Voriges Jahr holte Valentino Rossi in Le Mans seinen 90. Sieg, dieses Jahr könnte er dort seinen 99. holen. Vieles spricht dafür, dass das gelingen könnte, denn der Italiener hat gerade in Jerez auf die Siegerstraße zurückgefunden und der Bugatti Circuit ist generell eine Yamaha-Strecke, wie der Dreifach-Sieg im Vorjahr zeigt. Damals hatte Rossi besonders viel Spaß, führte ihn GP-Legende Angel Nieto doch auf der M1 um den Kurs, weil dessen Siegrekord eingestellt wurde. "Die Dinge sind im Team momentan großartig, wir haben in Jerez einen riesigen Schritt nach vorne gemacht; meine Maschine war fantastisch und es war toll, wieder zu siegen", strahlt Rossi.

Die Yamaha hat sich dieses Jahr im Vergleich zur Vorsaison etwas verändert, doch der regierende Weltmeister baut darauf, dass sein Motorrad nach wie vor schnell durch die engen Kurven in Le Mans laufen wird. "Es war gut, eine Pause zwischen den Rennen zu haben, nachdem zwei direkt aufeinander folgten; wir kommen voll entspannt nach Le Mans und sind bereit, volle Power zu arbeiten." Bei dem Vorhaben zieht auch sein Team Manager Davide Brivio mit, für den es das oberste Ziel ist, auch im vierten Saisonrennen auf das Podest zu kommen, da diese Konstanz wichtig für die Gesamt-WM sein wird. "Wenn es die Chance auf den Sieg gibt, werden wir das natürlich auch probieren", sagt Brivio.

Lorenzo will vergessen

Für Jorge Lorenzo beginnt in Le Mans die Mission Wiedergutmachung, nachdem er bei seinem Heimrennen in Jerez gestürzt ist. Die Trauer von damals hat er aber hinter sich gelassen und beginnt von neuem. "Ich muss versuchen, die Dinge Schritt für Schritt zu nehmen. Das Team und ich müssen uns nach Jerez verbessern und das Hauptziel ist, wieder auf das Podest zu kommen. Ich in fit und mag Le Mans, das eine weitere historische Strecke ist. Für jemanden wie mich, der Filme liebt, ist Le Mans ein mystischer Ort, nahe an einer der schönsten Städte der Welt", erzählt er. Dennoch hatte er dort bereits schwere Zeiten, beispielsweise voriges Jahr, als er am Wochenende zwei Mal stürzte.

Dafür konnte er voriges Jahr auch auf das Podest fahren. "Ich war hier in jeder Klasse auf dem Podium und werde mich für immer an das tolle Yamaha-Podium von vorigem Jahr erinnern. Das war großartig. Ich kann jetzt noch die Situation sehen, als Valentino, Colin und ich den Moment gemeinsam mit den strahlenden Yamaha-Leuten genossen haben. Ich hoffe, wir können das dieses Jahr wiederholen. Ich werde das Podest aber auch deswegen in Erinnerung behalten, da es das einzige war, bei dem ich auf Krücken ging." Gerade wegen des physischen Zustands von Lorenzo war Team Manager Daniele Romagnoli damals besonders stolz auf seinen Schützling. Da es damals unter diesen Umständen so gut lief, hofft er, dass Lorenzo dieses Jahr dort die schlechten Erinnerungen an Jerez vertreiben kann. "Le Mans passt der Yamaha normalerweise sehr gut, also können wir hoffentlich das Meiste draus machen", meint Romagnoli.