Nach wie vor besteht die Chance, dass bereits im kommenden Jahr 1000cc-Maschinen in der MotoGP mitmischen. Bei einer Sitzung der Grand Prix Commission in Jerez konnte die Herstellervereinigung MSMA keine neuen Regelvorschläge vorbringen, weswegen Rechteinhaber Dorna nach wie vor sehr interessiert daran ist, so rasch wie möglich das Feld aufzustocken und die MotoGP wieder attraktiver zu machen. Als Gerüst sollen die bisherigen Regelvorschläge dienen, durch die in der Klasse drei verschiedene Motorrad-Varianten unterwegs wären.

Die 800cc-Prototypen, die heute bereits im Einsatz sind, wären die erste Variante, dazu kämen 1000cc-Prototypen, mit einer Bohrung von 81 Millimetern, um die Drehzahl zu beschränken. Für beide Maschinen-Typen gilt ein Limit von sechs Motoren pro Saison und 21 Litern Tankfüllung pro Rennen. Dazu käme noch die dritte Variante für die so genannten "Claiming Rule Teams". Sie würden seriennahe Motoren einsetzen, hätten 23 Liter Benzin für ein Rennen zur Verfügung und dürften zwölf Aggregate pro Saison verwenden.

Zwar ist zu erwarten, dass "Claiming Rule Teams" nicht mit den Prototypen mithalten können, dafür wäre bei einem Motorpreis von rund 25.000 Euro der Einstieg nicht zu teuer und man könnte Sponsoren so einen billigeren Weg in die MotoGP bieten. Zu einem richtigen Preis könnte sich aber auch ein Motorbauer finden, der ähnlich wie Cosworth in der Formel 1 die Teams beliefert. Renndirektor Paul Butler ging laut GPWeek jedenfalls davon aus, dass die neuen Maschinen-Typen durchaus schon nächstes Jahr im Feld sein könnten. "Ich weiß, die Dorna will nächstes Jahr die Zahl der Teilnehmer vergrößern, anstatt zu warten."