Chaz Davies ist der große Dominator des ersten Jerez-Laufs. Der Ducati-Pilot holt den Sieg in überzeugender Manier und ließ die Kawasaki-Piloten Tom Sykes und Jonathan Rea alt aussehen. Kawasaki darf trotzdem jubeln: Die Plätze zwei und drei reichen, um schon im viertletzten Rennen den Superbike-Konstrukteurstitel zu sichern.

WSBK Jerez 2016, Rennen 1: Die Schlüsselszene

Chaz Davies kämpft sich bereits im Laufe der ersten Runde in die erste Verfolgerposition hinter beide Kawasakis von Tom Sykes und Jonathan Rea. Als diese sich um Platz eins streiten, ist Davies der Nutznieser und überholt Rea für Platz zwei. In der vierten Runde schließlich übernimmt Davies in der letzten Kurve die Führung von Sykes und lässt sich diese bis ins Ziel nicht mehr abluchsen.

WSBK Jerez 2016, Rennen 1: Der Rennfilm

Start: Jonathan Rea erwischt den besten Start und beschleunigt Tom Sykes zur ersten Kurve aus, Alex Lowes setzt sich dahinter an die dritte Stelle, vor Chaz Davies, Davide Giugliano und Xavi Fores. Markus Reiterberger liegt auf Platz zwölf.

1. Runde: Sykes erobert in der Dry-Sac-Haarnadelkurve die Führung von Rea zurück, Davies kämpft sich an Lowes vorbei auf Platz drei. Giugliano dagegen fällt in der ersten Runde noch hinter Fores und Nicky Hayden zurück auf Rang sieben. In Kurve zwei sind bereits Saeed Al-Sulaiti und Luca Scassa per Sturz ausgeschieden.

2. Runde: Sturz von Fores und Giugliano! Beide gehen in Kurve eins zu Boden und sind aus dem Rennen. Damit ist Hayden schon Fünfter. Die Kawasakis bekriegen sich, doch Sykes bleibt vorn. Davies profitiert und ist neuer Dritter. Hinter den Top-5 klafft bereits eine Lücke zu Jordi Torres. Schnellste Runde von Hayden.

3. Runde: Auch Alex Lowes hat es erwischt. Der Brite ist in Kurve vier abgestiegen. Damit schrumpft die Spitzengruppe auf vier Fahrer zusammen. Auch Anthony West ist jetzt draußen, konnte das Rennen aber wieder aufnehmen. Markus Reiterberger profitiert von all dem Chaos und ist schon Neunter, schnellste Runde von Sykes.

4. Runde: Die Spitzengruppe bricht auseinander. Sykes und Davies setzen sich ab, wobei der Ducati-Pilot extrem drückt. In der letzten Kurve geht Davies vorbei. Hayden dagegen fehlt schon eine Sekunde auf Rea.

5. Runde: Michael Van Der Mark ist auf dem Vormarsch, er hat Jordi Torres für Platz fünf überholt.

7. Runde: Davies' Vorsprung an der Spitze ist erstmals größer als eine Sekunde. Sykes versucht alles, um den Anschluss zu halten.

8. Runde: Matthieu Lussiana ist gestürzt, auch der BMW-Pilot ist damit aus dem Rennen.

9. Runde: Ein Zweikampf um Platz drei steht ins Haus. Hayden kommt Rea immer näher. In der letzten Kurve überholt zudem Alex De Angelis seinen Teamkollegen Lorenzo Savadori. Die Beiden liegen auf den Plätzen elf und zwölf.

10. Runde: Rea kann wieder kontern. Nachdem die Lücke kurzzeitig auf 0,7 Sekunden geschrumpft war, konnte Rea sein Polster auf Hayden wieder auf 1,2 Sekunden ausbauen. Savadori muss nun auch Roman Ramos den Vortritt lassen.

12. Runde: West hat sich nach seinem Ausritt wieder in die Punkte gekämpft und ist jetzt 15., vorbei an Gianluca Vizziello. An der Spitze fällt Hayden jetzt beträchtlich zurück, der Abstand zu Rea beträgt 2,5 Sekunden.

