Das Team BMW Motorrad Motorsport beendet den ersten Tag der offiziellen Infront-Testfahrten in Phillip Island (AUS) mit gemischten Gefühlen: Während Marco Melandri (ITA) gute Fortschritte machte, stürzte Leon Haslam (GBR) während der ersten Session am Ausgang der Swan-Kurve. Er spürte sofort Schmerzen in den Füßen und konnte nicht gehen. Eine Röntgenuntersuchung im Medical Centre an der Strecke ergab Hinweise auf eine Fraktur in seinem rechten Knöchel.

Leon wurde für weitere Untersuchungen in das Casey-Krankenhaus nach Berwick gebracht. Dort wurde bei einer Computer-Tomographie eine Fraktur des rechten Schienbeins festgestellt. Nach Beratungen mit Teamarzt Dr. Vincenzo Tota entschieden Leon und die Teamführung gemeinsam, ihn in Melbourne operieren zu lassen. Dabei wird eine einzelne Schraube eingesetzt, die das Schienbein-Fragment an seiner ursprünglichen Stelle fixiert. Ob er am kommenden Wochenende an den Rennen teilnehmen kann, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Heftiger Highsider

Haslam sagte: "Was passiert ist, ist einfach enttäuschend, da wir gute Fortschritte machen. Meine Rundenzeiten waren von Anfang an nicht schlecht. Bei meinem Sturz hatte ich direkt vor der Start-Ziel-Gerade einen heftigen Highsider. Ich bin auf den Fersen aufgeprallt, und ich dachte zunächst, dass ich sie mir gebrochen hätte. Bei den Untersuchungen hat sich dann gezeigt, dass ich mir stattdessen eine Fraktur am unteren rechten Schienbein zugezogen habe. Darüber hinaus habe ich mir einen kleinen Knochen im linken Fuß gebrochen, aber das sollte kein großes Problem sein. Ich hoffe nun, dass die Operation gut verläuft und dass ich sehr bald wieder auf dem Motorrad sitzen werde."

Sein Teamkollege Marco Melandri meinte zum ersten Testtag: "Wir haben heute Schritte in die richtige Richtung gemacht. Beim Test in der vergangenen Woche war ich mit den Ergebnissen nicht allzu glücklich, aber wir haben die gesammelten Daten analysiert. Die Crew hat in den vergangenen Tagen hart gearbeitet. Nun denke ich, dass wir einen Weg gefunden haben, wie wir Chattering vermeiden und mein Gefühl für die Front des Motorrads verbessern können. Ich fühle mich auf dem Motorrad wesentlich sicherer. Wir haben zwar noch einen langen Weg vor uns, aber ich bin zufrieden, denn wir alle arbeiten in dieselbe Richtung. Auf die Spitze fehlt uns nicht mehr viel, und damit habe ich einen großen Schritt nach vorn gemacht."