Das erste Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft in Silverstone sollte als Trockenrennen gestartet werden, auf der Start-Ziel-Geraden nieselte es nur leicht. Allerdings regnete es am anderen Ende der Strecke heftig, deshalb musste der Start verschoben werden. Zehn Minuten nach dem geplanten Start begaben sich die Piloten auf eine weitere "Sighting Lap", bevor es noch einmal für zehn Minuten in die Startaufstellung ging. So sollte es den Fahrern ermöglicht werden, ein besseres Gefühl für die Bedingungen und die passende Reifenwahl zu bekommen. Schließlich entschied sich das gesamte Feld für Slicks.

Polesitter Eugene Laverty erwischte den besten Start in das Rennen und ging als Führender in die erste Kurve. Carlos Checa fiel von Startposition zwei aus gleich zu Beginn bis auf Rang sieben zurück. Jonathan Rea lag auf Rang zwei hinter Laverty, dahinter folgten die Kawasakis von Loris Baz und Tom Sykes. In der zweiten Runde ging der Brite bereits an seinem französischen Teamkollegen vorbei. Für Davide Giugliano war das Rennen zu diesem Zeitpunkt schon gelaufen, er musste seine Aprilia mit technischen Problemen an die Box bringen.

In Runde drei setzte Tom Sykes seine Aufholjagd fort und ging vorbei an Rea auf Position zwei. Im nächsten Umlauf nutzte Sykes die Power seiner Kawasaki um auf der Geraden Laverty zu überholen und in Führung zu gehen. Der Engländer machte auch gleich Ernst und konnte innerhalb einer Runde einen Vorsprung von gut 0,5 Sekunden herausfahren. Wirklich absetzen konnte er sich jedoch vorerst nicht und die ersten Zehn lagen in Runde sechs immer noch innerhalb von drei Sekunden. In diesem Umlauf wurde die weiße Flagge geschwenkt, es begann also erneut zu regnen. Laverty fiel bei diesen Bedingungen innerhalb kürzester Zeit auf Rang sieben zurück, dafür kam sein Teamkollege Sylvain Guintoli, der nur aus Reihe drei gestartet war, auf Platz vier. Loris Baz übernahm unterdessen die Führung von seinem Teamkollegen Tom Sykes. Kurz darauf übernahm Jonathan Rea die Führung, Guintoli war bereits Dritter, Sykes nur noch auf Platz fünf. Davide Giugliano, der nach seinen technischen Problemen wieder auf die Strecke gegangen war, holte sich als erster Fahrer Regenreifen an der Box.

So stark er sich im Trockenen präsentierte, so große Probleme hatte Tom Sykes im Regen. In Runde neun fand er sich nur noch auf Platz sieben wieder. Sein Rückstand auf den führenden Honda-Piloten Rea betrug bereits fast sieben Sekunden. Mit Ausnahme von Loris Baz, der nur eine Sekunde zurücklag, konnte aber auch keiner seiner Konkurrenten das Tempo von Rea an der Spitze mitgehen. Rea's Teamkollege Leon Haslam auf der zweiten Pata-Honda ging in Runde zwölf an Guintoli vorbei, und auch die Suzuki-Piloten Leon Camier und Jules Cluzel schlüpften gleich durch, Guintoli war plötzlich wieder nur noch Sechster.

Rea war von all dem völlig unbeeindruckt und fuhr an der Spitze in einer eigenen Liga, fünf Runden vor Ende hatte er auch Baz bereits um mehr als fünf Sekunden abgehängt. Haslam hatte hingegen Probleme und fiel plötzlich von Position drei auf Rang sieben zurück. Leon Camier auf der Suzuki überholte in der vorletzten Runde Loris Baz und auch Laverty und Guintoli auf den Aprilias gingen vorbei. Laverty kassierte auch gleich noch Camier und lag nun auf Rang zwei.

Der Sieg war Jonathan Rea schließlich nicht mehr zu nehmen. Er siegte klar vor Eugene Laverty und Leon Camier. Sylvain Guintoli wurde Vierter und konnte somit seine Führung in der Weltmeisterschaft auf Tom Sykes, der nur Elfter wurde, von vier auf zwölf Punkte ausbauen. Loris Baz kam auf Position fünf vor Jules Cluzel und Leon Haslam. Ayrton Badovini wurde Achter vor Marco Melandri, der sich von Startplatz 15 auf Rang neun verbessern konnte. Chaz Davies auf der zweiten BMW belegte Platz zehn. Max Neukirchner konnte als Zwölfter wieder Punkte sammeln, Carlos Checa verlor im Rennen elf Plätze und landete auf Position 13. Michel Fabrizio und Mark Aitchison holten sich die letzten Zähler für die Weltmeisterschaft.