Dieses Jahr wurden härtere Reifen nach Katar gebracht - wie hat sich das auf die Reifenleistung ausgewirkt?
Tohru Ubukata: Sowohl die Slicks für vorne und hinten gab es dieses Jahr mit härteren Mischungen - voriges Jahr hatten wir für vorne und hinten weich und mittel gebracht und dieses Jahr hatten wir mittlere und extraharte Vorderreifen sowie mittlere und harte Hinterreifen. Voriges Jahr war der Katar Grand Prix das erste Rennen der Einheitsreifen-Ära. Nach dem Rennen haben wir die Daten des Wochenendes genau analysiert und sahen, dass wir härtere Mischungen wählen konnten, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Diesmal haben wir daher die Mischungs-Auswahl verändert und ihre Leistung beim Test verifiziert.

Die Reifenleistung war dieses Jahr aufgrund der härteren Mischungen besser - sie boten bessere Haltbarkeit und das führte zu einer besseren Rennzeit als im vorigen Jahr. Im Qualifying war Casey zudem schneller als der bestehende Rundenrekord, nachdem er beide verfügbaren Hinterreifen-Mischungen gefahren hatte. Das zeigt, die reine Spitzenleistung war gut und es gibt eine große Schnittmenge bei den Arbeitsbereichen beider Mischungen. Wir haben härtere Mischungen dabei gehabt und die Fahrer zogen die härtere Optionen vor, also glaube ich, wir haben die richtige Wahl getroffen.

Was lässt sich zur Reifenwahl der Piloten für den Grand Prix sagen?
Tohru Ubukata: Wie erwartet war der extraharte Vorderreifen die bevorzugte Wahl dieses Wochenende, einerseits wegen seiner Haltbarkeit und andererseits wegen der größeren Stabilität beim Bremsen. Jeder Fahrer wählte fünf Stück des extraharten Vorderreifen und nur drei der mittleren Mischung, da war also eine klare Präferenz zu sehen. Der härtere Hinterreifen wurde im Rennen bis auf einen Fahrer von allen gewählt, da wir im Training und im Qualifying sahen, dass er viel länger hielt als die weichere Option. Interessent war allerdings die Ähnlichkeit der Rundenzeiten bei den jeweiligen Hinterrad-Mischungen - die Leistung lag da sehr nahe beisammen.

Wie gut funktionierte das neue Reglement bezüglich der Wahl bei den Vorderreifen?
Tohru Ubukata: In Katar lief der Prozess gut. Dieses Jahr besagen die Regeln, dass jeder Fahrer vor dem ersten Training sechs Vorderreifen bekommt, drei von jeder Mischung. Nach dem ersten Training wählt er dann seine letzten beiden Vorderreifen. Hier war es etwas ungewöhnlich, denn das erste freie Training war nicht am Freitagnachmittag sondern am Freitagabend, dennoch blieb im Prinzip alles gleich und jedes Team traf seine Wahl in Ruhe. Aufgrund der Bedingungen in Katar wählte jeder Fahrer die extraharte Mischung für die letzten beiden Reifen, aber ich erwarte bei vielen Rennen in diesem Jahr eine etwas größere Variation, wodurch es im Rennen zu interessanten Vergleichen zwischen dem Grip des weicheren und der Haltbarkeit des härteren Reifens kommen wird.

Dies war das erste Rennen mit neuen Regeln, die die Anzahl von Hinterreifen pro Fahrer begrenzen. Gab es da irgendwelche Probleme?
Tohru Ubukata: Nein, es gab keine Probleme. Jeder Fahrer nutzte sein Kontingent an Hinterreifen, aber wir wussten aufgrund des Vorjahres, dass fünf Reifen jeder Mischung pro Grand Prix mehr als genug waren. Die Teams und Fahrer hatten keine Einwände, also erwarte ich da diese Saison überhaupt keine Probleme.