"Der Freitag war müßig für mich", erinnerte sich der Sachse an den ersten Testtag in Portimao vorige Woche. "Ich hatte kein richtiges Feedback vom Bike und musste zweimal zu Boden." Und auch am einen Tag später lief es für den Ten Kate-Piloten kaum besser. "Als es dann am Samstag wie aus Eimern goss, war meine Stimmung nicht viel besser. Zu schlechte Erinnerungen hatte ich an meine letzten Ausflüge im Regen, zum Beispiel in Donington 2008." Damals war er im ersten Lauf nach nur fünf Runden von seiner Suzuki geflogen.

Doch viel schien davon nicht mehr hängen geblieben zu sein. In Portimao lag Neukirchner in der "Nass-Wertung" vom Samstag sogar vor großen Namen wie Michel Fabrizio, James Toseland und Shane Byrne, klassierte sich als 13. "Nach ein paar Runden im Nassen fühlte ich mich richtig wohl", gestand der Honda-Pilot. "So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr im Regen und ich konnte mich mit meiner Honda stetig steigern."

"Am Sonntag kam dann wieder die Sonne raus, aber mein Gefühl zum Hinterrad ließ immer noch zu wünschen übrig. In der Mittagspause baute meine Crew das Setup von Johnny [Rea] ein und wir gingen gemeinsam auf die Strecke. Ich konnte ihm zwar gut folgen, aber ich war ständig in Sturzgefahr", schilderte der Deutsche weiterhin. Diese Sturzgefahr wurde sogar Realität und Neukirchner landete auf dem Hosenboden. "Dann haben wir das Fahrwerk radial umgebaut."

So einfach, wie es sich anhört, wird es 2010 im Ten Kate-Team nicht. Die Setups von Neukirchner und Rea lassen sich nicht einfach auf den Teamkollegen transferieren. "Johny und ich haben komplett andere Fahrstile. Er fährt extrem hart, eher im MotoCross Style. Wir haben mein Bike hinten weicher gemacht und das hat dann auch den Durchbruch gebracht. In den letzten Runden spürte ich wieder, was unter meinem Hintern passierte, ein gutes Gefühl!"

Mit Ende des Portimao-Tests rückt der Saisonauftakt in Australien immer näher. Neukirchner fühlt sich dafür durchaus gerüstet. "Jetzt haben wir eine Arbeitsgrundlage für Phillip Island und wissen, was für mich überhaupt nicht taugt. Das stimmt mich positiv und ich bin letztlich wirklich happy mit dem Test in Portimao. In ein paar Wochen geht es nach Australien, und ich freue mich sehr auf Down Under. Die Strecke dort ist sehr schnell und eine meiner Lieblingsstrecken überhaupt."