Das Engagement von Marc VDS im Automobilrennsport beschränkte sich in diesem Jahr nur noch auf die Renault Sport Trophy. Trotz dem Gesamtsieg in der Endurance-Wertung, mit dem deutschen-finnischen Fahrerduo Fabian Schiller und Markus Palttala, hat sich Teambesitzer und Bier-Milliardär Marc van der Straten nun dazu entschlossen, sein Team vollständig aus dem Vierradsport zurückzuziehen. Der Belgier ist enttäuscht von den Entwicklungen der vergangenen Jahre, wie er gegenüber Autosport durchblicken ließ.

"Unser Automobilsport-Programm war lange Zeit meine große Leidenschaft. Eine, die mir von meinem Vater übertragen wurde, genau wie viele Werte", sagt van der Straten, der Marc VDS Ende 2015 bereits aus dem GT-Sport zurückzog, das im Automobilbereich eigentlich als das Steckenpferd des Rennstalls galt. Im Jahr 2009 war van der Straten erstmals in der FIA GT Meisterschaft mit seinem eigenen Team angetreten, nachdem er bereits viele Jahre zuvor als Sponsor aufgetreten war.

"Ich habe in all diesen Jahren viele Leute um mich gescharrt, die mir viele Erfolge beschert haben, inklusive dem fantastischen Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps 2015", hebt der 68-Jährige einen der größten Erfolge seiner Mannschaft hervor, die er als BMW-Werksteam im GT-Sport feiern durfte. Obwohl Marc VDS stets erfolgreich unterwegs war, hat sich van der Straten dazu entschieden, mit Ende 2016 den Stecker seines Autorennstalls zu ziehen.

Marc VDS startete bis 2011 in der FIA GT WM, Foto: DPPI
Marc VDS startete bis 2011 in der FIA GT WM, Foto: DPPI

Enttäuschung angesichts fehlender Werte im Automobilrennsport

Van der Straten kann sich nicht länger mit dem Vierradsport identifizieren, weshalb das Engagement nun sein Ende findet. "Leider hat es mich einfach nur enttäuscht, was aus dem Automobilrennsport geworden ist", gibt er zu Protokoll. Sportliche Erfolge konnten ihn offenbar nicht davon überzeugen, das Team weiterzuführen. "Regeln die sich je nach Laune permanent ändern, Meisterschaften die genauso schnell wieder verschwinden, wie sich geschaffen wurden. Sponsoren die sich nicht an ihre Engagements halten, Leute ohne Moral und Opportunisten" schimpft der Belgier.

Die für ihn fehlenden geschäftlichen sowie menschlichen Werte sind offenbar Grund genug, zumal er sie bei seinen anderen Engagements nicht vermisst. "Ich erkenne nicht mehr den Geist und die Werte, die ich einst kannte und heute auch noch im Motorradsport erlebe, mit den sagenhaften Menschen, die mich dort umgeben", zieht er den Vergleich zur MotoGP-WM, wo Jack Miller diese Saison in Assen den ersten Sieg für das Team einfahren konnte.

Fans des Motorradsports dürfen angesichts dieser Aussagen aufatmen, denn Marc VDS' Motorrad-Team steht weiterhin auf festen Beinen. Dementsprechend wird es 2017 planmäßig mit Jack Miller und Tito Rabat in der MotoGP und mit Franco Morbidelli und Alex Marquez in der Moto2 am Start sein.