Ein Wechselbad der Gefühle, großartiges Teamwork und ein Happy-End prägten für race&event den neunten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Nach etwas mehr als vier Stunden Fahrzeit wurden Patrik Kaiser, Thomas Schmid und "Tiger" mit dem Audi TT-RS 2,0 auf dem dritten Rang bei den Turbo-Specials bis 2000 ccm abgewinkt. "Das Ergebnis geht in Ordnung, mehr war heute nicht drin", sagte ein zufriedener Team-Manager Martin Mohr.

Das Wochenende begann für das Radevormwalder Team äußerst ungünstig. Bei strömendem Regen kam Kaiser im Freien Training im Bereich Fuchsröhre von der Strecke ab und schlug in die Leitplanken ein. "Ich habe keine Erklärung, wie das passieren konnte", sagte der Liechtensteiner. "Das Fahrzeug brach schlagartig aus, als ob etwas gebrochen wäre. Es war definitiv kein Aquaplaning." Ein großes Kompliment sprach Kaiser den Mechanikern aus. "Unsere Jungs haben über Nacht das Fahrzeug perfekt instandgesetzt, dafür vielen Dank!"

Bei perfekten äußeren Bedingungen - trocken und kalt mit leichtem Sonnenschein - hatte der 42-Jährige als Startfahrer in der ersten Runde gleich die nächste Schrecksekunde. Bei der Einfahrt zur Hatzenbach wurde der Audi-Pilot vom Mathol-Opel Astra regelrecht abgeräumt. Die Aufnahmen aus der Onboard-Kamera des nachfolgenden BMW M3 zeigen, wie sich der Opel verbremst, mit den linken Rädern auf die Wiese kommt und dann seitlich in den Audi kracht. Kaiser blieb entgegengesetzt mitten auf der Fahrbahn stehen. "Ich musste die gesamte Startgruppe passieren lassen, gottlob hat mich keiner getroffen."

Kaiser startete eine furiose Aufholjagd und übergab als Fünfter in der mit 12 Fahrzeugen besetzten Klasse das Cockpit an Tiger. Für den Wuppertaler war es der erste Start im Zweiliter-Audi. "Man muss sich doch an einiges gewöhnen, im Vergleich zum 2,5-Liter-TT gibt es diverse Unterschiede. Ungewohnt ist zum Beispiel, dass man beim Runterschalten den Motor nicht hört, man muss immer das Display im Auge behalten." Tiger hatte ein nahezu problemloses Rennen und konnte sich auf Platz zwei verbessern. Einzig der Unterboden bereitete Sorgen. "In der Fuchsröhre zum Beispiel schlug der Boden durch und die Fahrzeugfront flatterte. Ich musste dort vom Gas."

Bei Schlussfahrer Thomas Schmid wurden die Probleme mit dem Unterboden immer intensiver. "Platz zwei konnte ich nicht halten, auf den Vierten hatten wir zum Glück genug Vorsprung. Die schnellen Geraden konnte ich nicht mehr Voll fahren, aber Hauptsache angekommen und auf dem Podium gelandet."

Team-Manager Martin Mohr vermutete einen Folgeschaden der frühen Kollision. "Wir haben unseren Fahrern geraten, bei den schnellen Abschnitten etwas vom Gas zu gehen. Sie haben das hervorragend umgesetzt und mit Platz drei bin in sehr zufrieden. Mehr war unter diesen Umständen nicht möglich."

Beim Saisonfinale in zwei Wochen wird sich Kaiser das Cockpit mit Heinz Schmersal und Manuel Metzger teilen.