Der erste Testtag der Saison 2010 ging gestern in Portimao zu Ende. Und während heute weitere Probefahrten auf dem Programm stehen, gab es gestern schon ein paar interessante Erkenntnisse. So fuhr Jonathan Rea mit seiner Ten Kate Honda nicht nur die inoffizielle Bestzeit, er war dabei auch noch rund drei Zehntel schneller als der neue Weltmeister Ben Spies in der Superpole am Wochenende zuvor. Es hieß aus Teamkreisen, dass Rea diese Zeit auf normalen Rennreifen in den Asphalt brannte.

Drei Piloten schafften am Dienstag den Sprung in den 1:42-Minuten-Bereich. Dass Michel Fabrizio mit der Werks-Ducati nur knapp hinter Rea lag, überraschte nicht so sehr wie dass Superbike-Aufsteiger Cal Crutchlow die drittschnellste Zeit des Tages hinlegte. Der Supersport-Weltmeister verlor auf Rea rund eine halbe Sekunde und fand sich auf Anhieb mit der Yamaha R1 sehr gut zurecht. Er wird nächstes Jahr zusammen mit James Toseland das neue Werks-Team bilden, Tom Sykes geht zu Kawasaki, Spies in die MotoGP.

Dafür, dass sich der Stollberger Max Neukirchner eigentlich nur "einrollen" wollte, war der Neu-Ten Kate-Pilot verdammt fix unterwegs. Am Montag hatte er im Rahmen der Journalisten-Testfahrten ein kurzes Rollout über fünf Runden genehmigt bekommen und stieg am Dienstag quasi noch mit mächtigem Rost in den Knochen auf die Honda. Doch mit einer Zeit von 1:43,810 Minuten war er bei diesem ersten gemächlichen Roll-Out nur runde anderthalb Sekunden langsamer als Rea an der Spitze. Heimkehrer James Toseland fuhr 0,11 Sekunden schneller als Neukirchner.

Applaus erntete der Franzose Regis Laconi. Er war beim sechsten Saisonlauf im südafrikanischen Kyalami schwer gestürzt und hatte im Endeffekt viel Glück im Unglück, dass er diesen Crash damals überlebte und in der Folge keine bleibenden Schäden davontrug. Er stieg wieder in den Sattel der Ducati und drehte wieder erste Runden im Renntempo.

Bei den Supersportlern kam keiner an die Pace des Türken Kenan Sofuoglu heran. Der Ex-Weltmeister war das Maß der Dinge, setzte eine Bestzeit von 1:44,580 Minuten. Broc Parkes, der die 600er-Kawasaki ausprobierte, war rund eine halbe Sekunde langsamer, Michele Pirro testete die Ten Kate Honda und reihte sich als Dritter ein.

Dienstagszeiten, Superbike WM, Portimao:

1. Jonathan Rea Honda 1'42.156
2. Michel Fabrizio Ducati 1'42.362
3. Cal Crutchlow Yamaha 1'42.795
4. Noriyuki Haga Ducati 1'43.098
5. Leon Haslam Suzuki 1'43.300
6. Max Biaggi Aprilia 1'43.400
7. James Toseland Yamaha 1'43.700
8. Max Neukirchner Honda 1'43.810
9. Leon Camier Aprilia 1'43.900
10. Joan Lascorz Kawasaki 1'43.902
11. Carlos Checa Ducati 1'43.951
12. Javier Fores Ducati 1'44.413
13. Tom Sykes Kawasaki 1'45.500
14. Regis Laconi Ducati 1'46.458

Dienstagszeiten, Supersport WM, Portimao:

1. Kenan Sofuoglu Honda 1'44.580
2. Broc Parkes Kawasaki 1'45.000
3. Michele Pirro Honda 1'45.323
4. Katsuaki Fujiwara Kawasaki 1'45.875
5. David Salom Kawasaki 1'46.200