Gianni Morbidelli fügte seiner Erfolgsgeschichte im Tourenwagensport nun auch einen Sieg in der TCR hinzu, nachdem er das Rennen von Beginn an angeführt hatte. Knapp dahinter folgte sein Teamkollege René Münnich. Mit diesem Erfolg sowie der zuvor errungenen Pole-Position setzte sich der Italiener mit fünf Punkten Vorsprung an die Spitze der Fahrerwertung.

Rang drei belegte Kevin Gleason, der so dafür sorgte, dass ausschließlich Civic-Piloten auf dem Podium standen. Allerdings musste der Amerikaner hart um seinen ersten TCR-Podestplatz kämpfen und wechselte mehrere Male die Positionen mit dem vorherigen Meisterschaftsführenden Stefano Comini, der Vierter wurde und damit bester SEAT-Fahrer war. Der Zweikampf zwischen Gleason und Comini war jedoch nicht das einzige spannende Duell des Tages: Die chinesischen Fans sahen ebenfalls ein packenden Kampf um die fünfte Position. Mikhail Grachev musste sich im Audi TT erst den Angriffen von Jordi Gené erwehren, später hatte er Andrea Belicchi im Rückspiegel. Der Russe konnte Gené noch hinter sich halten, musste Bellicchi jedoch in der allerletzten Kurve passieren lassen.

Pepe Oriola hatte einen großartigen Start und fuhr aus Position zwei, ehe er am Ende der ersten Runde wegen eines Reifenschadens und weiteren Beschädigungen in Folge einer Berührung mit Münnich aufgeben musste.

Start zum Rennen in Shanghai, Foto: TCR
Start zum Rennen in Shanghai, Foto: TCR

Rennen 1 - Statements der Top-3

Gianni Morbidelli, Sieger: "Das war einfach ein perfekter Tag. Alles lief optimal, und das Auto war extrem gut. Glückwunsch an WestCoast Racing zu der fantastischen Arbeit. Es ist deutlich, dass die Hondas hier in Shanghai die Messlatte legen. Ähnlich war es mit den SEATs in Sepang. Wir haben uns ab dem freien Training sehr wohl gefühlt und konnten die gute Arbeit in gute Ergebnisse verwandeln. Wir werden versuchen, diesen Schwung mitzunehmen. Allerdings wissen wir auch, dass man nicht immer einen solchen Tag haben kann, wie wir ihn heute erlebt haben."

René Münnich, Platz zwei: "Es ist schön, auf dem Podium zu stehen - und es fühlt sich gut an, dass ich das gesamte Wochenende nur Gianni vor mir hatte. Im Rennen konnte ich seine Pace beinahe mitgehen und kam in den letzten Runden sogar näher heran. Allerdings denke ich, dass er es da schon etwas ruhiger angehen ließ."

Kevin Gleason, Platz drei: "Stefano Comini und ich haben heute eine ordentliche Show geboten. Es war ein toller Fight, und es ging immer sehr eng zu. Auf den Geraden hat er sich hart verteidigt, aber insgesamt war alles fair. Ich hoffe, die Fans hatten ihren Spaß. Daran können sie sich in der TCR gewöhnen, denke ich! Leider war mein Start wieder schwach. Daran muss ich arbeiten."

30-Sekunden-Zeitstrafe für Mikhail Grachev

Mikhail Grachev konnte sich nur kurz über sein gutes Ergebnis im ersten Rennen freuen, nachdem ihn die Rennkommissare nachträglich mit einer Strafe belegten. Der russische Fahrer war am Steuer des Liqui Moly Team Engstler Audi TT als Sechster ins Ziel gekommen und hatte das Potenzial des Fahrzeugs unter Beweis gestellt.

Während des Rennens lieferte er sich spannende Duelle mit Jordi Gené und Andrea Belicchi. In der siebten Runde kam es zwischen Gené und ihm zu einem Kontakt in der letzten Kurve, der den Spanier Positionen kostete. Die Stewards gaben Grachev die Schuld an der Kollision und sprachen eine Durchfahrtsstrafe aus, die nachträglich zu einer 30-Sekunden-Zeitstrafe wurde. Damit fiel er vom sechsten auf den 14. Rang zurück.

Bernie Ecclestone hat Spaß bei der TCR

Erneut zeigte Bernie Ecclestone in Shanghai sein Interesse an der TCR International Series. Nachdem er schon in Sepang im TCR-Paddock vorbeigeschaut hatte, erschien der Formel-1-Chef diesmal in der Startaufstellung des ersten Rennens. Dort wurde er von TCR Promoter Marcello Lotti begrüßt. Ecclestone traf eine Delegation des Macau Grand Prix Committee und lief dann durch die ersten Reihen der Startaufstellung. Dort traf er seinen alten Bekannten und früheren Formel-1-Fahrer Gianni Morbidelli und wünschte ihm Erfolg für das Rennen. Die Wünsche erwiesen sich als gutes Omen - Morbidelli feierte einen überzeugenden Sieg.

Morbidelli im Qualifying an der Spitze - Drei Honda in den Top-3

Der Honda Civic hat die Qualifying-Session in Shanghai dominiert. Den drei WestCoast Racing Fahrern Gianni Morbidelli, René Münnich und Kevin Gleason gelangen in Q2 die drei schnellsten Runden.

Mikhail Grachev vom Liqui Moly Team Engstler erreichte im Audi TT die starke vierte Position, gefolgt von den besten SEAT-Fahrern: Pep Oriola auf Rang fünf sowie dem ungarischen Teenager Norbert Tóth auf Platz sechs.

Andrea Bellicchi und Michel Nykjær belegten die Plätze zehn und neun - und stehen damit in der ersten Reihe für das zweite Rennen am Sonntag. Die beiden Craft-Bamboo Lukoil Piloten Jordi Gené und Sergey Afanasyev schieden beide nach Q1 aus.

Morbidelli sagte: "Ich bin sehr glücklich, das hatten wir nicht erwartet. Ich hatte damit gerechnet, dass wir Zeiten im mittleren Bereich von 2:16 Minuten fahren würden. Dass ich so viel schneller sein würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Das Auto war sehr gut ausbalanciert, und ich hatte viel Grip. Ich konnte mir die neuen Reifen für heute aufheben, alles hat sehr gut geklappt."