Wenn ein vierter Platz eine Art Katastrophe darstellt, dann kann es um Fahrer und Team gar nicht so schlecht bestellt sein. "Estoril war eine große Enttäuschung", sagt Valentino Rossi, merkt aber selbst an: "Wir müssen das Positive sehen und daran denken, dass wir immerhin noch Vierter wurden und 13 Punkte mitgenommen haben." Mit 18 Punkten Vorsprung drei Rennen vor Saisonende sieht Rossis Situation sicher nicht allzu schlecht aus, obwohl sie in dieser Saison schon einmal viel besser ausgesehen hat.

Der Italiener ist aber davon überzeugt, dass sein Team die Daten aus Portugal genau studiert hat und die Probleme sich in Australien nicht wiederholen werden. "Wir hoffen, dass die Situation auf Phillip Island ganz anders sein wird." Die unerwarteten Probleme sollen beseitigt sein. "Unsere Ingenieure haben hart gearbeitet, um zu verstehen, was falsch gelaufen ist und sicherzustellen, dass es sich nicht wiederholt", erklärt Davide Brivio.

Schließlich hat sich Rossi ein Ziel gesetzt: "Es ist schon so lange her, dass ich dort gewonnen habe!" Eine vorzeitige Entscheidung im Titelkampf erwartet er nicht. "Der Kampf mit Lorenzo wird bis zuletzt gehen, aber die nächsten beiden Strecken gehören zu meinen Besten." Auch Brivio ist von einem guten Wochenende überzeugt: "Wir werden alles geben, damit wir wieder auf dem Podium stehen und unsere WM-Führung ausbauen können."

Jorge Lorenzo kennt das Jojo-Spiel in der WM bereits. "Nach Brünn waren unsere Chancen aufzuholen sehr gering", erinnert sich Teammanager Daniele Romagnoli. "Nachdem Jorge in Indy und Estoril gewonnen hat, gibt es wieder eine Möglichkeit." Natürlich sei es noch schwierig, aber man werde weiterhin alles geben, um die Chance am Leben zu erhalten.

"Ich bin sehr glücklich über meinen vierten Saisonsieg und nun möchte ich an diesem Wochenende in Australien den zweiten Platz in der WM bestätigen", setzt sich Lorenzo erst einmal ein kleines Ziel. "Das kann ich schaffen, aber nur, wenn ich viele Punkte hole!" Im vergangenen Jahr stand er in Australien nicht auf dem Podium. "Aber ich erinnere mich an 2007, damals habe ich mit 20 Sekunden Vorsprung gewonnen." Das würde er auf seiner Lieblingsstrecke gerne in der MotoGP wiederholen.