Colin Edwards fuhr zwar auf Rang sechs und lag nur sechs Zehntel hinter Leader Valentino Rossi, doch zeigte sich der US-Amerikaner nicht ganz zufrieden. "Ich bin nicht so glücklich und fühle mich nicht so wohl, wie ich es auf dieser Strecke gedacht hätte", grübelte der zweifache Superbike-Weltmeister. "Ich weiß, dass diese Strecke gut für mich und auch gut für die Yamaha ist, aber im Moment habe ich nicht dieses Bequemlichkeitslevel, welches ich dazu brauche, um so viel Druck zu machen, wie ich weiß, dass ich es kann."

Das gleiche Problem habe der 36-jährige Texaner auch schon bei den letzten beiden Rennen zu beklagen gehabt. "Ich fühle mich am Kurveneingang nicht wohl und am Ausgang verliere ich zu viel", hörte man den Tech 3-Piloten grübeln. "Und auch wenn ich jetzt eine komplett andere Balance am Motorrad habe, habe ich scheinbar immer noch Probleme. Ich brauche das Bike ein wenig glatter und weniger nervös. Ich glaube nicht, dass wir so weit weg sind, vom Setup, aber wir müssen es eben verfeinern. Das hier ist so ein großes Rennen für Tech 3 und Monster und ich will am Sonntag eine gute Show abliefern."

Nach Jerez ist Le Mans die zweite unbekannte Strecke für Spies in dieser Saison., Foto: Ronny Lekl
Nach Jerez ist Le Mans die zweite unbekannte Strecke für Spies in dieser Saison., Foto: Ronny Lekl

Debüt auf acht

Ben Spies debütierte auf der Piste von Le Mans heute mit Rang acht im ersten Training. Nichts ungewöhnliches, denn seit er auf der internationalen Rennsport-Bühne aufgetaucht ist, gilt die Ausrede der Streckenunkenntnis in der Motorradsportszene nicht mehr. Doch im MotoGP ist es eben doch immer noch etwas anders.

Spies pilotierte seine Satelliten-M1 heute als Achter bis auf 0,889 Sekunden an Leader Rossi heran und war der Letzte, der unter einer Sekunde Rückstand blieb. "Das war eine ziemlich gute Session", strahlte er. "Das erste Ziel war es, die Strecke kennenzulernen und ich fühlte mich so gut wie überall wohl. Nur ein paar Punkte ganz am Ende der Strecke waren nicht so, besonders, wenn man eine gute Zeit hinbekommen will. Die Strecke hat nun nichts super-verzwicktes, aber ich muss mein Verhalten in der ersten Kurve noch ändern. Aber für nur eine Stunde habe ich echt viel vollbracht."

Spies bemängelte, dass seine Vordergabel noch etwas besser ansprechen könnte. "Aber einfach schon einmal weil ich nicht so viel Erfahrung auf dieser Strecke habe, ist es schwer einzuschätzen, wozu das Motorrad wirklich in der Lage ist", grübelte der 25-jährige Superbike-Weltmeister. "Aber es fühlt sich schon so an, als schlummerten da in mir und im Motorrad noch ein paar Zehntel. Ich bin unter einer Sekunde hinter der Bestzeit und ich bin in den Top Ten und das ist erstmal das Ziel. Ich glaube nicht, dass ich in der nächsten Session an der Spitze sein werde, aber ich kann die Lücke ganz gewiss noch etwas mehr schließen."