Die Serie an Ausfällen fand ihren traurigen Höhepunkt mit dem Ende der achtstündigen Führung des Porsche 911 GT3 R Hybrid. Bis dahin konnte der innovative Rennwagen den eindeutigen Beweis antreten, dass die von Porsche entwickelte Hybridtechnologie auf der Rennstrecke absolut konkurrenzfähig ist und zugleich einen deutlichen Verbrauchsvorteil darstellt.

Nach 22 Stunden und 15 Minuten rollte der orange-weiße 911 GT3 R Hybrid in Führung liegend im Streckenabschnitt Metzgesfeld mit Motorschaden aus. "Ich habe ein lautes Geräusch aus dem Heck gehört und plötzlich keinen Vortrieb gehabt", beschreibt Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister das unvermittelte Ende aller Siegträume.

Trotz des enttäuschenden Rennens zieht der Vorsitzende des Vorstandes der Porsche AG, Michael Macht, der das Rennen am Sonntag vor Ort verfolgte, ein positives Fazit: "Zum Sieg hat es nicht gereicht, aber dennoch hat die Porsche-Hybridtechnik bei einem der härtesten Rennen der Welt ihr Potenzial eindeutig bewiesen. Wir werden dieses innovative Antriebskonzept weiterentwickeln. Das war ganz sicher nicht der letzte Rennstreckenauftritt eines Porsche-Hybridrennwagens."

Wolfgang Dürheimer, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG, blickt bereits in die Zukunft: "Der 911 GT3 R Hybrid hat bewiesen, dass sich höchste Performance und einzigartige Effizienz nicht ausschließen. Er hat vielmehr den technologischen Weg für den Rennsport der Zukunft aufgezeigt."

Alle Erwartungen übertreffen konnte der straßenzugelassene Porsche 911 GT3 RS, der den Weg zum Nürburgring auf eigener Achse zurückgelegt hatte. Ex-DTM-Pilot Roland Asch, Rennfahrer und TV-Moderator Patrick Simon sowie die Journalisten Horst von Saurma und Chris Harris belegten im Feld der rund 200 Fahrzeuge den erstklassigen 13. Rang. "Wir sind total aus dem Häuschen", freute sich Asch. Der Schwabe und seine drei Teamkollegen absolvierten insgesamt 145 Rennrunden ohne jegliche technische Probleme. "Dass man mit einem ganz normalen Straßenauto in so einem strapaziösen Rennen nicht nur mithalten, sondern auch noch so weit nach vorne fahren kann, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Nach diesem Rennen steht für mich außer Frage: Der Porsche 911 GT3 RS ist der beste Sportwagen der Welt!"

Die Pechsträhne der reinrassigen Renn-Neunelfer nahm bereits weit vor dem Ausfall des 911 GT3 R Hybrid ihren Lauf. Bereits nach fünf Rennstunden schied Chris Mamerow im 911 GT3 R des Teams Mamerow Racing wegen eines Unfalls aus. Zweieinhalb Stunden später wurde der Favorit auf den Gesamtsieg durch einen unverschuldeten Unfall abrupt aus dem Rennen geworfen. Der 911 GT3 R von Manthey Racing, dem Siegerteam der vergangenen vier Jahre, führte von der ersten Rennrunde an und lag mit großem Abstand an der Spitze, als er von einem Fahrzeug getroffen wurde, das quer über die Strecke schleuderte. Die schwere Beschädigung des Elfers bedeutete das frühe Aus für das erfolgsverwöhnte Fahrerquartett mit den Werksfahrern Marc Lieb, Timo Bernhard und Romain Dumas sowie Manthey-Pilot Marcel Tiemann.

Sowohl der 911 GT3 R des Wochenspiegel Team Manthey als auch der des Haribo Team Manthey mussten nach Defekten im Antriebsstrang aufgeben. Für das Wochenspiegel-Auto war bereits bei Halbzeit des Rennens Schluss, die Besatzung des Haribo-Elfers fiel viereinhalb Stunden vor Rennende aus.