Bridgestone musste für Le Mans beides erwarten, nasse und trockene Bedingungen. Wie hat man sich auf diese Bedingungen vorbereitet?
Tohru Ubukata: Wir wussten aus Erfahrung, dass das Wetter in Le Mans unberechenbar ist. Aber wir wussten auch, dass es normalerweise sehr kalt ist. Gerade wenn es regnet. Aus diesem Grund brachten wir die weichen- und medium-Mischungen an Slicks und die weichen Regenreifen mit, die wir schon in Motegi benutzt hatten. Dort konnten die Fahrer mit diesen Reifen Erfahrungen sammeln, unter nassen Bedingungen zu fahren.

Wir hatten am Wochenende auch große Temperaturschwankungen zwischen den einzelnen Trainingssitzungen. Aber ich bin glücklich, dass mit einem Reifen eine weite Palette von Bedingungen abgedeckt werden konnte. Zum Beispiel betrug die Asphalttemperatur im freien Training am Freitag 20°C. Aber am Ende, in der Qualifikation am Samstagnachmittag, betrug sie schon 30°C. Die Piloten aber konnten da immer noch die gleichen Mischungen benutzen, ohne Probleme zu haben. Das ist ein großes Temperatur-Fenster für nur eine Reifenmischung. Daher kann ich damit wirklich zufrieden sein.

Was denkst du nach dem ersten Start im Nassen in ein Rennen in dieser Saison?
Tohru Ubukata: Ich kann sagen, dass ich mir der Leistung und Haltbarkeit der Bridgestone Regenreifen nach diesem Wochenende sehr glücklich bin. Die Bedingungen waren nicht perfekt. Weder komplett nass noch komplett trocken. Zum Start des MotoGP-Rennens hatte der Regen aufgehört, die Piste aber war noch nass. Sie trocknete aber sehr schnell ab. Wir sahen, dass der Regenreifen mit jeder Runde schneller und schneller wurde, auch wenn die Strecke abtrocknete. Normalerweise erwartet man, dass auf abtrocknender Piste die Regenreifen langsamer werden. Unsere aber haben sehr gut und konstant funktioniert und gehalten. Und sie wurden bis zu dem Punkt, als die Strecke in Runde neun trocken genug für Slick-Reifen war, immer schneller.

Wir haben dieselbe weiche Regenreifenmischung in Motegi, wo teilweise sehr viel Wasser auf der Piste stand, und hier in Le Mans verwendet, wo es feucht begann und dann abtrocknete. Das zeigt, dass dieser Reifen in allen Arten von Regen und Nässe gut funktioniert. Seit Motegi haben wir auch wieder viel über den Vorderradreifen von Dani Pedrosa gelernt. Nach einer genauen Untersuchung fanden wir heraus, dass sich ein kleines Fremdobjekt eingeschlossen hatte. Das war der Grund, warum der reifen nachlies. Dieses kleine Objekt hatte sich im Laufe des Rennens bis zur Oberfläche durchgearbeitet und verursachte das Weichwerden des Reifens.

Die Rennbedingungen waren feucht aber abtrocknend. Wie kamen die Regen- und Slick-Reifen mit diesen Bedingungen zurecht?
Tohru Ubukata: Wir haben am Wochenende gesehen, dass sich die Operationsräume der Bridgestone Regen- und Slick-Reifen überlappen. Das bedeutet, dass die Regenreifen so lange sehr gut funktionieren, bis die Strecke trocken genug ist, um auf Slicks umzusteigen. Jorge Lorenzo zum Beispiel blieb bis zur zwölften Runde auf Regenreifen, während Marco Melandri schon in der sechsten Runde auf Slicks umstieg. Dani Pedrosa mit Rund fünf sogar noch eher. Ihre Rundenzeiten zwischen den Stopps waren vergleichbar. Das zeigt ganz klar, dass sich die Regen- und Slick-Reifen von Bridgestone ausreichend ergänzen und überlappen.