13. Runde: Sylvain Guintoli nimmt auch wieder Fahrt auf. Der Yamaha-Pilot hat es inzwischen an Jordi Torres vorbei auf Platz sechs geschafft.

16. Runde: Torres büßt einen weiteren Platz ein. In der Dry-Sac-Haarnadel findet nun auch Leon Camier einen Weg vorbei am Spanier. Camier ist damit neuer Siebter, Torres nur noch Achter.

17. Runde: Haydens vierter Platz ist doch noch in Gefahr. Teamkollege Michael Van Der Mark kommt immer näher und liegt bereits weniger als eine Sekunde hinter seinem Teamkollegen zurück.

Ziel: Chaz Davies fährt den Sieg vor Tom Sykes und Jonathan Rea nach Hause. Nicky Hayden bezwingt Michael Van Der Mark im Zielsprint und wird Vierter, hinter den Honda-Piloten trudeln Sylvain Guintoli, Leon Camier, Jordi Torres und Markus Reiterberger ins Ziel ein. Zehnter wird Josh Brookes vor Alex De Angelis, Roman Ramos, Lorenzo Savadori und Anthony West. Den letzen Punkt holt Peter Sebestyen.

WSBK Jerez 2016, Rennen 1: Die Stimmen vom Podium

Chaz Davies (Platz 1, Ducati): "Um ehrlich zu sein ist das keine ideale Strecke für mich, ich konnte hier nie wirklich gute Ergebnisse erzielen. Aber vor ungefähr zwei Jahren hat es 'Klick' gemacht. Ich fahre hier schon seit ca. 16 Jahren und wusste, früher oder später kriege ich es schon hin. Ich bin so glücklich über den Sieg heute. Gestern sahen wir gut aus, aber heute hat sich die Strecke drastisch verändert, und dazu haben unsere Gegner heute Morgen ordentlich Speed aufgenommen, also mussten wir reagieren. Das haben wir geschafft und die Jungs haben für das Rennen noch ein besseres Basis-Setup hingekriegt."

Tom Sykes (Platz 2, Kawasaki): "Ein großer Tag für Kawasaki, wir haben den Konstrukteurstitel letztes Jahr geholt und jetzt wieder. Das zeigt nur, wieviel Arbeit Kawasaki in die WSBK steckt. Das Rennen war insgesamt wieder ganz akzeptabel, ich bin Zweiter mit all den schnellen Jungs um mich herum geworden. Das ist nicht schlecht, aber auch nicht perfekt. Chaz jagt mich natürlich in der Meisterschaft. Ich hoffe natürlich, dass wir morgen wieder stärker sind, und dass ich die Pace von Chaz gehen kann."

Jonathan Rea (Platz 3, Kawasaki): "Wir hatten auf keinen Fall die Pace von Chaz, er war in einer anderen Welt. Mit Tom hätte ich mithalten können, aber ich wollte nicht zu viel Risiko gehen. Es war besser, die Punkte mitzunehmen, weiterzumachen und einen weiteren Schritt Richtung Titel zu machen. Ich bin aber ein bisschen enttäuscht, denn wir hatten von Anfang an keine Traktion und sowohl Front als auch Heck sind herumgerutscht. Insgesamt bin ich aber glücklich über das Podium, es ist mein erstes hier. Zumindest habe damit ein Ziel erreicht."

WSBK Jerez 2016, Rennen 1: So lief es für Reiterberger & Schmitter

Markus Reiterberger kommt gut weg und kämpft sich um einen Platz auf Rang zwölf nach vorne. Anschließend profitiert der Deutsche von den Stürzen vor ihm, was ihn bis auf Position neun nach vorne spült. Anschließend ist es ein einsames Rennen für Reiterberger, der Rang neun sicher nach Hause fährt. Dominic Schmitter dagegen konnte nicht von den Ausfällen profitieren. Der Schweizer kam nie wirklich auf Pace und fuhr abseits der Kameras ein unauffälliges Rennen. Schmitter wird 17. und Vorletzter, nur Karel Pesek kam noch hinter ihm ins Ziel.