Bei seiner ersten Superbike-Saison 2014 zahlt das US-Team Hero EBR bislang mächtig Lehrgeld. Nach neun von dreizehn Stationen steht der Rookie-Rennstall noch immer ohne Punkte dar; zuletzt war jedoch immerhin ein Aufschwung erkennbar. Teamchef Giulio Bardi ist von der aktuellen Situation zwar wenig begeistert, geht jedoch höchst realistisch damit um:

"Wir wussten von Beginn an, dass es ein schwieriges Unterfangen werden würde - schließlich messen wir uns hier mit dem Who-is-who des Superbike-Sports", konstatiert der Italiener. Nach einem verspäteten Start in die Saison sah sich Hero mit neuem Bike, neuem Team und neuem Projekt gegenüber der arrivierten Konkurrenz von Beginn an Rückstand, kämpfte sich jüngst zumindest gefühlt etwas näher an die umliegenden Teams heran.

"Unser Problem ist, dass sich die anderen Teams ebenso wie wir weiterentwickeln, und wir die Lücke so nur langsam schließen können. Jedoch haben wir noch deutlich mehr Luft nach oben als die anderen, was uns zumindest ein wenig Mut machen sollte", beschreibt Bardi die schwierige, aber nicht aussichtslose Situation. In Laguna Seca, wo das Team aus vorigen Auftritten in der AMA-Serie bereits auf Daten und Erfahrungen zurückgreifen konnte, war Hero dann auch näher an der Konkurrenz dran als zuvor in dieser Saison.

Kleines Fragezeichen über EBR-Engagement 2015

"Das war der einzige Kurs, an dem wir nicht komplett bei null begannen, und man hat direkt gesehen, dass wir näher dran waren als sonst. Natürlich hat auch geholfen, dass unsere Fahrer hier schon viele Rennen bestritten haben, jedoch gibt uns dieses Erlebnis Hoffnung für die nächsten Saisons, da wir dann an keiner Strecke mehr 'blank' anreisen werden." Das aktuelle Jahr soll für Hero somit lediglich als Lehrjahr betrachtet werden, jedoch ist das Team nicht frei von Ambitionen.

"Wir wollen natürlich um Punkte kämpfen, und die Top-15 zu erreichen ist das große Ziel. Zukünftig wollen wir dieses natürlich regelmäßig erreichen und uns dann Schritt für Schritt steigern." Um die Ambitionen auch umsetzen zu können, muss jedoch erst einmal Hauptsponsor EBR über ein Engagement in der kommenden Saison entscheiden. "Ich habe großes Vertrauen, dass wir auch kommende Saison dabei sind und auf unserem eingeschlagenen Weg fortfahren können. Wir haben uns stark verbessert, und das sollte auch EBR dazu bewegen, weiter in unser Projekt zu investieren."