Noriyuki Haga ist vollends zufrieden. Ein zweiter Platz und ein Sieg in Assen, Tabellenführung auf 60 Punkte ausgebaut - was will man mehr? "Es war ein großartiger Tag für uns", freute sich der Japaner. "Nach neun Jahren habe ich endlich wieder einmal in Assen gewonnen. Ich bin sehr glücklich."

Ein kleinen Punkt hat der Ducati-Pilot dann aber doch noch zu bemängeln - den Ausgang des ersten Laufes in den Niederlanden. "Im ersten Rennen war ich ein wenig enttäuscht den Sieg in der allerletzten Runde noch zu verlieren. Aber es war ein großartiges Rennen. Ich war zwar stark, aber Spies und Haslam sind wirklich sehr hart gefahren. Erst musste ich heftig pushen, um an Spies ranzukommen. Das war schon schwierig, da mein Motorrad noch nicht ganz perfekt funktioniert hat. Und die Führung dann zu halten war genauso wenig einfacher. Ich spürte den Atem der beiden förmlich im Nacken."

Mit wenigen Klicks wurde die Ducati für das zweite Rennen am Sonntagnachmittag fertiggemacht und Haga konnte voll angreifen. "Für das zweite Rennen haben wir die Einstellungen des Motorrades etwas geändert", so Haga weiter. "Dann habe ich mich extrem wohlgefühlt. Es tut mir wirklich leid, dass Ben stürzte. Ich denke wir hätten einen weiteren schönen Kampf gehabt. Für mich und mein Team war es ein perfekter Tag. Ich danke meinen Technikern, meinem Team, Ducati und den Sponsoren. Jetzt geht es ab nach Monza für die nächste Herausforderung."

Fabrizio war nicht so recht zufrieden mit den Rennen in Assen., Foto: Ducati
Fabrizio war nicht so recht zufrieden mit den Rennen in Assen., Foto: Ducati

Aus Hagas Ducati Xerox-Teamkollegen Michel Fabrizio spricht hingegen die pure Enttäuschung. Der Italiener hatte Probleme mit dem Motorrad und dem eigenen Körper. "Ich bin freilich sehr enttäuscht", gab der Italiener zu Protokoll. "Ich habe mein äußerstes gegeben, um heute auf dem Podium zu stehen. Ich musste in beiden Rennen die Zähne zusammenbeißen, weil ich wieder Probleme mit meinen Unterarmen hatte."

"In den letzen paar Runden hatte ich Schwierigkeiten bei den Gangwechseln", beschreibt er die technischen Schwierigkeiten. "Dies zwang mich, in der letzten Runde langsamer zu machen. Es bedeutete aber auch, dass Smrz mich in der letzten Kurve noch überholen konnte. Wenn man aber das Gute daran sieht, kann ich froh sein, dass das erst in der letzten Runde passierte und ich so das Rennen beenden und wichtige Punkte mitnehmen konnte. Solche Sachen passieren halt. Ich freue mich jetzt schon auf Monza. Wir haben vor Kurzem da gestestet und mein Team wird sehr hart arbeiten, um mir ein Siegermotorrad für den nächsten Durchgang hinzustellen. Ich hoffe, dass wir dort einen Sieg feiern können."