Strakka-Dome mit weiteren Tests in Aragon

Der Dome S103 dürfte wohl das am meisten getestete LMP2-Fahrzeug aller Zeiten sein, wenn es (hoffentlich) sein Renndebüt in Silverstone im April geben wird. Im Motorland Aragon legten die Strakka-Piloten Nick Leventis, Jonny Kane und Danny Watts rund 4.000 Kilometer zurück, inklusive mehrerer Nachtsessions. Die Homologationsprobleme sollten endgültig aussortiert sein; Teammanager Karl Patnam zufolge kamen beim Nachbessern im Bereich Kopfstütze/Überrollbügel Komponenten aus dem 3D-Drucker zum Einsatz.

Der Dome S103 wurde noch einmal überarbeitet, Foto: Strakka Racing
Der Dome S103 wurde noch einmal überarbeitet, Foto: Strakka Racing

Auch Weiterentwicklungen wurden getestet, vor allem im Bereich der Motorkühlung. Strakka Racing evaluierte drei verschiedene Aerokits für wenig, mittleren und viel Abtrieb. "Das Auto ist sehr gut gelaufen und wir sind sehr glücklich, wie es sich über die letzten Monate entwickelt hat", sagte Leventis nach dem Test. Aragon sei ein herausfordernder Kurs und ideal zum Lernen. Teammanager Karl Patnam bestätigte: "Der Mix aus schnellen Richtungswechseln, der langen Gegengeraden und engen Kehren ist der perfekte Ort für einen Test. Wir haben viele Kilometer gemacht und freuen uns schon auf den nächsten Anlauf beim Prolog [in Le Castellet]."

SMP Racing: Darum ELMS und nicht WEC

Sicherlich kann sich die WEC nicht über zu wenige Nennungen beschweren, doch die Abwesenheit von SMP Racing in der LMP2 hat für eine Überraschung gesorgt. Der Geschäftsleiter des Teams, Benjamin Durand, erklärte gegenüber Endurance Info, warum der neue BR01 abseits von Le Mans zunächst nicht in der Weltmeisterschaft zu sehen sein wird: "Das Engagement in der ELMS erlaubt es uns, das Auto etwas vorsichtiger zu entwickeln. Außerdem ist die europäische Meisterschaft als Team besser zu managen." Der Finanzier des Teams, Boris Rotenberg, ist als Putin-Vertrauter von den EU-Sanktionen gegen Russland betroffen.

SMP Racing wird lediglich einen Ferrari in der WEC einsetzen, Foto: ELMS
SMP Racing wird lediglich einen Ferrari in der WEC einsetzen, Foto: ELMS

Sergey Zlobin wird nicht nur seinen LMP2-Titel nicht verteidigen, sondern wohl gar nicht mehr ans Steuer zurückkehren; stattdessen wird er sich auf seine Aufgaben als Sportdirektor des Teams konzentrieren. Das Debüt des BR01 wird für Anfang März erwartet. Gänzlich zurückgezogen hat sich SMP Racing aus der WEC nicht: Ein Ferrari 458 Italia wird in der GTE Am eingesetzt. Der Fahrerkader ist mittlerweile bekannt gegeben worden: Andrea Bertolini, Alexey Basov und Victor Shaitar teilen sich den Ferrari in der WEC, während in der ELMS David Markozov, Anton und Kirill Ladygin, Mikhail Aleshin, Maurizio Mediani, Nicolas Minassian die BR01 steuern werden. Wer welches Fahrzeug fährt, wird noch bekannt gegeben.

Zahlreiche Bewerbungen bei SARD-Morand

Die japanisch-schweizerische Zweckgemeinschaft SARD-Morand hat mit ihrer Show "Road to 24" viele junge Fahrer angezogen, die sich für einen kostenlosen Fahrerplatz empfehlen möchten. Neben Marvin Dienst, der im ausführlichen Motorsport-Magazin.com-Interview bereits seine Chancen einschätzte, sind aus über 100 Bewerbungen 23 weitere Fahrer aus 17 Nationen ausgewählt worden, die in der Reality Show den Fahrerplatz neben Oliver Webb und Pierre Ragues kämpfen.

Im Morgan Evo von SARD-Morand ist noch ein Fahrerplatz frei, Foto: TEAM SARD MORAND
Im Morgan Evo von SARD-Morand ist noch ein Fahrerplatz frei, Foto: TEAM SARD MORAND

Die 24 Piloten im Überblick:

  • Conor Daly (USA)
  • Branden Newey (USA)
  • Jonathan Summerton (USA)
  • Stefan Rzadzinski (Kanada)
  • Sam Brabham (Großbritannien)
  • Dino Zamparelli (Großbritannien)
  • Melville McKee (Großbritannien)
  • Vicky Piria (Italien)
  • Laura Kraihamer (Österreich)
  • Ines Tattinger (Frankreich)
  • Jules Gounon (Frankreich)
  • Esteban Guerriri (Argentinien)
  • Christopher Haase (Deutschland)
  • Marvin Dienst (Deutschland)
  • Gustavo Lima (Brasilien)
  • Lukas Moraes (Brasilien)
  • Mitchell Gilbert (Australien)
  • Raed Raffii (Bahrain)
  • Martin Cao (China)
  • Advait Deodhar (Indien)
  • Shinya Michimi (Japan)
  • Armando Parente (Portugal)
  • Max Snegirev (Russland)
  • Fabio Thuner (Schweiz)

G-Drive und Oak Racing verkünden Fahrerpaarungen

Nach SMP Racing hat auch das zweite russisch gesponserte Team, G-Drive Racing, seine Fahrer für die beiden Ligier JS P2 bekannt gegeben: Roman Rusinov und Julien Canal spannen weiterhin in einem Fahrzeug zusammen; den zum Nissan-Werksteam abgewanderten Olivier Pla ersetzt Sam Bird. Die Fahrzeuge werden weiterhin von Oak Racing betreut. Mit Ricardo Gonzales kehrt einer der LMP2-Meister des Jahres 2013 zurück; er wird sich den zweiten Ligier mit Gustavo Yacaman und Pipo Derani teilen.

Oak Racing schickt drei Ligier in die WEC, zwei davon unter G-Drive-Banner, Foto: Speedpictures
Oak Racing schickt drei Ligier in die WEC, zwei davon unter G-Drive-Banner, Foto: Speedpictures

Oak-Racing-Teamchef Philippe Dumas kündigte Großes an: "In unserem zweiten Jahr mit G-Drive Racing sind wir stark motiviert, den Titel zu gewinnen, der uns 2014 so knapp durch die Finger geronnen ist. Natürlich haben wir großes Vertrauen in den Ligier JS P2, der sich als so konkurrenzfähig erwiesen hat, und in unsere exzellenten Fahrerpaarungen." Die deutlich gewachsene Gegnerschaft, die ebenfalls zum Teil mit neuen Coupes aufrüstet, mache es nur noch spannender. Daneben wurde auch die Fahrerpaarung des Amateur-Ligiers von Oak Racing bekannt gemacht: Zu Jacques Nicolet und Jean-Marc Merlin gesellt sich Erik Manis.