Die Zeit des Wartens hat ein Ende: Vom 13. bis 15. Februar haben die meisten Teams der Superbike-Weltmeisterschaft gemeinsam in Phillip Island getestet. Es war im Jahr 2012 das erste Aufeinandertreffen der Mannschaften auf der Strecke. Nachdem Ende Januar bereits im spanischen Valencia getestet wurde, setzte das Team BMW Motorrad Motorsport bei diesem privaten Test seine Vorbereitung auf die Saison 2012 fort. Die Werksfahrer Marco Melandri und Leon Haslam spulten auf der 2012er-Rennversion der RR insgesamt 1.954 Testkilometer ab. Das Wetter war überwiegend sonnig und warm.

"Wir haben bei diesem Test in vielerlei Hinsicht hart gearbeitet", berichtet Melandri. "Der erste Tag war recht erfolgreich, und wir hatten eine gute Basis, mit der wir arbeiten konnten. Doch leider ist es uns danach nicht gelungen, weitere Fortschritte zu machen. Wir haben immer noch Schwierigkeiten mit der Front des Bikes und haben versucht, diese mit verschiedenen Abstimmungsänderungen zu lösen. Ich brauche noch mehr Vertrauen in die Front des Bikes." Mit steigenden Temperaturen sei es schwieriger geworden. "Aber wir müssen bei allen Bedingungen schnell sein. Zudem haben wir leider am letzten Tag drei Stunden verloren, da ich gestürzt bin und wir das Motorrad neu aufbauen mussten", sagt Melandri weiter.

Während das Team BMW Motorrad Motorsport beim Test in Valencia den Schwerpunkt darauf gelegt hatte, die neuesten über den Winter gemachten Entwicklungen zu verifizieren, arbeitete die Mannschaft in Phillip Island an der Abstimmung von Leons und Marcos S 1000 RR. Die Crews testeten verschiedene Fahrwerksabstimmungen mit dem Ziel, die Performance und die Konstanz zu optimieren. Zudem arbeitete das Team am Motormanagement und passte den Drehmomentverlauf und die Motorbremse an die speziellen Eigenheiten der Strecke in Phillip Island an.

"Der Test war gut und wirklich recht positiv", sieht Haslam die Sache etwas anders als sein Teamkollege. "Wir sind mit der Basisabstimmung unseres neuen Bikes, die wir in Valencia erarbeitet haben, hierhergekommen, und sie hat auf Anhieb gut funktioniert. In diesen drei Tagen konnten wir an der Basisabstimmung unseres neuen Bikes feilen und gleichzeitig speziell auf diese Rennstrecke zugeschnittene Einstellungen finden. Schließlich fahren wir hier nächste Woche Rennen. Es ist hier immer wichtig, schnell zu sein. Aber man muss gleichzeitig die Möglichkeiten erforschen und große Schritte in beide Richtungen machen, um herauszufinden, wie sie sich auswirken. Und ich denke, dass wir recht viel gelernt haben."

Das Team zieht nach diesem Test ein positives Fazit. Beide Crews konnten wichtige Abstimmungsänderungen durchspielen, die aus Zeitgründen im Laufe eines Rennwochenendes nicht getestet werden können. Im Fahrwerksbereich fand das Team eine Heckabstimmung, die im Rennen zum Einsatz kommen wird.