Alexander Wurz, Nicolas Lapierre und Kazuki Nakajima werden 2012 für Toyota Motorsport bei den 24h von Le Mans an den Start gehen. Das gab die Mannschaft aus Köln am Montagvormittag bekannt. Wurz, der bislang für Peugeot unterwegs war, beendet damit sein Engagement bei den Franzosen. Der Österreicher konnte den Langstreckenklassiker mit 1996 und 2009 bereits zwei Mal gewinnen. Mit Toyota möchte er nun zum dritten Mal triumphieren.

"Als ich von der Möglichkeit hörte, mit dem Team zusammenzuarbeiten, war ich sofort begeistert", freute sich Wurz. "Ich liebe Langstreckenrennen und ich bin seit meiner Kindheit ein großer Fan der 24h von Le Mans." Seit seinem Sieg im Jahr 1996 ist der Österreicher zudem der jüngste Sieger in der Geschichte des Langstreckenklassikers. Ein Rekord, der bis heute nicht gebrochen wurde. "Ich bin sehr glücklich, zusammen mit Nicolas und Kazuki dabei zu sein", so Wurz. "Eines der wichtigsten Dinge im Langstrecken-Rennsport ist die Verbindung zwischen den Fahrern."

Wurz mit Hybrid-Erfahrung

"Ich kann es kaum erwarten anzufangen und ich bin fasziniert von der neuen Herausforderung mit einem Hybrid-Fahrzeug", jubelte der 37-Jährige. "Es ist die Zukunft des Rennsports, also bin ich sehr erfreut, dass Toyota mit dieser Technologie kommt." Das Know-how des japanischen Automobilherstellers erhofft sich Wurz als großen Vorteil, obwohl Toyota mit der Idee nicht alleine ist. Auch Audi und Peugeot arbeiten mittlerweile an einem Hybrid-Fahrzeug. Den Peugeot 908 Hybrid durfte Wurz hingegen schon testen; ein weiterer Pluspunkt für Toyota.

Kazuki Nakajima und Nicolas Lapierre kennen sich bereits aus der GP2, wo sie schon 2007 gegeneinander fuhren. "Kazuki ist ein schneller Fahrer und auch ein guter Teamplayer, was bei Langstreckenrennen sehr wichtig ist", lobte Lapierre seinen ehemaligen Kontrahenten. "Von einem Unternehmen wie Toyota für solch ein neues und interessantes Projekt ausgewählt zu werden, ist ein großer Moment für mich. Wir befinden uns am Anfang einer großen Herausforderung und ich bin sehr aufgeregt."

Nakajima erfreut über Verpflichtung

Seit 2007 arbeitet der Franzose bereits mit Oreca zusammen, die auch Toyota Motorsport beim Einsatz der LMP1-Boliden unterstützen. "TMG hat einige sehr beeindruckende Fähigkeiten und zusammen mit dem Hybrid-System haben wir das Potential, ein wirklich starkes Auto zu entwickeln", blickte Lapierre voraus. "Es ist toll am Anfang dieser Technologie mit beteiligt zu sein und ich hoffe, dass es ein Performance-Vorteil für uns werden wird." Besonders freute sich Lapierre über seinen neuen Teamkollegen Alexander Wurz. "Ich glaube die Wahl der Fahrer ist sehr gut und ich freue mich auf die Zusammenarbeit im Team", so Lapierre.

Nicolas Lapierre arbeitet bereits seit 2007 mit Oreca zusammen, Foto: DPPI
Nicolas Lapierre arbeitet bereits seit 2007 mit Oreca zusammen, Foto: DPPI

Den Japaner Kazuki Nakajima verbindet vor allem die Herkunft mit Toyota. "Die Rückkehr nach Le Mans und die Teilnahme an dieser neuen Meisterschaft, bedeutet sehr viel für Toyota und ich fühle mich sehr geehrt, ein Teil davon zu sein", sagte Nakajima, der von 2007 bis 2009 bereits für Williams in der Formel 1 unterwegs war. "Le Mans wird eine neue Erfahrung für mich sein, aber es wird eine sein, auf die ich mich sehr freue." Neben Wurz und Lapierre wird der Japaner der einzige Fahrer sein, der noch nie am 24h-Rennen von Le Mans teilgenommen hat. "Es ist großartig, einem so starken Fahrerkader beizutreten", freute sich Nakajima. "Ich möchte von ihnen lernen und ich hoffe, dass ich in der Lage bin, einen guten Job zu machen."

Roll-Out Anfang 2012

In den kommenden Wochen plant Toyota eine intensive Zusammenarbeit mit allen drei Piloten, um mehr über die spezifischen Anforderungen der Langstreckenrennen zu lernen und kontinuierlich an der Entwicklung der Autos zu arbeiten. In naher Zukunft werden die Fahrer dann auch im Simulator von TMG testen, der bereits auf den Kurs von Le Mans und den LMP1-Boliden vorbereitet ist.

Alle drei Piloten waren bereits in höheren Klassen des Motorsports unterwegs und sollen Toyota damit hauptsächlich bei der Entwicklung des LMP1-Boliden unterstützen. Über die Vertragslänge aller drei Fahrer ist nichts bekannt. Das erste Roll-Out mit dem hybridangetriebenen Fahrzeug wird voraussichtlich Anfang 2012 auf einer bislang unbestätigten europäischen Rennstrecke stattfinden.