Lange war Valentino Rossi im Indianapolis-Grand-Prix in Führung gelegen. Als dann Marc Marquez und Jorge Lorenzo an ihm vorbeigingen, konnte er eine Zeit lang die Pace mitgehen und den Rückstand im Bereich von rund zwei Sekunden halten. Im letzten Renndrittel brach Rossi allerdings völlig ein und verlor fast sieben Sekunden auf Sieger Marquez. Ein ungewöhnlicher Leistungsabfall des Doktors, für den er allerdings eine Erklärung parat hat.

"In Indianapolis hatte ich ein Problem mit meinem linken Bein. In der Schlussphase des Rennens hat mein Knie zu schmerzen begonnen. Das ist etwas, dass mir in den letzten Jahren immer wieder passiert ist. Die Ursache dafür liegt in meiner Verletzung am rechten Bein, die ich mir 2010 in Mugello zugezogen habe. Aus irgendeinem Grund habe ich seitdem ein kleines Problem auf der linken Seite. Indianapolis ist für die Beine eine sehr anspruchsvolle Strecke, vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich schon etwas alt werde", schmunzelte der mittlerweile 35-Jährige.

2010 in Mugello brach sich Rossi das rechte Bein, Foto: Milagro
2010 in Mugello brach sich Rossi das rechte Bein, Foto: Milagro

Rossi sieht sich aber dennoch in einem starken körperlichen Zustand und will seine Schmerzen nicht als Ausrede gelten lassen: "Ich denke, dass ich in einer sehr guten Verfassung bin und ich fühle mich wirklich wohl. Ich glaube, dass Marc und Jorge mittlerweile einfach generell schneller mit dem Motorrad unterwegs sind und deshalb vor mir waren. Das hatte nichts mit meiner körperlichen Verfassung zu tun."

Keine Angst vor Youngsters

Gewisse Nachteile gegenüber der jüngeren Generation gesteht sich Rossi also ein. Aktuell duellieren sich die großen japanischen Werke Honda und Yamaha um die jungen Talente aus der Nachwuchsklasse, die schon bald den italienischen Altmeister aus dem Werksteam verdrängen könnten. Eine Entwicklung, die Rossi allerdings keine Sorgen macht: "Meiner Meinung nach ist das ganz normal. Es ist logisch, dass die großen Hersteller wie Honda und Yamaha versuchen, die nächste Generation für sich zu gewinnen und neue Talente aus der Moto2 - oder im Fall von Jack Miller aus der Moto3 - zu holen. In zwei Jahren werde ich vielleicht aufhören und Jorge und Dani werden auch älter sein, also ist das nur gut für den Motorradrennsport."