"Beim letzten Rennen muss ich nur durchrollen" - Alexander Mies war die Erleichterung nach dem achten und damit vorletzten Lauf in der VLN Langstreckenmeisterschaft deutlich anzumerken. Gemeinsam mit Jens Moetefindt und Adam Christodoulou siegte er erneut in der GT4-Klasse SP10. Da die direkte Konkurrenz um den Juniortitel patzte, kann der Heiligenhauser in zwei Wochen den Titel einfahren.

Die erste, für Mies, positive Nachricht des Tages kam gegen Ende des Qualifyings. Sein direkter Konkurrent um den Juniortitel, Jannik Olivo, musste mit ansehen, wie sein Opel schwer beschädigt in die Box geschoben wurde. "Wir versuchen, irgendwie das Auto zu richten, um dann dem Feld hinterher zu fahren", meinte er geknickt. In Sachen Juniorwertung war der Tag für den Berliner gelaufen. Aber eben nicht für Mies. "Natürlich hofft man nicht auf den Ausfall seines Gegners, aber so habe ich natürlich alle Trümpfe in der Hand."

Bei Temperaturen um 5 Grad musste Mies diese Vorlage also nur verwerten. Nach einem sehr guten Qualifying mit Startplatz eins, schien aber zunächst alles falsch zu laufen. "Irgendwie haben wir viel Boden verloren", meinte auch Teamchef Michael Bonk. Das Team reagierte und stellte die Taktik um. Bereits nach vier Runden wurde der BMW M3 GT4 an die Box gerufen. So zog die Mannschaft den eh notwendigen kurzen Tankstopp, der für das Rennende geplant war, vor. Kaum hing der BMW nicht mehr im Startgetümmel, lief es auch. Runde um Runde kämpften sich Mies und seine beiden Teamkollegen wieder an die Spitze.

Gegen Ende des Rennens verließ der grün-gelbe Bonk-BMW zeitgleich mit dem ärgsten Konkurrenten, dem Aston Martin von Mathol Racing, die Box. Es sah so aus, als ob sich ein harter Kampf entwickeln könnte. Doch dazu kam es nicht mehr, weil der Gegner mit technischen Problemen ausfiel. "Die beiden Autos waren heute auf Augenhöhe und es war ein fairer Kampf", kommentierte Michael Bonk später. Alexander Mies freute sich, dass er mit dem Klassensieg wichtige Punkte für die Juniorwertung einfahren konnte.

Aktuell führt er mit 56,65 Punkten vor Jannik Olivo, der 52,59 Zähler auf dem Konto hat. "Wenn wir beim nächsten Mal mindestens als Zweite ins Ziel kommen, ist es völlig egal, was die anderen machen. Ich hab es also selbst in der Hand, den Titel zu holen", sagte Mies, der schon jetzt dem Finale am 26. Oktober entgegenfiebert.