Die Pechsträhne von Max Neukirchner will jetzt sogar abseits der Rennstrecke nicht abreißen. Nach zwei schweren Stürzen in diesem Jahr, hatte der Stollberger bereits einige Tiefschläge wegstecken müssen. Nun folgte der nächste. Drei Wochen nach seinem Sturz bei Testfahrten im italienischen Imola, musste er nun wieder unters Messer. Nach einem erneuten Check bei Dr. Kupfer in Chemnitz und einer Untersuchung in der neurochirurgischen Abteilung von Prof. Dr. Steinmeier, entschieden sich die behandelnden Ärzte zu einer weiteren Operation. Diese sei zur Stabilisierung der Wirbelfraktur unumgänglich gewesen. Dem Eingriff war die Erkenntnis vorausgegangen, dass die neuerliche Operation den Heilungsprozess Neukirchners nicht verzögern würde und dass Spätfolgen dann ausgeschlossen werden könnten. Zunächst stabilisierte man mit Hilfe von Schrauben den zertrümmerten Brustwirbel. Drei Tage später kümmerte man sich in einer weiteren OP um den Lendenwirbel.

Neukirchner selbst zeigte sich schockiert. "Die Diagnose der MRT-Untersuchung war zunächst ein Schock und nicht leicht zu verdauen", schaute der Suzuki-Pilot auf seiner Website max76.com auf die Geschehnisse der letzten Tage zurück. "Nach intensiver Beratung mit Dr. Kupfer sind wir dann zu dem eindeutigen Ergebnis gekommen, dass der operative Eingriff die beste und einzige Lösung ist. Die Operationen dauerten jeweils neunzig Minuten und sind perfekt verlaufen. Im Nachhinein bin ich wirklich froh diesen Schritt unternommen zu haben."

Für den Sachsen war das wichtigste an der OP, dass sie den Heilungsprozess nicht verzögerte. "Ich werde mich in den kommenden Wochen ganz meiner Rehabilitation widmen, um das eine oder andere Rennen dieses Jahr noch fahren zu können", versprach er. "Die Fortschritte sind unverkennbar. Von Tag zu Tag kann ich die Belastung intensivieren. Ein ganz großen Dank möchte ich an das Klinikum Chemnitz und die behandelnden Ärzte richten." Um noch Rennen zu fahren, bleiben ihm dieses Jahr noch vier Möglichkeiten. Die erste davon, fällt schweren Herzens aus. Vom 4. Bis 6. September gastierte die Superbike Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring. Neukirchner wird dort als Tourist zugegen sein und mit seinem Arbeitgeber Suzuki an verschiedenen PR-Aktionen teilnehmen. Ob er in Imola, Magny-Cours oder Portimao wieder auf seine Alstare-Suzuki steigt und selbst am Kabel dreht, ist noch nicht bekannt.