Das dritte Saisonrennen zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring verlief ganz nach dem Geschmack von Torsten Kratz. Wechselnde Witterungsbedingungen stellten hohe Anforderungen an die Piloten. Zusammen mit seinen Teamkollegen Christian Drauch und Christian Büllesbach belegte der Mönchengladbacher am Steuer des Adrenalin Motorsport-BMW M3 E36 den vierten Rang von zehn Startern bei den Produktionswagen bis 3000 ccm.

Nach dem dritten Rang beim letzten Rennen reiste Kratz optimistisch an den Eifelkurs. Doch im freien Training und auch im Qualifying gab es Probleme mit einem Bremssattel und einem Radlager. Bis zum Start des Vier-Stunden-Rennens konnten die Defekte allerdings behoben werden. Bei strömendem Regen startete schließlich 211 Fahrzeuge in die letzte Generalprobe vor dem 24 Stunden-Rennen Mitte Mai.

Gegen Rennmitte übernahm Kratz das Cockpit. Der 42-Jährige wechselte bei abtrocknender Piste als einer der ersten auf Slicks. "Meine Rundenzeiten wurden direkt 30 Sekunden schneller und ich konnte auch in der Klasse einiges an Boden gutmachen, trotz diverser Aha-Erlebnisse." Hierzu zählten vor allem Begegnungen mit diversen Aston Martin-Fahrzeugen.

Knapp am Podium vorbei

"Ich fahre nicht mit denen in der gleichen Klasse und war darüber hinaus auch noch klar schneller. Ich verstehe nicht, warum die einen nicht vorbeilassen", ärgerte sich der Porsche-Instrukteur nach der Zieldurchfahrt. "Es ist scheinbar schwer zu akzeptieren, das ein alter E36 ihren PS-Brummer überholt oder die waren so mit sich beschäftigt, dass sie einfach keine Zeit hatten, in den Rückspiegel zu schauen. Dann hätten sie aber wenigstens die blauen Flaggen beachten können." Alle besagten Aston Martin wurden schließlich überholt, auch wenn dieses nicht ganz ohne Kampfspuren am BMW M3 blieb.

Torsten Kratz rollte ins Ziel, Foto: Torsten Kratz
Torsten Kratz rollte ins Ziel, Foto: Torsten Kratz

Drei Runden vor Schluss kam der Mönchengladbacher für einen kurzen Splash-and-Dash an die Boxen. Das Podium war dennoch nicht abgehakt, auch wenn die Teamkollegen Konnerth/Ebertz/Steinhaus mit dem Schwesterfahrzeug nicht mehr nachtanken mussten. Zu Beginn der letzten Runde fiel die Entscheidung beim Blick auf die Tankanzeige. "Bei diesem letzten Stopp hat man leider zu wenig Kraftstoff eingefüllt. Die Nadel stand auf Null zu Beginn des letzten Umlaufes und so konnten wir nur noch um den Kurs rollen. Das ganze Team hat gebetet, dass wir die Zieldurchfahrt schaffen."

Statt eines möglichen erneuten dritten Ranges blieb dieses mal "nur" Rang vier mit knapp drei Minuten Rückstand. Kratz trug es dennoch mit Fassung: "Das kann immer mal passieren. Adrenalin Motorsport hat das ganze Wochenende über perfekt gearbeitet. Auf den ersten vier Plätzen der Klasse V5 findet man drei Adrenalin-Motorsport Fahrzeuge. Wenn das kein Erfolg ist..."