Monza 2009 wird Troy Corser sicher nicht in bester Erinnerung behalten. Der Australier stürzte im ersten Lauf gleich zwei Mal. Beim Startunfall, bei dem mehrere Piloten zu Fall kamen, wurde der BMW-Pilot von der herumfliegenden Maschine Tommy Hills am Kopf getroffen und Corser musste dann um Atem ringen. Er blieb aber wie durch ein Wunder unverletzt und saß beim Re-Start eine halbe Stunde später wieder auf seiner Maschine. Im Rennen selbst legte es den Australier erneut, als er die Wahl hatte stärker zu bremsen und einen Sturz zu riskieren, oder aber Karl Muggeridge zu torpedieren. Auf einen Start im zweiten Lauf verzichtete der Ex-Weltmeister.

Mit dem Team entschieden, im zweiten Lauf nicht zu starten: Troy Corser, Foto: BMW Motorrad Motorsport / Kel Edge
Mit dem Team entschieden, im zweiten Lauf nicht zu starten: Troy Corser, Foto: BMW Motorrad Motorsport / Kel Edge

"Gleich in der ersten Schikane nach dem Start des ersten Laufs wurde ich bei einem schweren Crash hinter mir von einem Motorrad getroffen und konnte von Glück sagen, dass ich nicht verletzt wurde", fasste der Australier zusammen. "Mich hat ein Motorrad am Hinterkopf erwischt und ich bin mit dem Helm auf dem Asphalt aufgeschlagen. Ich konnte mich noch von der Strecke ins Gras retten, aber mir blieb die Luft weg, und ich konnte erstmal nicht aufstehen. Ich sah, dass Strohballen um einige andere gestürzte Fahrer herumgelegt wurden und ging davon aus, dass die rote Flagge geschwenkt wird. Ich wollte eigentlich nur kurz liegen, doch die Streckenposten verfrachteten mich auf eine Trage und brachten mich zum Krankenwagen. Als ich wieder Luft bekam, stand ich auf und ging zur Box zurück, um mich für den Restart vorzubereiten. Das Team machte mir keinerlei Druck, erneut zu starten, doch ich fühlte mich okay und entschied, das Rennen nochmals aufzunehmen."

"Unglücklicherweise fuhr ich innerhalb eines Pulks von vier oder fünf Fahrern etwas zu hart in die Parabolica ein", schilderte Corser den weiteren Verlauf des Tages. "Ich wollte wie üblich bremsen und in einem etwas weiteren Bogen driften, doch da kam mir Muggeridge in die Quere, und ich musste mich entscheiden, entweder ihn zu treffen oder härter zu bremsen und möglicherweise zu stürzen. Ich bremste also stärker und ich wette, Sie wissen, was dann passierte! Genau, ich stürzte. Erst ging es über den Asphalt und anschließend ins Kiesbett, dann folgten ein paar Salti, und ich konnte von Glück sagen, dass ich mich nicht nochmals dabei verletzte. Ich trug einige Quetschungen und Prellungen davon, und schließlich entschieden wir, einen Start im zweiten Rennen nicht mehr zu riskieren. Das war jammerschade, denn ich war fest davon überzeugt, dass wir heute gute Ergebnisse einfahren würden. Auf jeden Fall aber herzlichen Glückwunsch an Ruben zum siebten Platz. Er hat gezeigt, dass wir uns ständig verbessern."