Bereits seit einigen Wochen steht fest, dass der geplante Ungarn Grand Prix auf dem neuen Balatonring erst 2010 und nicht bereits 2009 stattfinden wird. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, dass das Rennen ersatzlos aus dem Kalender für dieses Jahr verschwindet. Was war passiert? Die spanischen Investoren baten die Dorna um eine Verschiebung des Rennens, da Probleme in der Finanzierung des Streckenbaus aufgetreten seien. Der Vorsitzende des Balaton Entwicklungsrates, Tamás Suchman, erklärte, dass die spanischen Investoren eine Deadline versäumt hätten, zu der sie eine Kreditzusicherung hätten machen müssen.

Die Sponsoren wollen das Projekt weiter vorantreiben, Foto: Peter Wolf
Die Sponsoren wollen das Projekt weiter vorantreiben, Foto: Peter Wolf

In einer Presseerklärung sagte Vicente Cotino Escriva, Präsident der Sedesa, dass der Organisator des ungarischen MotoGP die FIM gebeten hat, das Datum des Ungarn Grad Prix um ein halbes Jahr zu verschieben. Es sei von grundsätzlichem Interesse, dass der Balatonring gebaut wird, erklärten die spanischen Investoren. Sie hätten das Weltereignis, den in 184 Ländern live übertragenen MotoGP, nach Ungarn geholt, weil sie hier auf einen guten internationalen Tourismus und großes Interesse aufbauen könnten.

Die Finanzen

Kovács Bence János, Vorsitzender der Grupo Milton und Betreuer des Bauobjektes, teilte der Presse noch Anfang März mit, dass die Finanzierung des 400 Millionen Euro-Projektes weder durch die Finanz- noch durch die Wirtschaftskrise gefährdet sei. Das Share Capital Konsortium stehe mit einem Stammkapital von 30 Millionen Euro auf stabilen Füßen. Zum Konsortium gehören neben der Sedesa Group auch die spanische Bancaja Bank und das Bauunternehmen Ballester. Die Investoren des Balatonrings haben mit ihren Firmen 2007 gemeinsam ein Ergebnis nach der Steuer von mehr als 1 Milliarde Euro erzielt, so Kovács Bence János.

So soll es einmal aussehen, Foto: Peter Wolf
So soll es einmal aussehen, Foto: Peter Wolf

Auch die Abgeordnetenversammlung der Gemeinde Sáfoly hatte im Eiltempo die zum Bau des Balatonrings notwendige Modifizierung des Flächenregelungsplanes durchführen lassen und nach einem vorgeschriebenen vierwöchigen öffentlichen Aushang in einer außerordentlichen Sitzung einstimmig angenommen, nachdem keine Änderungsanträge eingegangen waren. Bürgermeister József Bobek zufolge wurden von Seiten der Investoren des Ringes mit der Fertigstellung des Abwasserkanalsystems in Sáfoly bereits alle Vorbedingungen für den Bau erfüllt.

Bauarbeiten im Plan

Nach Trockenlegung des durch den Winter und wegen des hohen Grundwasserspiegels zurzeit unter Wasser stehenden Baugeländes zwischen Somogysámson und Somogyzsitfa kann nach Vergabe der Baugenehmigung planmäßig mit dem eigentlichen Bau des 4,6 Kilometer langen Kurses begonnen werden, für dessen Fertigstellung ein halbes Jahr benötigt wird. Sportminister Istán Gyenesi überzeugte sich am 13. März bei einer Begehung vor Ort davon, dass die Bauarbeiten planmäßig verlaufen und es der feste Wille der Investoren ist, die Bahn so schnell wie möglich fertig zu stellen. Die von Dora zu erwartende Strafe in Höhe von 3 Millionen Euro wegen der Terminverschiebung muss von den Investoren getragen werden.