Toyota hinkte Audi über weite Strecken der bisherigen Saison hinterher und nicht wenige glauben, dass Ingolstadt nach Le Mans absichtlich etwas Dampf heraus genommen hat, um die Überlegenheit nicht zu auffällig zu demonstrieren. 2014 werden die Karten allerdings völlig neu gemischt. Dank eines revolutionären Reglements zählen ganz andere Werte als jemals zuvor. Sebastien Buemi sieht Toyota dafür perfekt aufgestellt: "Wir haben ein großes Vertrauen in unser Konzept und nächstes Jahr werden wir im Vergleich zu Audi wesentlich stärker sein als dieses Jahr", sagte er selbstbewusst gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Längst sind bei Toyota alle Ressourcen auf das Jahr 2014 gelegt worden. Das endgültige Motorenkonzept ist noch nicht bekannt; es steht lediglich fest, dass Toyota weiterhin einen V8-Sauger einsetzen wird. Auch die Hybridklasse muss ausgewählt werden: Zwei, vier sechs und acht Megajoule stehen zur Auswahl, je nach Klasse darf unterschiedlich viel Sprit pro Runde verbrannt werden. "Wie unser Konzept aussieht darf ich natürlich nicht sagen", so Buemi. Geheimniskrämerei bis zum Schluss, denn niemand möchte der Konkurrenz einen Wissensvorsprung gönnen.

Was Buemi so optimistisch macht, ist die Tatsache, dass durch das neue Reglement mit einer begrenzten Energiemenge pro Zeiteinheit erstmals Diesel und Benziner auf ein Niveau gebracht werden. "Beim Motor wird es keine Unterschiede mehr geben. Im Moment hat Audi viel mehr PS als wir. Außerdem werden wir mit unserer Energierückgewinnung sehr gut aufgestellt sein", ließ er durchblicken. Der derzeitige Leistungsnachteil zwingt Toyota, mit weniger Abtrieb als Audi zu fahren. Allerdings tritt mit Porsche im kommenden Jahr eine weitere Unbekannte auf den Plan.

Buemi war mehrere Jahre in der Formel 1 unterwegs, bevor er 2012 in den Langstreckensport wechselte. Fühlt sich Buemi in der WEC wohler als in der dauerhaften Drucksituation bei Red Bull? "Ich habe mich auch bei Toro Rosso wohl gefühlt", entgegnete der Schweizer, der weiterhin Ersatzpilot bei beiden Red-Bull-Rennställen ist. "Aber mit Toro Rosso konnte ich nicht um Siege kämpfen; jetzt fahre ich vorne und das ist immer gut. Natürlich sind viele Dinge anders: Das Auto, das Team und die Tatsache, dass man in Langstreckenrennen mit mehreren Fahrern auf einem Auto fährt. Aber ich habe Spaß und freue mich schon aufs nächste Jahr."