Auch wenn sein WCM-Projekt von der FIM verboten wurde und viele aus der Grand Prix-Szene dies nach wie vor nicht so recht verstehen können und wollen, gerät Peter Clifford, der damalige Teamchef, ins Schwärmen, wenn er sich zurückerinnert. "Wir hatten eine tolle Zeit", sagte er gegenüber MotoMatters.com. "Wir haben gemacht, was wir tun wollten und das war Rennen fahren. Wir haben unsere Maschine gebaut, haben WM-Punkte geholt und das ist doch klasse, oder? Zudem hatten wir ein tolles Team und wir waren stolz auf das, was wir erreicht haben, wir konnten bis an unsere Grenzen gehen. Wir haben uns nur an unseren eigenen Maßstäben gemessen und uns nicht dafür interessiert was andere zu sagen hatten. Wir wussten, dass wir etwas tun, was vollkommen anders war."

Besonders gern erinnert sich Clifford an den Rückhalt von anderen Teams, Mechanikern und Teammitgliedern. "Viele Leute im Fahrerlager haben uns unterstützt, ob das jemand war, der uns mit einem Kühlerverschluss ausgeholfen hat, oder einem billigen gebrauchten Bremssattel, den die Werksteams nicht mehr brauchten. Wirklich alle haben ausgeholfen und einige der Ingenieure haben sich sogar gewünscht das zu tun, was wir getan haben, anstelle einfach nur Teile auszutauschen die vom Werk geliefert wurden und dann die Motoren zurück nach Japan zu schicken. Wir hatten also eine tolle Zeit und manch einer hat uns beneidet, es war fantastisch. Es wäre schön gewesen, wenn wir nicht aufhören hätten müssen." Seine Mannschaft wurde durch die FIM damals ausgeschlossen, da der verwendete Motor als R1-Serienmotor von Yamaha angesehen wurde. Eine Fortführung des Projektes sollte mit der tschechischen Firma Blata und einem Sechszylinder-V-Motor stattfinden, doch wurde dieser nie fertig gestellt.

Tolle Partnerschaften brauchen Zeit

Doch als Cliffords Projekt eingestellt wurde, kamen für ihn mehrere Faktoren zusammen - nicht nur der, dass sein Motor illegal gewesen wäre, was er aber nicht war. "Das war der Punkt an dem uns die kommerzielle Realität eingeholt hat", kommentierte er. "Nicht die Regeln, oder Bestimmungen. Denn wir bauten unser eigenes Kurbelwellengehäuse, unseren eigenen Zylinderkopf mit vier Ventilen und all das und wir konnten ein paar technische Partner für uns gewinnen und damit wurde es billiger, tolle Leute waren das. Darauf hofft man, wenn man so etwas tut, aber es hat drei oder vier Jahre gedauert, bis wir so weit waren."

Einen neuerlichen Einstieg in die MotoGP-Klasse sieht Clifford nicht nur ob der Regelunbeständigkeit als extrem schwierig an. "Jetzt ist so etwas noch viel schwerer, denn jetzt spielt die Elektronik eine viel wichtigere Rolle", analysierte er. "Als wir angefangen haben, funktionierten die Fahrerhilfen noch nicht so richtig. Unsere Maschine war kontrollierbar, fahrbar und die Jungs konnten das Beste aus den Pferdestärken heraus holen. Aber seither sind die Fahrerhilfen da. Man fährt in die Kurve und in der Mitte greift schwups die Elektronik und damit ist alles gut. Damit wird das Leben für alle schwer, die versuchen das zu tun, was wir getan haben und damit ist es eher entmutigend."