So ehrliche Worte hört man im heutigen Profi-Rennsport selten. Und dann auch noch unter diesen Umständen. Michel Fabrizio freute sich natürlich wahnsinnig über seinen ersten Superbike WM-Laufsieg überhaupt, freute sich aber ebenso, dass Ben Spies im zweiten Rennen ganz oben auf dem Treppchen stand. Und das obwohl Teamkollege Noriyuki Haga in jenem Durchgang patzte, keine Punkte holte und Spies der härteste Konkurrent des Japaners im Titelrennen ist. Fabrizio erkannte aber ehrlich an, dass der US-Amerikaner eigentlich schon den ersten Lauf gewonnen hätte. Allein die letzten Milli-Liter Sprit fehlten dazu.

"Ich bin so glücklich mit den heutigen Ergebnissen", strahlte Fabrizio bis über beide Ohren. "Es ist das ganze Wochenende über gut gelaufen und ich wusste, dass ich eine Chance hatte, um den Sieg zu kämpfen. Und schließlich habe ich das ja dann auch getan. Mitte des ersten Rennens hatte ich Probleme mit den Gängen, gerade als mich Ben überholte. Aber ich habe nicht aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft. Es ist eine Schande für Ben, dass das Rennen für ihn so ausging, wie es ausging. Denn so sieht es etwas danach aus, als habe ich den Sieg geschenkt bekommen. Aber ich bin natürlich sehr erfreut darüber."

"Rennen zwei? Nun, Ben hatte den Sieg eigentlich schon im ersten Rennen verdient und ich bin froh, dass er ihn stattdessen im zweiten Rennen geholt hat. Ich musste im zweiten Lauf meine Ersatzmaschine nehmen und ich fand es aus irgendwelchen Gründen sehr kompliziert am Start. Ich hatte kein gutes Gefühl und konnte keinen Druck machen. Aber nach ein paar Runden habe ich mich darauf konzentriert, wieder auf das Podium zu fahren und dann wurde alles einfach. Ich danke meinem kompletten Team, dass sie mir dieses Wochenende so ein fantastisches Motorrad hingestellt haben. Den Doppel-Sieg habe ich mir für das nächste Rennen aufgehoben!"