Als Carmelo Ezpeleta auf die Idee kam, den Privatteams der MotoGP statt teurer 800cc-Prototypen-Motoren doch günstige 1000cc-Serienmotoren zu geben, um das Feld wieder etwas zu vergrößern, hatte die Herstellervereinigung MSMA schnell einen anderen Vorschlag parat. Die Hersteller könnten in Zukunft doch statt ganzer Maschinen nur noch die 800cc-Motoren zu einem günstigen Preis liefern und die Teams ihre Chassis dann selber bauen, womit auch viel eingespart werden könnte. Der neue Präsident der Honda Racing Corporation (HRC) Tetsuo Suzuki scheint das allerdings nicht in Frage zu kommen.

"Wir ziehen es vor, ganze Maschinen zu verleasen", erklärte er. In zwei Wochen will die MSMA beim Indianapolis GP einen fertigen Gegenvorschlag zu Ezpeletas 1000cc-Idee bringen, die letztendlich zu einer MotoGP mit zwei Motorformeln führen würde. Suzuki betonte, dass er nicht für die MSMA spreche, da Honda momentan mit sechs Maschinen aber das größte Kontingent in der MotoGP stellt, dürfte der Hersteller doch nur schwer zu ignorieren sein. Daher steht die Variante der MSMA mit dem Leasen nur der Motoren auf wackligen Beinen.

Auch eine siebte Honda sah Suzuki nicht wirklich als Option. Er meinte zwar, sie sei nicht unmöglich, man müsse aber über alles nachdenken und es stelle sich die Frage der Nachschub-Kapazitäten. "Prinzipiell glauben wir, dass wir die Anzahl der Maschinen so belassen wollen, wie sie jetzt ist." Das würde bedeuten, dass ein aktueller Honda-Kunde leer ausgeht, sollte Thomas Lüthi tatsächlich mit einer Honda in die MotoGP kommen. Als heißester Kandidat für den Verlust der Maschine gilt Scot Honda, das bereits mit Ducati gesprochen hat. Von dort hieß es allerdings, dass auch 2010 nicht mehr als fünf Maschinen geliefert werden können. Die sind bereits an Werksteam, Pramac und Jorge Martinez vergeben, womit Scot wieder schwere Zeiten bevorstehen könnten, vor allem wenn Gabor Talmacsi mit seinem Sponsorgeld abwandern sollte.