Im Ten Kate Honda-Team könnten die Zielsetzungen für die finalen drei Wochenenden der Saison 2010 nicht unterschiedlicher sein. Jonathan Rea, derzeit Dritter der Gesamtwertung, liegt 70 Zähler hinter seinem Landsmann Leon Haslam und hat noch den Vizeweltmeister-Titel im Visier. Teamkollege Max Neukirchner will endlich einmal ein anständiges Resultat holen und dann einen Vertrag für 2011 unterschreiben.

In den USA und in Misano lief es für den auf der Isle of Man lebenden Rea nicht so prickelnd, anschließend stand er in Brünn und Silverstone vier Mal in Folge auf dem Podest. Dabei holte er einen sieg und drei zweite Plätze, war in allen vier Fällen vor seinem Konkurrenten Haslam im Ziel. Den einzuholen gilt es jetzt. Um dafür gewappnet zu sein, testete die Ten Kate Truppe am Montag in Assen.

Rea: Ein paar Tage frei war schön., Foto: Börner
Rea: Ein paar Tage frei war schön., Foto: Börner

"Es war schön, ein paar freie Tage zu haben, aber ich konnte es nicht erwarten, wieder auf das Motorrad zu kommen", so Rea. "Der Test in Assen hätte zu keiner besseren Zeit kommen können, denn er gab uns die Gelegenheit, vor dem Nürburgring noch die Spinnweben abzuschütteln und eine ganze Menge neuen Zeugs für das Motorrad zu probieren. Die Entwicklung ist während der Pause weitergegangen und das Team hat weiter bis zum Ende der Saison großen Aufwand betrieben."

"Es ist gut meinen Kopf wieder auf 290-300 km/h zu bringen, in Vorbereitung auf den Nürburgring, worauf ich mich wirklich freue", schilderte der Nordire weiter. "Ich fahre gern da und letztes Jahr bekam ich einen Sieg hin. Natürlich mache ich mir deswegen aber keine Illusionen, da all die Anderen auch stark aus der Pause zurückkommen werden. Daher wird es definitiv kein einfaches Wochenende für uns. Wir werden hart arbeiten müssen, um das Motorrad für die Spitze zu optimieren."

Neukirchner: Alles ist gut

Der gestrige Test in Assen war für den Sachsen Max Neukirchner während der Sommerpause nicht die einzige Ausfahrt auf der niederländischen Piste. Bereits vor anderthalb Wochen hatte er dort an den Rennen zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) teilgenommen und dabei einen Lauf der Superbike-Klasse für sich entschieden. Im zweiten Rennen wurde er dort Dritter.

Neukirchner würde gern zurück an die Spitze., Foto: Börner
Neukirchner würde gern zurück an die Spitze., Foto: Börner

"Alles ist gut", sagte Neukirchner nach der neuerlichen Testfahrt auf der Hausstrecke seines Ten Kate-Teams. "Es war sehr interessant so schnell nach dem IDM-Rennen auf einem komplett anderen Bike wieder zurück nach Assen zu kommen. Es lief gestern alles ziemlich gut und wir konzentrierten uns hauptsächlich auf den Motor und die Elektronik, um ein gutes, lockeres Level der Leistung hinzubekommen. Das ist es, was wir für dieses Wochenende auf dem Nürburgring brauchen werden."

"Ich freue mich auf die rennen und das IDM-Resultat hat mir einen ordentlichen Schub und eine Motivation gegeben, gut zu sein", so der 27-jährige. "Es ist ein Heimrennen, natürlich, aber es werden nicht ganz so viele Fans da sein, wie es in Brünn waren, denn für sie ist das ein wenig weiter weg. Aber wir werden trotzdem mit etwas beginnen, was ziemlich nahe an Silverstone dran sein wird und dann werde ich versuchen, den Deutschen Fans etwas zum Jubeln zu geben."