Beim Nationwide-Rennen vor dem traditionellen Daytona 500 ereignete sich ein tragischer Unfall, bei dem laut ersten Medienberichten mindestens 17 Zuschauer verletzt und anschließend ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Fahrer Kyle Larson kollidierte in der letzten Runde des Rennens mit mehreren Autos, in der Folge wurde sein Bolide in die Fangzäune geschleudert und zahlreiche Teile seines vorderen Autos flogen auf die Zuschauerränge, darunter ein Reifen. Laut Seargent John Creamer mussten 17 Fans mit schweren Verletzungen in Hospitale gebracht werden. Darunter ein Erwachsener mit Kopfverletzungen, dessen Zustand als kritisch gilt sowie ein 14-jähriger Fan.

Update: Das genaue Ausmaß des Unfalls ist derzeit noch unklar, doch laut aktuellen Medienberichten erhöhte sich die Zahl der verletzten Zuschauer auf 33.

"Jetzt geht es erst einmal darum, das Ausmaß des Schadens herauszufinden", sagte NASCAR-Präsident Mike Helton anschließend. "Ein paar Zuschauer wurden ins Halifax Medical Centre eingeliefert. Unsere Gedanken und Gebete sind bei allen Beteiligten." Larson selbst, bei dessen Auto der Motor aus seinem Chassis geschleudert wurde, blieb unverletzt. "Ich hoffe, dass alle Fans in Ordnung sind", so der 32-Jährige. "Ich wurde ein paar Mal heftig getroffen und sah, dass mein Motor nicht mehr da war. Ich wurde von hinten gedrückt und bevor ich reagieren konnte, war es schon zu spät. Flammen loderten in meinem Cockpit, aber ich konnte schnell aussteigen."

Insgesamt zwölf Autos waren in den Massenunfall verwickelt. Regan Smith führte das Feld an und hatte Brad Keselowski direkt hinter sich. Plötzlich drehte sich Smiths Auto nach rechts und löste die Kollision aus. "Ich versuchte zu blocken", so Smith. "Ich wusste, dass Brad ein Überholmanöver versuchen würde. Das ist Daytona, du musst es versuchen. Es ging in Richtung Zielflagge und du willst gewinnen. Ich weiß nicht, wie man das anders hätte lösen können, außer sich mit dem zweiten Platz zufrieden zu geben, und das wollte ich nicht."

Fünf Runden vor Ende des Rennens kam es bereits zu einem Unfall, an dem 13 Autos beteiligt waren und anschließend rote Flaggen geschwenkt wurden. In der Folge dieses ersten Crashs wurde Michael Annett ins örtliche Krankhaus gebracht, nachdem er frontal in der Sicherheitsbarriere einschlug. Ein CT-Scan wurde vorgenommen und er bleibt über Nacht zur Überwachung, nachdem er sich über Schmerzen in der Brust beklagt hatte.

Tony Stewart gewann das 300-Meilen-Rennen vor Sam Hornish Junior, verzichtete aber auf die anschließende Siegesfeier. "Das Wichtigste ist jetzt, was auf den Tribünen passiert ist", sagte der dreimalige NASCAR-Champion Stewart. "Wir wissen alle, dass Rennsport gefährlich ist. Wir gehen das Risiko ein, aber es ist hart, wenn die Fans davon betroffen sind. So gern ich jetzt auch feiern würde, mache ich mir mehr Sorgen um die Fans auf den Tribünen und die Fahrer. Ich konnte es alles im Rückspiegel beobachten, und das sah nicht gut aus."

Zwar wolle man laut Stewart eine gute Show bei den Rennen liefern, jedoch nicht zum Risiko der anwesenden Zuschauer. Bei dieser Art Strecken - also Ovalen, wie hier in Florida, gebe es keine einfachen Lösungen. Auch der amtierende Sprintcup-Meister Keselowski war nach dem schweren Crash fassungslos. "Nachdem ich mir die Wiederholung der Szene angeschaut habe, hoffe ich nur, dass alle okay sind", sagte er. "Ich hatte das Gefühl, mich in einer Position zu befinden, in der ich gewinnen konnte. Dann dachte ich, dass ich das Überholmanöver zum Sieg ausführen könnte. Regan blockte aber, und das ist sein gutes Recht."

NASCAR-Boss Helton analysierte das Geschehen. "Das Wichtigste ist, dass wir nicht alles wissen, was wir wissen müssen", sagte er. "Es passieren Dinge, die vorher noch nie geschehen waren. Uns wird auf diese Weise immer wieder bewusst, dass wir nicht alles wissen." Kurz nach dem Unfall tauchten Videos des Geschehens bei Youtube auf, werden jedoch nach und nach mit dem Verweis auf Copyright-Rechte wieder entfernt.