Der Italiener Max Biaggi, derzeit Fünfter der Gesamtwertung bei den WorldSuperbikes, ist kurz vor Ende der ersten Saison mit dem Wiedereinsteiger Aprilia schon ganz zufrieden. 120 Punkte trennen ihn derzeit von WM-Leader Ben Spies, 150 sind noch zu vergeben. Die Titelchancen sind also mehr als theoretisch. Aber zu Rang drei und auf Landsmann und Erzfeind Michel Fabrizio sind es nur deren 65 Zähler.

Aber die Platzierung dürfte zunächst noch Nebensache sein. Biaggi weiß, dass es 2009 schon besser gelaufen ist, als zunächst angenommen. "Bisher haben wir weit mehr erreicht, als wir dachten. Daher herrscht bei Aprilia und den Fahrern sehr viel Zufriedenheit", sagte er gegenüber worldsbk.com, der offiziellen Website der Superbike WM. "Auf manchen Strecken sind wir besser und auf anderen müssen wir uns noch steigern. Wir haben das maximale Potenzial der RSV4 noch nicht ausgeschöpft, da wir erst dieses Jahr anfingen. Das ist normal. Aber ich fühle mich sehr zuversichtlich."

Stagnation kenne man im italienischen Team nicht. "Die Entwicklung geht immer weiter, aber die wichtigen Schritte müssen für nächstes Jahr vorgenommen werden. Ich denke, dass das normal ist, wenn man um den Sieg kämpfen möchte", kündigte Biaggi an und forderte gleichzeitig auch enormen Einsatz von Aprilia. "Der schwierige Teil kommt nächstes Jahr, wenn Gigi Dall'Igna und seine Techniker einen richtig großen Schritt nach vorn machen müssen, was die Leistung der RSV4 angeht. Und zwar so groß, dass wir von Beginn des Jahres an um den Titel mitkämpfen können."

Dieses Jahr erwarte Biaggi keine großen Dinge mehr, sondern man nutze die Zeit bereits als Vorbereitung für die nächste Saison. "Wie jeder weiß ist es für uns im ersten Jahr essenziell wichtig, Daten zu sammeln und uns damit eine solide Basis für 2010 zu schaffen", brachte es der Römer auf den Punkt. "Vielleicht können wir in Magny Cours oder Portimao ganz gut sein, aber im Moment ist das schwer zu sagen."

Doch zunächst steht erst einmal Biaggis Heimrennen in Imola auf dem Programm. Dort freut er sich schon auf gemeinsame Aktivitäten mit seinem Fan Club. "Am Samstagabend nach der Superpole werde ich all meine Fans am Stand meines Fan Clubs besuchen. Der ist immer innerhalb des Fahrerlagers. Ich weiß nicht, was sie dieses Mal organisieren, aber das ist immer so. Es ist jedes Mal eine schöne Überraschung."

Seit dem Nürburgring hat sich der viermalige 250ccm-Weltmeister auch in anderen Sportarten umgesehen. So war er am Wochenende Gast in der Formel 1. "Ich war in Monza zum Formel 1 Grand Prix. Ich war Gast in der Ferrari-Box. Ich habe Fisichella angefeuert. Wir sind gute Freunde und unter allen Umständen zusammen betrachtet denke ich, dass er ein gutes Rennen fuhr."