Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo dominierte das Auftaktwochenende der MotoGP in Katar klar. Der Spanier sicherte sich sowohl die Pole Position als auch den Sieg im Rennen. Auf Platz zwei landete sein Teamkollege Valentino Rossi, gefolgt von Repsol-Honda-Rookie Marc Marquez.

Das Rennen fand unter trockenen und kühlen Bedingungen statt, die Streckentemperatur lag bei 23°C. Geprägt war der erste WM-Lauf dieser Saison von den schwierigen Streckenverhältnissen auf dem schmutzigen Losail International Circuit.

Die Strecke in Doha war in diesem Jahr besonders staubig. Welche Auswirkungen hatte das auf die Performance der Reifen?
Shinji Aoki: Das größte Problem war, dass der viele Staub das Grip-Niveau deutlich unter normale Verhältnisse gesenkt hat, besonders zu Beginn des Rennwochenendes. Die Fahrer mussten beim Verlassen der Ideallinie sehr vorsichtig sein, aber auch dort war das Gripniveau niedriger als im vergangenen Jahr. Hinzu kommt, dass Sand die Reifen sehr stark abreibt, was zu höherem Reifenverschleiß führen kann. Die Analyse der gebrauchten Reifen ergab aber, dass sie ganz gut standhielten und nicht außergewöhnlich abgefahren waren. Bei derart niedrigen Temperaturen kann auch Graining auftreten. Damit hatten wir in diesem Jahr in Katar aber keine Probleme.

Vergangenes Jahr hat ein Großteil der Fahrer den härteren Hinterreifen gewählt, dieses Mal haben sich alle Piloten für den weicheren Slick entschieden. Können Sie erklären, warum das so war?
Shinji Aoki: Der Hauptgrund für diese einstimmige Entscheidung waren sicher die staubigen Streckenverhältnisse. Bei solch schwierigen Bedingungen wünschen sich die Fahrer möglichst viel Grip und einen Reifen, der leicht auf Temperatur zu bringen ist. Natürlich geht eine weichere Mischung auch immer auf Kosten der Haltbarkeit. Deshalb mussten die Teams in den Trainings hart arbeiten, um ein geeignetes Rennsetup für den weichen Hinterreifen zu finden. Das ist aber offensichtlich allen gelungen, deshalb haben sie sich dafür entschieden. Wenn die Streckenbedingungen besser gewesen wären, wie beispielsweise letztes Jahr, wäre die Wahl wohl eine andere gewesen. Einige Piloten haben nach dem dritten Freien Training überlegt, den harten Reifen im Rennen einzusetzen. Die Verhältnisse haben sich aber nicht ausreichend verbessert. Man muss auch bedenken, dass die Teams nun ein Jahr Zeit hatten um sich auf die aktuellen Bridgestone-MotoGP-Reifen einzustellen. Das ist sicher ein Grund, warum die Reifenwahl in diesem Jahr so anders war als 2012. Außerdem hatten wir letzte Saison noch nicht die überarbeiteten Vorderreifen, die mit dem weichen Hinterreifen besser harmonieren. Dieses Jahr hat die gute Balance zwischen den beiden Reifen den Teams ermöglicht, den weichen Slick am Hinterrad effizienter zu nutzen.

Der harte Vorderreifen wurde von den meisten Fahrern bevorzugt. Welchen Vorteil brachte diese Mischung in Katar?
Shinji Aoki: Katar hat am Ende der Start-Ziel-Geraden eine extreme Bremszone, die ein Maximum an Stabilität am Vorderrad verlangt. Auch in den Kurven 12 und 13 benötigt man ein stabiles Vorderrad. Deshalb hat sich wohl ein Großteil des Fahrerfeldes für den harten Slick entschieden, obwohl die weichere Mischung bei großen Schräglagen mehr Grip geboten hätte.