Der neue Vizeweltmeister der Klasse bis 250ccm, Hector Barbera, hat seine ersten drei Testtage auf der MotoGP-Ducati hinter sich gebracht. Dabei war der Spanier immer der beste "wirkliche" Rookie, da sowohl Yamaha-Pilot Ben Spies als auch Ducati-Markenkollege Aleix Espargaro schon Erfahrung auf den 800ccm-Maschinen hatten sammeln können. "Ich bin wirklich glücklich, denn über die letzten drei Tage haben wir uns jedes Mal verbessert, wenn wir raus auf die Strecke gingen und am Ende haben wir eine respektable Rundenzeit zusammenbekommen", sagte Barbera, der mit einer Bestzeit von 1:33,787 Minuten noch etwas über 1,8 Sekunden hinter der Testbestzeit von Casey Stoner lag. "Ich fühlte mich auf der Ducati sehr wohl und ich fuhr viele Runden - Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen!"

Doch dass die MotoGP etwas anders ist als die Viertelliter-Klasse, musste Barbera nicht nur vom technischen Standpunkt her erkennen. "Die physischen Anforderungen sind um einiges höher, also werde ich mich langsam anpassen müssen, da meine Schultern und Oberarme heute sehr müde waren", klagte er am Mittwochabend. "Das könnte aber auch daran liegen, dass wir mit dem GP und dem Test jetzt sechs Tage non-Stopp unterwegs waren."

Gelernt wird heute nicht nur auf dem Bike., Foto: Milagro
Gelernt wird heute nicht nur auf dem Bike., Foto: Milagro

In den drei Testtagen zeigte die Lernkurve Barberas steil nach oben. "Die erste Runde, die ich am Montag fuhr, war das reinste Chaos", gab der 23-jährige zu. "Ich konnte keinen einzigen Bezugspunkt finden, alles war anders." Doch der zehnfache Grand Prix-Sieger habe sich zur Geduld gezwungen und weiter hart gearbeitet. Dadurch habe er ein gutes Gefühl für das Motorrad entwickeln können. "Ich denke, dass ich noch etwas Kraft aufbauen muss, aber auch nicht zu viel, da ich es mir nicht leisten kann, noch schwerer zu werden. Es ist einfach eine Frage, die Ausdauer der Muskeln aufzubauen."

Der letzte Testtag am Mittwoch habe dem Spanier am meisten Spaß gemacht. "Sobald ich raus ging, war ich auf dem Tempo meiner schnellsten Runde von gestern und von da aus verbesserte ich mich weiter", analysierte er und bestätigte auch, dass zum ersten Mal die härteren Reifen ausprobiert worden waren. "Wir versuchten auch eine weichere Federung hinten und ein paar andere Sachen, die es mir ermöglichten, das Bike besser zu verstehen."

Gelernt hat Barbera zweifache Vizeweltmeister auch, was bei einem MotoGP-Bike in den Kurven zu beachten ist. "Ich realisierte, dass wenn du das Motorrad aufrichtest, du deinen ganzen Körper dazu benutzen und damit schon in der Kurvenmitte beginnen musst. Denn wenn du das nicht machst, spricht das Motorrad nicht so gut an, wenn du das Gas aufdrehst."