Der Schrei nach mehr Motorrädern in der Startaufstellung der MotoGP-Klasse könnte schon für 2010 erhört werden. Derzeit bemüht sich das Gil Motor Sport-Team, welches auf jahrelange Erfahrungen aus der Supersport Weltmeisterschaft zurückgreifen kann, wohl intensiv um eine Zusammenarbeit mit Suter Racing Technology und plant, 2010 zwei MotoGP-Bikes einzusetzen. Die Basis dafür soll das von Eskil Suter und Mario Illien entwickelte Chassis der Ilmor X3 aus dem Jahre 2006/2007 bilden. Garry McCoy hatte mit jenem Bike 2006 in Estoril debütiert und im Rahmen der noch 990ccm-MotoGP bereits als Erster ein 800er-Bike pilotiert.

Wie das Gil-Team auf ihrer Website erklärte, wolle man sich um Management und Logistik kümmern, Suter hingegen solle den technischen Part von Chassis, Rahmen, Motor, etc. übernehmen. Am 14. Juli habe Gil Motor Sport die Dorna bereits über dieses Projekt informiert und auch angemerkt, dass man bereits einen Teil des benötigten Budgets zusammen habe. Als Deadline für das Zusammenbekommen des vollständigen Budgets habe man den 30. September 2009 genannt. Angeblich habe man bereits vier Millionen Euro zusammen - die Hälfte von dem, was heutzutage ein seriöses Satelliten-Team benötigt. Doch mit dem wahrscheinlichen Wegfall des Hayate-Teams am Ende des Jahres, dürfte seitens der Dorna das Geldsäckchen geöffnet werden, um die Startaufstellung zumindest auf dem Level von 2009 zu halten.

Aber so toll sich das alles jetzt auch anhören mag: Gründe zur Skepsis gibt es genügend. MotoGPMatters.com will von der Firma Ilmor erfahren haben, dass es seitens Suter und Gil Motor Sport keine Anfragen über das Nutzen der Motoren gegeben haben soll. Daher stellt sich die Frage, ob Suter überhaupt das Recht hat, die Motorräder zu liefern. Ilmor hat seinerseits zwar nie ein Geheimnis daraus gemacht, Interesse an einer Rückkehr in die MotoGP zu haben, doch stellte sich immer die Frage nach der Finanzierung. Andererseits stellt sich die Frage nach der Konkurrenzfähigkeit.

Es ist nicht bekannt, dass die Motoren seit 2007 weiterentwickelt worden sind. Und damals lieferten die Aggregate zwar ausreichend Power, konnten diese aber kaum auf die Straße bringen. Man lag mehrere Sekunden hinter der Pace. Und Yamaha, Honda, Ducati und Co. haben in den letzten drei Jahren sicher nicht geschlafen. Das zeigt sich schon daran, dass die Rundenrekorde Jahr für Jahr weiter purzeln. Weiterhin waren die letzten Suter-Bikes kaum in der Lage, ordentliche Resultate einzufahren. Das schweizer Unternehmen baute die ersten Kawasaki-MotoGP-Bikes, die MuZ 500ccm und das Foggy Petronas FP3 Superbike. Alles Motorräder, die es bestenfalls in das Mittelfeld der jeweiligen Klassen schafften.