Jeder vernünftige Mensch legt sich mit einer schlimmen Erkältung ins Bett. Nicht so Alex de Angelis. Der San Marinese setzte sich auf seine Honda. Einerseits kann er es sich gerade jetzt nicht leisten, auf ein Rennen zu verzichten, andererseits gibt es schlimmeres als eine Erkältung. De Angelis fährt aber auch noch um den Verbleib in der MotoGP. Der Husten-Schnupfen-Komplott machte es da heute nicht einfach. "Ich bekam vor ein paar Tagen eine Erkältung und das ist ein wirkliches Problem, da ich total verstopft bin und es sehr schwer für mich ist, zu atmen", klagte de Angelis. "Mit der Art der Dopingbestimmungen kann ich es mir nicht leisten und es riskieren, ein starkes Medikament zu nehmen. Aber ich arbeite hart mit der Clinica Mobile zusammen, um dieses Problem aufzuklären."

Für morgen erhofft sich de Angelis, der heute Neunter im ersten Training wurde, eine Verbesserung - gesundheitlich wie technisch am Motorrad. "Wir haben hier ganz klar Potenzial und sehr viel Raum für Verbesserungen", gab er zu Protokoll. "Das Bike rutscht beim Bremsen und Beschleunigen noch sehr viel herum. Das bedeutet natürlich auch einen großen Zeitverlust - beim Herein- und Herausfahren aus den Kurven. Wenn wir morgen ein besseres Allround-Setup finden können und ich in einer besseren Verfassung bin, dann bin ich mir sicher, dass wir noch konkurrenzfähiger sein werden."

Toni Elias ist es gewöhnt, schlecht in das Wochenende zu starten., Foto: Bridgestone
Toni Elias ist es gewöhnt, schlecht in das Wochenende zu starten., Foto: Bridgestone

Elias mit gewohnt schlechtem Start

Rang 15 nach dem Auftakttraining auf seiner Lieblingspiste Estoril konnte Toni Elias heute nicht aus der Bahn werfen. "Wir haben mal wieder schlecht angefangen und das ist einfach frustrierend. Aber es ist irgendwie auch etwas, woran wir uns diese Saison schon gewöhnt haben", trug er die Situation mit Humor.

"Hauptsächlich kämpfe ich mit der Traktion hinten", schilderte er weiter, warum er über 2,3 Sekunden auf Pacesetter Jorge Lorenzo verlor und sogar Gabor Talmacsi in der Zeitenliste vor ihm stand. "Auch dieses Problem kennen wir schon zur Genüge. Leider ist dies auf dieser Strecke aber eine der wichtigsten Sachen des Setups. Es gibt so viele Kurven wo du Zeit verlierst, wenn du nicht mit genügend Drive herauskommst. Wie ich sagte, es war kein guter Start, aber wir waren schon sehr oft hier und ich bin überzeugt davon, dass meine Jungs und ich noch etwas herausarbeiten können."

Elias wird nächstes Jahr, wie Teamkollege de Angelis, nicht mehr für das Gresini-Team am Start stehen. Auch er ist noch ohne Vertrag für die kommende Saison. "Ich werde noch bis Phillip Island und Sepang warten und schauen, was ich für Optionen habe", sagte der Spanier, der bereits seit fünf Jahren in der MotoGP fährt, der offiziellen Website der Serie. "Aber ich will unter die Top-6. Wenn das nicht möglich ist, dann gehe ich in der kommenden Saison in die Moto2."