Für den aus Schellenberg stammende Rennfahrer Patrik Kaiser begann das Rennjahr 2013 alles andere als verheißungsvoll: Bei zwei Starts auf dem Audi TTRS musste er zwei Ausfälle hinnehmen, zum 24h-Rennen im Mai wechselte er Rennstall und Fahrzeug. Ohne Glück – der nächste Ausfall ließ beim Mega-Event am Nürburgring nicht lange auf sich warten. Beim Juni-Rennen schien mit dem Klassensieg der Knoten geplatzt. Falsche Annahme, wie das Rennen am 20. Juli zu beweisen wusste.

Mit einigen Trainingsstunden im Gepäck, gedreht unter den Augen des Profirennfahrers Piere Kaffer, ging Patrik Kaiser am sonnigen Morgen des 20. Juli euphorisch in das Training: "Ich konnte am Vortag etliche Runden auf dem Grand Prix-Kurs und auf der Nordschleife drehen. Dabei hat mir der Profi gezeigt, wo und wie man Sekunden gut machen kann", so Kaiser vor seinem Einsatz beim offiziellen Zeittraining auf dem Ferrari F458 GT Corse. Gemeinsam mit Alexander Mattschul und Maximilian Götz wollte Kaiser den Erfolg vom vorherigen Lauf wiederholen, entsprechend hoch waren seine Anforderungen an sich selbst.

Doch kam es schon im Training, wie es kommen musste: Kaiser drehte zwei Runden, hatte jedoch zu keiner Zeit freie Fahrt und wurde immer wieder aufgehalten. "Ich bin", erzählte er nach dem Training, "schon auf dem Grand Prix-Kurs nicht vorangekommen, auf der Nordschleife ging es von einer Gelbphase zur nächsten. Immer wieder musste ich Gas rausnehmen, was mir beide Runden verhagelte."

Statt seiner drehten die Teamkollegen die schnellsten Runden, Maximilian Götz trieb den Ferrari F458 GT Corse am schnellsten um den gut 25 Kilometer langen Kurs. Mit einer Rundenzeit von 8:22 Minuten sicherte er dem Trio den ersten Startplatz in der Klasse SP8 und den elften Startplatz im Gesamtklassement, das erneut mehr als 180 Autos umfasste.

Startfahrer Alexander Mattschull ließ der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance und zog mit riesigen Schritten von dannen. Schnell hatte er ein ordentliches Polster zwischen sich und seine Verfolger gelegt. Insgesamt 14 Runden, lediglich unterbrochen durch einen kurzen Tankstopp, drehte Mattschull. In seiner letzten Runde spürte er jedoch einen Leistungsverlust, in der Box übernahm Kaiser den Ferrari und fuhr noch keine 500 Meter. Ohne Leistung, mit unrundem Motorlauf kam Kaiser nach einer Runde über die Grand Prix-Strecke erneut an die Box, ließ den Wagen prüfen und versuchte sein Glück erneut – das Ergebnis blieb das gleiche, der Ferrari lief nicht.

Wieder in der Box entdeckten die Mechaniker den Fehler: Ein Riss im Deckel der Kraftstoffpumpe war schuld am Leistungsverlust und dem draus resultierenden, frühen Ende. Kaiser war extrem frustriert: "In diesem Jahr bin ich erst einmal ins Ziel gekommen. Ich komme nicht dazu, auf dem Ferrari Renn-Kilometer zu sammeln – beim nächsten Rennen fahre ich den Start, damit ich auch mal zum Fahren komme."