Für die stärkste Mannschaft in der 125cc-WM ist das Rennen in Indianapolis am kommenden Wochenende die nächste Gelegenheit, um dicke Beute zu machen. Julian Simon könnte es dabei eigentlich etwas lockerer angehen. 54,5 Punkte beträgt sein Vorsprung in der WM auf Nico Terol und Indianapolis macht ihm Spaß, auch wenn er voriges Jahr dort keinen Rennen fahren konnte, weil die 250er, wo er damals noch fuhr, wegen des schlechten Wetters nicht starteten. "Trotzdem mag ich das Layout und zähle es zu meinen Lieblingen. Wir arbeiten diese Saison sehr gut, was mich annehmen lässt, dass der Indianapolis Grand Prix ein weiteres gutes Rennen für uns sein wird. Das Hauptziel wird es sein, ab Freitag die beste Abstimmung für meine Aprilia zu finden, mit der ich angenehm fahren kann und am Sonntag die Chance auf den Sieg habe", erklärt der WM-Führende.

Aktuell auf der dritten WM-Position liegt Bradley Smith, der in Brünn nach zwei Nullnummern als Vierter wieder ordentlich punktete. Wie Simon mag er den Kurs in Indy und die Begeisterung der Fans begeistert ihn. "Schon alleine wegen der Atmosphäre gehört Indianapolis zu den besten Grands Prix des Jahres für mich", sagt der Brite. Seine wiedergefundene Form würde er dort gerne weiter ausspielen, wobei er weiß, dass die Strecke für alle nach wie vor ein wenig Neuland ist. "Wir waren nur voriges Jahr dort. Das heißt, niemand kennt sie wirklich gut oder hat alle nötigen Daten, um sofort schnell zu sein. Es ist ein eigenartiger Ort zum Fahren, denn es gibt viele Bodenwellen und Änderungen im Asphalt, außerdem ist es sehr technisch."

Und genau das macht Sergio Gadea Spaß. In Brünn fand der WM-Vierte keine passende Abstimmung und lag zurück, das will er in Indy wieder wettmachen, wo er zwei Kurven besonders gerne hat, die Strecke aber generell als sehr passend für seinen Fahrstil empfindet. "Nico [Terol] ist sehr stark und ich bin mir sicher, er wird seine Form halten, aber er ist jetzt unser Gegner und wir müssen ihn schlagen. Julian und Smith zu besiegen muss auch ein Ziel sein, denn sie sind beide vor mir. Vor allem Julian muss aufgehalten werden, bevor er sich den Titel holt", erklärt der Spanier. Da es für ihn neben Brünn auch in Donington nicht gut gelaufen ist, sieht es Gadea nun an der Zeit, ein paar Risiken zu nehmen, um wieder Punkte gutzumachen.