Seit knapp fünf Wochen bin ich jetzt voll im Renneinsatz. Supercup, zweimal Carrera Cup, Supercup: die letzte ruhige Minute zum Entspannen hatte ich wahrscheinlich vor fünf Wochen. Vor Saisonbeginn war alles noch relativ ruhig. Ich bin ein paar Tests gefahren und hatte zwischendrin etwas Zeit, aber seit es in Bahrain mit dem Supercup losging, ist mein Zeitplan straff organisiert - jedes Wochenende ein anderer Rennplatz, weltweit.

Zwischendrin geht es mal kurz nach Hause, die Klamotten waschen und dann wird schon wieder der Koffer gepackt für das nächste Rennen. Und der Reisestress nimmt erstmal kein Ende: Supercup, Carrera Cup, Supercup, Carrera Cup - bis Ende Mai, Anfang Juni bin ich jedes Wochenende im Einsatz, erst dann gibt es ein, zwei Wochen Pause, bevor es wieder acht Wochen am Stück durchgeht.

So eine Belastung ist natürlich heftig, aber es macht auch Spaß. Das Beste daran ist: wenn ich in beiden Rennserien antrete, bin ich immer am Fahren, sitze im Auto und kann mich weiter verbessern. Das lohnt sich: ich war bei den Supercup und Carrera Cup-Rennen seit Saisonbeginn nie schlechter als Fünfter.

Schon letztes Jahr habe ich im eigenen Carrera Cup Team gemerkt, dass ich vorne dabei sein kann. Ich wurde Fünfter im Gesamtklassement und habe damit gezeigt, welches Potenzial im Team und in mir steckt. Dieses Jahr stehen die Zeichen auf Angriff. In den ersten beiden Carrera Cup-Rennen haben wir bewiesen, dass 2007 keine Eintagsfliege war und in Bahrain habe ich gezeigt, das ich es auch in mir habe.

Bald sollen noch mehr Podestplätze folgen., Foto: Porsche
Bald sollen noch mehr Podestplätze folgen., Foto: Porsche

So soll es weitergehen - am liebsten natürlich noch ein bisschen besser. Denn irgendwie scheine ich den vierten Platz abonniert zu haben. Im letzten Jahr war ich schon zwei, dreimal knapp am Podium dran, dieses Jahr habe ich es gleich im ersten Rennen aufs Podium geschafft, aber dann kamen wieder ein fünfter und zwei vierte Plätze. Die Serie mit den meisten vierten Plätzen ist schön und gut, aber so langsam könnte sie sich ins Positive verändern.

Genügend Chancen dafür habe ich mit meinem vollen Terminplan allemal. Nur die Zeit zum Trainieren muss ich mir zwischendurch nehmen - das gehört als Rennfahrer dazu. Allerdings muss ein verkürztes Programm ausreichen. Am Montag nach dem Rennwochenende gehe ich joggen, um ein bisschen zu relaxen. Danach gibt es Dienstag, Mittwoch Krafttraining und Radfahren und am Donnerstag bin ich schon wieder an der nächsten Rennstrecke, wo ich noch ein paar Runden laufe. Ab Freitag sitze ich dann wieder im Auto.

Wenn es der enge Terminplan erlaubt, gibt's sogar noch ein paar Zugaben: so bin ich vor Saisonbeginn ein Rennen in der amerikanischen Grand Am Serie gefahren. Es gab schon vorher Verhandlungen und nach einem mehr als erfolgreichen Test bin ich in Miami mitgefahren. Leider hatten wir technische Probleme. Im Rennen waren wir auf Podestkurs als die Benzinpumpe streikte und uns einen Strich durch die Rechnung machte. Damit waren alle Podiumschancen zerstört.

Dennoch war es mal etwas anderes, dort drüben zu fahren und auch dort einmal auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich muss man seine Fühler in alle Richtungen ausstrecken. Das Potenzial und der Speed waren auf alle Fälle da. Die Beziehungen stehen noch immer und eventuell kommt diese Saison noch der eine oder andere Einsatz dazu - wenn es der Zeitplan hergibt. Bis dahin geht es so weiter wie bisher: Tasche packen, ab zum Flughafen und dann bleibt im Flieger vielleicht ein bisschen Zeit, um ein paar Minuten zu entspannen...