Leon Haslam fuhr im ersten Rennen von Magny-Cours zu Platz sechs und schaffte im zweiten Lauf nach zwei Jahren Wartezeit mit Rang drei endlich wieder den Sprung aufs Treppchen. "Das waren harte zwei Jahre mit dem Beinbruch im letzten Jahr und einigen anderen Sorgen, die ich hatte, also ein großes Dankeschön an Pata Honda, die an meiner Seite standen", strahlte der Brite nach dem zweiten Lauf. "Ich konnte es ihnen mit einem Podium zurückzahlen und bin natürlich überglücklich."

Nach Gripproblemen am Freitag und Samstag konnte Haslams Crew einige Verbesserungen an seiner CBR vornehmen. "Es war auch ein bisschen schwierig, aus der vierten Startreihe loszufahren, denn ich konnte in den ersten Runden nicht wirklich etwas sehen. Als ich nach und nach an einigen Jungs vorbeikamen, waren die Führenden schon weg." Dafür leistete sich der Honda-Pilot in den letzten Runden des zweiten Laufs noch einen heftigen Kampf gegen Tom Sykes.

"Ich war wirklich glücklich, Tom am Ende schlagen zu können - das Eine war, ihn einzuholen, aber es war wirklich noch einmal etwas anderes, an ihm vorbeizukommen. Ich fühlte, dass ich eine viel bessere Pace als er hatte, aber er fuhr richtig defensiv." Haslam beschrieb seine zahlreichen missglückten Überholmanöver. Am Ende sollte es aber zum Podest reichen. "Wir können in einem Monat etwas glücklicher nach Doha fahren", schloss er ab.

Bei seinem Teamkollegen lief es anders herum: Jonathan Rea sicherte sich im ersten Lauf den dritten Platz, flog im zweiten Rennen aber in Führung liegend ab. "Der Tag war wirklich in zwei Hälften geteilt", stellte er fest. "Das erste Rennen lief ok, obwohl ich heute im Nassen wirklich mit dem Power-Charakter zu kämpfen hatte. Es scheint, als wäre Magny-Cours in den letzten Jahren total rutschig geworden und die Bedingungen heute haben das Problem noch verstärkt."

"Es war zufriedenstellend, aufs Podium zu kommen, aber ich wollte noch etwas mehr geben und versuchen zu gewinnen", fuhr Rea fort, bevor er vor dem zweiten Rennen einige Änderungen vornahm. "Aber wir konnten das Problem nicht lösen", gab er zu. Der Brite habe in einigen Abschnitten dennoch sorgen gehabt, konnte sich aber an die Spitze setzen und einen guten Rhythmus fahren. Später fand Rea heraus, warum es zum Sturz kam: In Kurve fünf und sechs sollte er eigentlich ein wenig Gas geben, sah in den Daten aber, dass er das nicht getan hatte.

"Das war genug, um die Motorbremse einzuschalten, die mein Hinterrad herumwarf. Das ging so schnell, dass ich keine Chance hatte, es noch abzufangen und es ist frustrierend, meinen ersten Ausfall des Jahres zu verbuchen", kommentierte Rea. Eines seiner Saisonziele war, alle Rennen zu beenden. "Nach einem Gespräch mit dem technischen Koordinator unseres Teams und meinem Crewchief, war das Ziel heute Nachmittag aber an die Spitze zu fahren und den Sieg zu holen. Ich bin an der Spitze gestürzt - beim Versuch, das Rennen zu gewinnen, also kann ich nicht zu hart zu mir selbst sein."