SEAT-Piloten siegen beim Gastspiel der TCR International Series in Valencia – und Stefano Comini kehrt an die Spitze der Fahrerwertung zurück: Dies waren die wichtigsten Schlagzeilen nach den Läufen fünf und sechs der Serie bei ihrem Debüt in Europa.

Im Verlauf des Wochenendes erwiesen sich die SEAT León Fahrzeuge als die schnellsten im Feld, und so ging auch der Sieg im ersten Rennen an einen SEAT-Piloten. Lokalmatador Pepe Oriola feierte seinen Premierensieg, auf den Plätzen zwei und drei landeten seine Teamkollegen bei Craft-Bamboo Lukoil Sergey Afanasyev und Jordi Gené.

Der zweite Lauf bot reichlich Rennaction, einen spektakulären Unfall und eine Safety-Car-Phase. Stefano Comini kam in diesem turbulenten Lauf bestens zurecht und wurde der erste Fahrer, der seinen zweiten TCR-Sieg feiern konnte. Diesmal überquerten die Fahrer vom Target Competition Team auf den Plätzen zwei und drei die Ziellinie: Cominis Teamkollegen Michel Nykjær und Andrea Belicchi kamen auf die Plätze zwei und drei. Bas Schouten verlor die dritte Position erst in der letzten Runde. Dennoch gehörte der niederländische Rookie zu den positiven Überraschungen des Wochenendes in Spanien. Allerdings wurde Belicchi nachträglich aus der Wertung genommen, nachdem er eine Durchfahrtsstrafe nicht beachtet hatte.

Die WestCoast Racing Honda Civics hatten das gesamte Wochenende mit der Pace zu kämpfen, doch durch den Ausschluss Belicchis rückte Gianni Morbidelli dennoch auf Rang drei vor. Dank Oscar Nogués machte Campos Racing weitere Fortschritte mit dem Opel Astra. Der Katalane kam im Qualifying auf Rang acht und bewies seine Schnelligkeit. Allerdings warf ihn ein Unfall nach dem Start vorzeitig aus dem zweiten Rennen. Dasselbe Pech ereilte auch das Liqui Moly Team Engstler: Nach seinem viel versprechenden fünften Platz in Lauf eins war Mikhail Grachevs in der ersten Runde des zweiten Rennens in einen Unfall verwickelt.

Die TCR International Series absolviert am kommenden Wochenende auf dem "Autódromo Internacional Algarve" in Portugal die Läufe sieben und acht.

Der Start des ersten Rennens in Valencia, Foto: TCR
Der Start des ersten Rennens in Valencia, Foto: TCR

Rennen 1 – Erster Triumph für Oriola bei Craft-Bamboo Dreifachsieg

Im ersten Valencia-Rennen feierte das Team Craft-Bamboo Lukoil einen herausragenden Triumph. Beim Heimspiel von SEAT errangen Pepe Oriola, Sergey Afanasyev und Jordi Gené einen Dreifachsieg. Es war auch der erste TCR-Sieg für Oriola, der bereits zu Saisonbeginn bei den Asienrennen zu den stärksten Piloten gehört hatte.

Die SEAT León des britisch-russischen Teams stellten bereits im Training ihre Konkurrenzfähigkeit unter Beweis, doch im Rennen konnten sie dem Rest des Feldes unbedrängt davonziehen – denn Stefano Comini hielt nach einem schlechten Start den Rest des Feldes kurzzeitig auf. Hinter den Podiumsplatzierungen wurde Andrea Belicchi Vierter. Mikhail Grachev errang mit dem Liqui Moly Team Engstler Audi TT einen hervorragenden fünften Rang.

Stefano Comini erreichte das Ziel als Sechster, gefolgt von seinem Teamkollegen Michel Nykjær. Gianni Morbidelli wurde als bester Honda Civic Pilot Achter. Die letzten beiden Punkteränge gingen an den niederländischen Rookie Bas Schouten und an Lorenzo Veglia.

Rennen 2 – Comini siegt in actionreichem Rennen

Stefano Comini ist der erste Fahrer, dem es gelungen ist, zwei TCR-Rennen im ersten Jahr der Serie zu gewinnen: Der Schweizer feierte im dramatischen zweiten Lauf den Sieg und schaffte damit den Sprung zurück an die Spitze der Fahrerwertung. Er ließ dabei seinen Teamkollegen Michel Nykjær hinter sich, der seinen ersten Podesterfolg in der TCR feiern konnte. Andrea Belicchi, ebenfalls für das Target Competition Team unterwegs, überquerte als Dritter die Ziellinie.

Comini setzte sich im zweiten Rennen durch, Foto: TCR
Comini setzte sich im zweiten Rennen durch, Foto: TCR

Das Rennen war reich an Zwischenfällen. Bereits am Start berührten sich Nogués und Morbidelli am Ende der Geraden. Dabei wurden der Opel von Campos Racing und der SEAT von Jordi Gené aus dem Rennen befördert.

Nach einer anschließenden Safety-Car-Phase von drei Runden ging das Rennen mit Comini an der Spitze weiter. Hinter ihm entwickelte sich ein harter Fight. Nykjær musste kämpfen, um die Angriffe von Pepe Oriola und einem furiosen Bas Schouten abzuwehren. In der letzten Runde verlor Schouten den verdienten Podestplatz, den zunächst Andrea Belicchi erbte. Allerdings verlor er diese Position wieder, als er später aus der Wertung genommen wurde, da er eine Durchfahrtsstrafe missachtet hatte.

Fünf weitere Fahrer wurden wegen unerlaubten Überholens in der Safety-Car-Phase auf dieselbe Weise bestraft, was dem Rennen noch mehr Dramatik verlieh. Morbidelli und Gleason in den Honda Fahrzeugen von WestCoast Racing profitierten und wurden Vierter bzw. Fünfter.

Reaktionen der Sieger

Pepe Oriola, Sieger des ersten Rennens: "Es war ein tolles Wochenende für Team-Craft Bamboo Lukoil, obwohl das zweite Rennen besser hätte laufen können und sollen. Im ersten Rennen lief alles glatt. Ich hatte einen super Start, danach war alles ziemlich einfach. Es war schön, nach einer so langen Zeit wieder ein Rennen zu gewinnen. Wir hatten die Pace, um auch im zweiten Rennen mitzuhalten, aber das ganze Szenario hat sich mit dem Zwischenfall am Start schlagartig geändert. Danach kamen das Safety-Car und die Strafen. Wir hatten kein Glück..."

Stefano Comini, Sieger des zweiten Rennens: "Wir haben einen großartigen Job gemacht, vor allem nach dem enttäuschenden Auftakt des Wochenendes. In Rennen eins hatte ich einen sehr schlechten Start, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Rennen zwei lief viel besser. Es war das erste Mal, dass ich die Startautomatik im SEAT verwendet habe – und sie hat sehr gut funktioniert. Natürlich habe ich von dem Durcheinander und den ganzen Zwischenfällen profitiert. Aber man muss sagen, dass ich der einzige war, der den Mut hatte, das gesamte Rennen Vollgas zu geben. Das zeigen meine Rundenzeiten. Das Auto war perfekt. Ich bin auch sehr glücklich darüber, dass ich wieder die Führung in der Gesamtwertung übernommen habe."