Rein an den Testzeiten gemessen, ist Suzuki in der Vorbereitung auf die Saison 2010 ein Schritt nach vorne gelungen. So war es zwar keine Überraschung, dass der Hersteller im warmen Sepang mithalten konnte, aber auch in den etwas kühleren Abend-Sessions in Katar lief die Maschine ordentlich und genau die nicht so heißen Bedingungen waren in den vergangenen Jahren ein Problem gewesen. Team Manager Paul Denning ortet weiterhin viel Potential in der weiterentwickelten GSV-R, und das sollte er besser auch, denn nach seiner Ansicht ist Suzuki nach wie vor auf Aufholjagd zur Konkurrenz - vor allem zu Yamaha und Ducati.

"Ich denke, bislang können wir den Schluss ziehen, dass wir die Maschine etwas benutzerfreundlicher gemacht haben und dass das Chassis bei kälteren Bedingungen besser zu arbeiten scheint. Die Maschine ist definitiv ein Schritt nach vorne, aber die Anderen sind auch besser geworden. Ehrlich gesagt denke ich, wir müssen weiter aufholen. Ich glaube, das Ergebnis-Potential für 2010 wird durchwegs besser sein", meinte Denning gegenüber den Motorcycle News. Dennoch war er sich noch nicht ganz sicher, ob wirklich alle fundamentalen Probleme ausgeräumt wurden und es nicht vielleicht doch Schwierigkeiten auf speziellen Strecken geben kann - er hoffte nur, es wird nicht so sein.

Hinter den besten Werksteams

Sicher war er sich dafür, dass die Lücke zu den Top Fünf noch geschlossen werden muss. "Wir haben ein gutes, ausgewogenes Motorrad, aber es ist immer noch hinter den besten Werksteams. HRC [Honda Racing Corporation] scheint trotz all seiner Stärke auch noch ein Motorrad zu haben, das noch ganz so arbeitet, wie sie es gerne hätten. Ich würde sagen, nichts da draußen ist so einfach zu fahren wie die Yamaha und ich denke, jeder will diese Berechenbarkeit, die es einem Fahrer erlaubt, sich zu 100 Prozent auf das schnelle Fahren zu konzentrieren und nicht auf die Kontrolle achten zu müssen. Das ist sicher auch unser Ziel", sagte Denning.

Dank der in diesem Jahr weiter verschärften Testbeschränkungen ist es aber nicht einfach, dieses Ziel auch zu erreichen. Mit nur sechs Testtagen im Winter war nicht viel Zeit für die letzte Feinabstimmung. Noch dazu musste der Motor haltbarer gemacht werden, da die Piloten nur sechs Aggregate für die ganze Saison zur Verfügung haben. Auch das half nicht unbedingt dabei, zur Konkurrenz aufzuschließen. "Ich kann ohne Zweifel sagen, wenn man aufholen muss, sind die Test- und Motor-Beschränkungen ein echtes Ärgernis. Die Kombination dieser Beschränkungen macht die Aufgabe doppelt schwer. Zusätzliche Leistung und mehr Haltbarkeit anzustreben, ist eine große Herausforderung. Man kann leicht mehr Haltbarkeit erreichen, indem man die Umdrehungen pro Minute reduziert, aber dann wird man nicht konkurrenzfähig sein, es ist also schwer, da eine Balance zu finden."