Ehrenrunde im Auto ohne Helm.

Dreimal belegte Webber in der Gesamtwertung der Formel 1 den dritten Platz. Im Verbund mit Sebastian Vettel bescherte er Red Bull Racing zwischen 2010 und 2013 viermal in Folge den Konstrukteurs-Titel.