"Ich habe meine Liebe zu Motorrädern und zum Rennsport nicht verloren", sagte Casey Stoner der Motosprint und räumte dabei mit einigen Gerüchten auf, die in den letzten Tagen um seine Person kursiert waren. Auch, dass er mit der italienischen Marke und damit seinem Arbeitgeber Ducati im Clinch liege, dementierte der Australier. "Und auch nicht zu Ducati. Mein Plan ist es, sobald ich meine Energie wieder habe, auf den Rennplatz zurückzukehren. Ziel ist es weiterhin, in Portugal zu fahren."

Stoner wolle dieses Jahr unbedingt noch einige Rennen fahren. "Denn Rennen mit einem Motorrad zu fahren will ich, so hoffe ich, so bald als möglich wieder tun zu können. Ich musste mich einfach etwas erholen und wieder auf ein Form-Level kommen, welches mir erlaubt, eben dieses ordentlich zu tun." Der Ducati-Pilot habe zuletzt ein schlechte Gefühl gehabt, sich verletzlich gefühlt und war nicht zufrieden mit dem, was er tat. "Es ist wie wenn du einen Job hast, den du nicht ausstehen kannst, ihn aber dennoch machen musst. Und das war ein wirklich schlechtes Gefühl für mich, das beim Fahren und Kämpfen mit Rivalen zu realisieren. Ich habe mich am Maximum bewegt, ich habe alles gegeben, aber es gab nichts, was ich hätte tun können, um diese Resultate zu vermeiden, die ich überhaupt nicht mag. Die entsprachen nicht meinem normalen Leistungslevel." Zunächst war Stoner noch immer auf das Podest gefahren, wurde dann aber "nur" noch Vierter und in Donington gar Vorletzter. Aber jenes Resultat hatte wohl wenig mit dem Gesundheitszustand zu tun, sondern viel mehr damit, dass man einfach einen Reifenpoker anberaumte, den man schließlich haushoch verlor. Stoner und Hayden fuhren als Deppen aus England heim, hätten aber genauso gut die Helden des Jahres werden können.

Statt als Helden kehrten Stoner und Hayden als Deppen aus England heim., Foto: Ducati
Statt als Helden kehrten Stoner und Hayden als Deppen aus England heim., Foto: Ducati

Stoner sah in dieser Pause, die er momentan einlegt, die einzige Möglichkeit. "Ich musste mich aus dem Rennsport ausklinken", sagte er klipp und klar. "Das frustrierendste daran war, dass ich nicht in der Lage war, mein Bike perfekt zu fahren. Das ist schlecht für mich, das Team, für Ducati. Die Situation ist schwer für alle. Ich kann meine Arbeit machen und ich kann Verletzungen managen. Aber ich kann nicht etwas managen, was ich nicht kenne."

Der Weltmeister von 2007 ist sich sicher, dass er nicht der Einzige mit einem solchen Verhalten ist. "Ich bin sicher nicht der erste Sportler, der so etwas tut. Ich kam an den Punkt, wo ich eine Pause brauchte, da die Ermüdung überhand nahm und ich mich nicht so schnell erholte, wie ich sollte", erklärte er weiterhin und fügte auch an, dass es für ihn inakzeptabel ist, so zu fahren, wie er es zuletzt tat. "Die Desmosedici ist in der Lage zu gewinnen, aber ich bin es nicht. Zumindest nicht im Moment. Darum nahm ich diese Pause: Ich will mich erholen, ich will meine Energie wieder finden und dazu zurückkehren, was ich zuvor üblicherweise mit diesem Bike tat."

Dort will Stoner wieder hin: Auf das Podest zu oberst., Foto: Bridgestone
Dort will Stoner wieder hin: Auf das Podest zu oberst., Foto: Bridgestone

Colin Stoner, der Vater von Casey, zeigte sich optimistisch. Sein Sohnemann mache große Fortschritte in der Erholung und sein Lebenswandel habe sich drastisch geändert. "Es gibt tatsächlich schon positive Zeichen, Zeichen von Erholung und das nur durch ein wenig Ruhe und die komplette Überprüfung der Ernährungs- und Vorbereitungsprogramme", sagte Papa-Stoner über seinen Spross. "Er verfolgt ein Programm, welches ihm erlaubt, sich komplett zu erholen ohne dabei an die Rennen zu denken. Zu Oberst hat er nun eine andere Diät und nimmt etwas Medizin. Caseys Ziel ist es, in Estoril zurückzukehren. Das Einzige, was diesen Plan ändern könnte, wäre eine Verschlechterung seiner physischen Verfassung. Aber das käme dann komplett unerwartet. Wenn alles gut geht, wird Casey bei den letzten Rennen des Jahres zurück sein und sich dann bis zum Ende der Saison erholen. Denn nach dem Valencia-Test wird er die Möglichkeit der langen Winterpause nutzen um in guter Form 2010 zurückzukehren.